Esgaroth

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Wir liefen schon eine Weile durch die Landschaften und entdeckten zwischendurch ein paar Hinweise, die uns zu den Zwergen und Tauriel hätten führen können. Es waren Holzstücke der Fässer, Äxte die die Zwerge verloren hatten. An einer Stelle konnte man viel Blut erkennen, wahrscheinlich hatten sie hier gerastet, das Blut konnte nämlich nur von Kili stammen.
''Sie sind mit einem Boot weiter gereist, wir müssen einen Umweg gehen. Ich bin mir sicher, dass sie nach Esgaroth Segeln.''
''Wollten sie dort hin?''
''Nein, dort werden sie sich nur Nahrung zu sich nehmen und vielleicht etwas Schlafen, doch der Weg zum Einsamen Berg ist ab dort nicht mehr seh lang.''
''Der Einsame Berg?''
Während wir uns unterhielten hüpften wir von Hügel zu Hügel, ein wirklich geraden Weg gab es hier nicht. 
''Der Erebor. Königreich der Zwergen. Sie wollen ihr Königreich zurück erobern und gegen Smaug kämpfen und wir Elben sind uns sicher, dass sie es nicht schaffen werden.''
''Ist Smaug sowas wie ein Böser Zauberer oder König?''
Legolas blieb stehen und schaute mich ernst an. 
''Smaug ist ein mächtiger geflügelter Feuerdrache, der seit 170 Jahren den Schatz im Erebor bewacht. Er ist eine gefährliche Kreatur, Laurewen. Sollte er jemals aufwachen und den Erebor verlassen, wird er viel Schaden anrichten, so wie er es damals tat.''
''Ein... Drache.''
Ich konnte es nicht fassen. Wo war ich nur gelandet? In meiner Welt waren sowas Mythen, Monster aus Märchen und hier waren sie Real, die Drachen, die Orks. Die Fabelwesen existierten und sie waren Wunderschön. Jedes mal wenn ich daran dachte, musste ich zu Legolas schauen. Er war so wunderschön und makellos, neben ihm fühlte ich mich wie ein Ork, so schön war er. Neben ihm sah alles, was eigentlich wunderschön war, durchschnittlich aus. Ich beobachtete lieber ihn als die Landschaft. Sie beeindruckte mich zwar, doch kaum so sehr wie sein Anblick.
Ich war so verträumt und gleichzeitig geschockt, dass ich nicht bemerkte, wie weit Legolas schon von mir weg war. Als er sich umdrehte und merkte, dass ich weit zurück lag, lief er zu mir zurück und nahm meinen Arm. 
''Solange ich bei dir bin, wird dir nichts geschehen, Laurewen. Ich bin dein Beschützer, ich beschütze dich mit meinem Leben.''
''Du beschützt einen Menschen, den du nicht kennst, mit deinem Leben? Ich weiß ja nicht einmal, was ich hier mache. Lange werde ich definitiv nicht überleben.''
Dann blieb er stehen.
''Du musst was besonderes sein, sonst wärst du nicht hier. So etwas ist noch nie passiert. Und sag niemals, dass du hier nicht überleben kannst. Du hast heute einen Ork getötet, das ist ein großer Fortschritt. Hattest du vorher jemals ein Elbenschwert in der Hand?''
Es war also doch kein Dolch, sondern ein Schwert der Elben.
''Nein, wie denn auch. Ich habe noch nie zuvor einen Elben gesehen, und ein richtiges Schwert habe ich noch nicht einmal von der nähe aus betrachten können. Das einzige, was ich jemals in meinen Händen gehalten habe war ein Messer zum Brot schmieren.''
Legolas musste lachen, dann zog er mich am Arm und lief los. Ich lief so schnell ich konnte hinterher, doch er war manchmal so schnell, dass ich beinahe stolperte.
Es wurde langsam dunkel und man konnte in der ferne einige Lichter erkennen, mehr aber auch nicht.
''Ist das dort drüben Esgaroth?'', fragte ich Legolas.
''Ja. Wir sollten auf der Hut sein, überall könnten die Orks sein.''
Er blieb stehen und schaute mir in die Augen. Ich verlor jedes Zeitgefühl, wenn er mich anschaute. 
''Du wirst jetzt auf meinen Rücken steigen, wir müssen springen, und ich bin mir sicher, dass du nicht so weit springen kannst.''
''Ach, auf die andere Seite der Höhle bin ich auch beinahe gekommen.'', scherzte ich. 
Er drehte sich mit dem Rücken zu mir und ging in die Knie. ''Steig auf'', murmelte er. 
Ich kam mir etwas dumm dabei vor, doch ich tat es einfach. Ich setzte mich auf sein Rücken und dann stellte er sich wieder gerade hin. Er war etwas größer als ich, weil ich ein Recht kleiner Mensch bin. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich zu schwer für ihn war, er lief weiter wie zuvor und strengte sich nicht groß an.
Er fasste meine Füße, ging in die hocke und nahm etwas anlauf und dann sprang er, und wie er sprang! Er schaffte es über eine riese Kluft, und ich war begeistert und voller adrenalin.
Als wir auf der anderen Seite waren, stieg ich wieder von seinem Rücken herunter.
''Bist du Okay?'', fragte er mich und richtete meine Tunika. 
Ich nickte und lächelte ihn an.
Wir waren schon fast in Esgaroth, man konnte stimmen hören und es roch nach alter Stadt. Plötzlich blieb Legolas stehen und versuchte, etwas zu sehen. 
''Ich denke ich weiß, wo sie sind.''
Legolas packte mich wieder am Arm und wir schleichten uns durch die Häuser, die nah aneinander standen. 
''In einer der Hütten sind sie.''
Ich hörte ein geschreie, und ich wusste, dass es mit sicherheit Kili war. Ich bekam Panik, was ist, wenn er sterben würde? Hier in Mittelerde hatten sie keinen Notarzt oder kein Krankenhaus. In Geschichte hatte ich gelernt, dass man damals im Mittelalter an leichten Kratzern sterben konnte, doch er hatte ein ganzen Pfeil in seinem Fuß stecken gehabt. Vielleicht hat er mit dem rausreißen des Pfeils alles noch schlimmer gemacht. 
Legolas rüttelte an der Türklinke herum, bis sie aufging. In der Hütte: 12 geschockte Zwerge, ein Hobbit und ein vor schmerzen schreiender Kili. 
''Kili'', flüsterte ich geschockt und lief zu ihm. Ich drängelte mich zwischen die anderen Zwerge, die mich leicht böse anschauten, aber wie sie schauten war mir in dem Moment egal.
''Wieso hast du die Elben mitgenommen?'', fragte mich der Bruder von Kili und ich blickte nur finster zu ihm auf. 
Ich nahm Kili's Hand um ihm zu zeigen, dass ich bei ihm bin. Ich wünschte mir, dass er mich bemerkte. 
''Er wird sterben, wenn wir ihn nicht heilen'', sagte eine bekannte, wunderschöne Stimme. Es war die wunderbar aussehende Tauriel.
''Wie können wir ihn heilen?'', fragte Fili Tauriel.
''Kennt ihr das Kraut, dass den Namen Athelas hat? Sucht es und bringt es mir, nur das kann ihn jetzt noch retten.''
Fili und jemand anders liefen aus der Hütte und suchten nach dem Kraut, auf einmal stürmte Legolas herein.
''Tauriel, die Orks! U-Vaer, sie kommen zur Hütte.''.
''Henion, Legolas, ich werde dir helfen sobald ich kann.''
Legolas schaute grimmig zu Tauriel und nickte dann nur.
''Kann ich dir helfen?'', fragte ich.
Legolas schüttelte den Kopf. ''Du würdest sterben'' - und weg war er.
Kili brüllte schon fast, er fragte nach Fili, doch Fili war auf der Suche nach dem Kraut. Ich versuchte es erneut und nahm seine Hand. Ich strich ihm die Haare aus dem Gesicht und streichelte sein Gesicht. Er war glühend heiß, das machte mir angst. 
''Fili sucht nach deiner Heilung, er wird bald wieder da sein.''
Diesmal öffnete Kili seine Augen. Er schaute mich an und sagte erst einmal nichts. Er drückte meine Hand fester.
''Ich.. muss.. z-z...'', er konnte nicht weiter sprechen, weil er wieder anfing zu schreien. Er drückte meine Hand so fest, dass es wehtat, doch ich versuchte das zu ignorieren. Sicher hatte er mir einige Finger geprellt, doch er hatte schmerzen und ich wollte, dass er spürte, dass jemand für ihn da war. 
''Wir haben es!'', rief der Zwerg. Neben ihm stand ein gutaussehender Mann. Er war ein Mensch, da war ich mir sicher. Er blickte zu mir und lächelte mich zur begrüßung kurz an. 
''Gebt es mir, Zwerg'', flüsterte Tauriel. Sie fasste an Kili's Stirn und zog die Hand sofort wieder weg, als hätte sie sich verbrannt. 
''Habt ihr heißes Wasser?''
Der mann nickte und reichte Tauriel ein Kessel.
Sie stelle ihn auf den Tisch und zerdrückte die Blätter in eine Schüssel, dann kippte sie etwas wasser dazu und verrührte es mit einem Stück Holz. Es roch scharf und etwas süßlich. 
Ich ließ Kili's Hand los und machte Platz für Tauriel, von draußen hörte ich Legolas, wie er mit den Ork's kämpfte. Ich blickte zu Kili und Tauriel, sie war dabei, dass Zeug auf Kilis Wunde zu streichen. Als man mir versichert hatte, dass er wieder Okay wird, lief ich nach draußen zu Legolas. Ich hatte mir vorher ein Schwert geschnappt, welches wohl dem Mann gehörte. Einige Orks rannten auf mich zu, doch ich konnte sie alle töten, wie auch immer ich das geschafft hatte. Es war ein grausamer anblick, überall lagen Ork leichen und Legolas hatte mit ihnen allein zutun. Er stand auf einem Dach weiter unter mir, ich wusste nicht, ob ich es mit einem Sprung zu ihm schaffen würde, doch ich nahm all meinen Mut zusammen und stellte mich auf den Pfosten, machte mich zum Sprung bereit und nahm tief luft. Dann sprang ich auf das dach herunter.
Es schmerzte, als ich unten ankam, doch ich hatte es geschafft. Wenn auch nur sehr knapp.
Legolas schaute mich verwundert an, er wollte nicht, dass ich mitkämpfte. 
''Wieso darfst du mich beschützen, wenn ich dir nicht einmal helfen darf, hm?'', rechtfertigte ich mich. Er nickte.
''Gib mir Deckung, ich versuche alle Orks zu erwischen.''
''In Ordnung'', murmelte ich.
Legolas und ich kämpften, Seite an Seite. Ich hatte keine Angst. Ich wusste, er würde mich beschützen und ich war bereit. Bereit Orks zu töten. 

Eine Reise nach Mittelerde (Hobbit FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt