Nachdem meine Füße sich etwas ausruhten, liefen wir weiter. Ich stolperte zwischendurch über ein paar dicke Baumwurzeln oder ich stolperte einfach, weil ich so unglaublich tollpatschig war. Legolas machte sich darüber lustig, so, dass ich selbst darüber lachen musste.
Ich dachte noch einmal über meinen Traum nach. Was ist, wenn es eine Warnung war? Was ist, wenn es nichts gutes hieß, hier zu sein?
Feuer wird dein Tod sein, sagte sie. Ausgerechnet dann, als die Zwerge und der Hobbit sich auf dem zu Smaug machten. Vielleicht hatte ich nicht mehr viel Zeit und würde sehr bald sterben.
Ich bemerkte irgendwann, dass Legolas mich anschaute, während er neben mir lief.
''Denkst du an deinen Traum?'', fragte Legolas mich besorgt.
Ich nickte nur und hoffte, dass er nicht weiter darauf eingeht, doch das tat er.
''Wir machen uns auf nach Bruchtal'', murmelte er. ''Vielleicht kann dir dort jemand helfen.''
''Wer denn?'', fragte ich.
''Das weiß ich nicht, und wie gesagt, VIELLEICHT kann dir jemand helfen. Man weiß es nicht.''
''Sind dort Elben, so wie du?''
Legolas nickte. ''Ja, kann man so sagen.''
Mich umgab ein mulmiges Gefühl, doch ich ließ mich auf Legolas' Vorschlag ein und folgte ihm.
''Werden wir es heute noch erreichen?''
''Ja'', sagte er und grinste, während er mit dem finger auf etwas zeigte. Ich schaute dort hin und konnte Pferde entdecken.
''Du kannst doch reiten, oder?'', fragte er mich und grinste weiter.
Ich zuckte mit den Schultern. ''Ich bin noch nie geritten.'', gestand ich.
Legolas nahm meinen Arm und rannte los zu den Pferden, er zog mich hinterher.
''Versuch es, wenn es nicht funktioniert wirst du auf meinem mireiten.''
Ich nickte und stellte mich vor eins der großen Pferde. Ich nahm das, was mir am ruhigsten war und streichelte es zuerst. Am anfang hatte ich etwas Angst vor dem Pferd, doch dann kam es näher auf mich zu und ließ sich ganz einfach streicheln.
''Brav'', flüsterte ich dem Pferd zu und streichelte es weiter. Irgendwann stelle ich mich auf einen Holzpfeiler und versuchte, auf ihm raufzusteigen. Ich stellte mich ziemlich ungeschickt an, doch irgendwann funktionierte es.
Das Pferd wurde unruhig, genauso wie ich. Ich versuchte zu überlegen, was ich tun könnte, damit es ruhiger werden würde, dann erinnerte ich mich wie ich es damals bei dem Sohn einer Freundin getan hatte: Ich hatte ihm Parting Glass vorgesungen, ganz leise und langsam.
Ich lehnte mich also zu dem Kopf des Pferdes vor und sang ihm vor, ganz leise, damit es nicht zu laut wird.
Mit der Zeit beruhigte sich das Pferd und ich war nicht mehr so angespannt. Ich sang noch etwas, und dann hörte ich irgendwann auf. Ich setzte mich gerade hin und streichelte die Mähne des Pferdes.
''Hm'', murmelte Legolas. ''Das war gut, und du hast sehr schön gesungen''
Ich merkte, wie mein Gesicht warm wurde. Ich hielt die Hände vor mein Gesicht, damit man nicht sehen konnte, wie rot ich war.
''Danke'', antwortete ich nur und grinste.
Nachdem sich Legolas sein Pferd ausgesucht hatte (Es war ein Braunes, sein Schweif war weiß und die Schnauze war Dunkelbraun, fast schwarz), machte er ein Geräusch, welches ich nicht kannte und mein Pferd folgte ihm. Erst hatte ich probleme mit dem Gleichgewicht, dachte, dass ich jeden Moment runterfliegen würde, doch irgendwann hatte ich den dreh raus. Ich hielt mich zwar an die Mähne des Pferdes fest, doch nicht zu fest weil ich angst hatte, es könnte ihm wehtun.
Der Wind wehte meine Haare durcheinander. Nach kurzer Zeit war es plötzlich ein schönes Gefühl, auf dem Pferd zu sitzen. Ich fühlte mich sicherer und konnte die Natur betrachten, ganz in ruhe.
Wir ritten in einem schnellen Tempo, ich war erstaunt wie schnell diese Pferde rennen konnten.
Plötzlich bekam ich wieder dieses Gefühl, die Welt um mich herum würde langsam Ausgeschaltet werden. Erst wurden die Geräusche leiser und ein Rauschen umgab mich, dann wurden die ganzen Grellen Lichter dunkel und sie verblassten, bis vor mir alles Schwarz wurde.
Es fühlte sich genauso an wie in meinem Traum, und ich war fest davon überzeugt, dass dies die Fortsetzung sein würde.
Es wurde Heiß, ich hatte das Gefühl, dass mein ganzer Körper brennen würde. Dann umgab mich ein Gelb-Orangenes Licht. Die Wärme kam immer näher.
Dann drehte ich mich um, und sah eine Feurige Gestalt. Ich konnte etwas erkennen. Es waren Augen. Feuerfarbene Augen umgeben von einer Roten Haut, welche aussah wie ein Panzer.
Ich spürte einen Atem, einen starken Atem. Jedes mal, wenn die Gestalt ausatmete kam ich mir vor, als würde ich mitten in ein Orkan geraten.
''Feuer wird dein Tod sein!'', hörte ich wieder. Doch diesmal war es nicht die Stimme meiner Grams, nein. Es war eine Tiefe, dunkle Stimme. Sie ließ meinen Körper vibrieren und jagte mir eine Schreckliche Angst ein, doch auf der anderen Seite war es doch eine Stimme, die sich angenehm anhörte.
''Ich'', sprach die Gestalt, ''Ich werde dein Tod sein!''
Plötzlich kam die Gestalt näher und wurde klarer. Je klarer sie wurde, desto mehr Angst bekam ich, denn es war genau das, was ich befürchtete.
Flügel fingen an zu schlagen, die einen furchtbareren Wind verursachten als der Atem. Sie waren so groß, so unheimlich Groß.
Dann rappelte die Kreatur sich auf, und sie wurde noch größer. Sie war Gigantisch und Majestätisch. Sie strahle einen Roten schimmer aus.
Irgendwann wurde mir die Gestalt ganz klar, als würde sie genau vor mir stehen. Es war ein Drache, ein Majestätischer und Roter Drache. Seine Augen sahen aus, als würden sie Brennen doch gleichzeitig strahlten sie und sahen Gefährlich aus. Gefährlicher als die Augen einer Raubkatze oder die Augen eines Krokodils.
Er hatte eine Rote Haut, Rote Schuppen die aussahen wie ein dicker Panzer, als wäre dies die Rüstung der Kreatur. Sie bewegte sich, und es sah unglaunlich schon aus, wenn sie sich bewegte. Diese Kreatur war wunderschön, furchterregend und sah nach dem Tod aus.
Ich wusste, wer die Kreatur ist.
Ich wusste, wer dieser Drache ist.
Smaug, es war der Furchtbare, Smaug der große, böse Drache. Es war Smaug der Schreckliche.
Sein Brustkorb färbte sich Feuerrot und es wurde furchtbar Heiß um mich herum. Sein langer Hals und sein großer Kopf beugte sich nach hinten, und als er sein Maul öffnete, kam ein riesen großer Feuerball auf mich zu.
Die Welt, die mich gerade eben noch verlassen hatte war schlagartig wieder vor meinen Augen. Ich hörte das wiehern eines Pferdes.
Mein Rücken schmerzte, mein Kopf ebenfalls. Ich öffnete meine Augen und sah nur den Himmel, den klaren, blauen Himmel von Mittelerde, den ich so wunderschön fand.
''Laurewen'', murmelte Legolas, der sich plötzlich über mich beugte. ''Bist du in Ordnung?''
Ich kam wieder ganz zu mir und stellte fest, dass ich vom Pferd gefallen war. Ich rieb mir die Augen und streckte mich einmal.
All meine Knochen knackten und schmerzten so sehr, dass ich vor Schmerz stöhnte. Dann setzte ich mich aufrecht hin und schaute zu Legolas, der mich besorgt musterte.
''Smaug.'', flüsterte ich. ''Ich habe Smaug gesehen, er stand vor mir.''
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Eine Reise nach Mittelerde (Hobbit FF)
Fanfiction''Trage den Ring niemals an deinen Fingern, trage ihn nur mit der Kette!'' Das waren die wichtigsten Worte, die Aurelié's Grams jemals gesagt hat, doch sie wusste nie, was ihre Grams damit meinte. Bis eines Tages die Kette riss und Aurelié den Ring...