Als ich langsam Wach wurde, spürte ich ein rütteln, als wäre ich auf einem fahrenden Wagen eingeschlafen. Erst dachte ich auch, dass es so wäre, doch dann erinnerte ich mich an den Abend in Bruchtal. Ich kam immer mehr zu mir, bis ich Legolas' Stimme hörte.
''Laurewen!'', rief er. Ich konnte noch nicht Reagieren, noch war mir das alles nicht klar genug.
Ich spürte wärme, nein, hitze an meinem ganzen Körper. Ich öffnete langsam meine Augen, und konnte Flammen um mich herum erkennen. Wie ein Kreis loderten sie um mich und Legolas herum.
Als ich komplett bei mir war, hörte es auf einmal auf zu Brennen. Nur ein Schwarzer verkokelter Kreis war zu erkennen.
Legolas nahm meine Hand und half mir auf.
''Bist du in Ordnung?''
Bevor ich antworten konnte, wurde mir schwarz vor Augen. Ich wurde in etwas herein gezogen, in einen Traum. Es war wie damals, als ich nach Mittelerde kam, nur das es diesmal eine Vision war. Ja, es war eine Vision.
Das war mir in dem Moment klar, als es geschah, doch ich konnte nicht wieder zurück. Ich musste das geschehen lassen.
Es war eine düstere Halle. Man sah Gold schimmern. Doch es bewegte sich, langsam. Bis es immer schneller wurde. Aus dem Gold richtete sich eine Gestalt auf, und ich wusste ganz genau, was es war. Als ich die Schuppen sah, und seine wärme spürte wusste ich, dass es Smaug war. Nun schien er sich genau zu mir zu richten. Er beobachtete mich. Es fühlte sich so an, als würde er mir genau in die Augen schauen. Doch er schien mir nicht wütend zu sein, er war ruhig und schläfrig. Seine nähe war nicht so heiß wie die in meinem Traum. Es war angenehm warm und es machte mir nichts aus.
Plötzlich schaute er an mir vorbei und ich konnte den Hobbit erkennen, der wie angewurzelt vor dem Drachen stehen blieb.
Als Smaug anfing, zu sprechen vibrierte mein ganzer Körper von seiner Stimme. Während er den kleinen, hilflosen Hobbit jagte versuchte der Hobbit ihm mit schmeicheleien zu beruhigen. Doch er ging nicht darauf ein, er verfolgte ihn und umkreiste ihn. Smaug schnürte ihm den Weg ab. Er sah nun wütend aus, er war rasend. Ich versuchte, zu sprechen, doch ich war nicht dort. Ich konnte nicht helfen.
'''Du bist ein Dieb!'', schrie er zu dem Hobbit. Seine Brust glühte, dann spürte ich eine Wärme, die von seinem Maul aus kam. Bilbo ging in deckung, und er schaffte es noch, seinem Feueratem zu entkommen.
Langsam verblasste all das. Und ich hatte dieses Gefühl, zu wissen, dass genau dies sehr bald passieren wird.
Langsam spürte ich wieder den kalten Wind und hörte die Vögel zwitschern. Ich konnte das Gras rascheln hören. Dann fühlte ich Legolas' Hand auf meiner Wange.
Schnell öffnete ich meine Augen und packte Legolas' Arm.
''Wir müssen zum Berg.''
''Ich verstehe nicht'', murmelte Legolas.
''Wir müssen zum Erebor!''
''Erst einmal müssen wir herausfinden, was mit dir geschieht, Laurewen.''
Fragend schaute ich ihn an. Er legte seine Hände auf meine Stirn und auf meine Wange und zuckte dann schnell wieder weg.
''Du bist glühend Heiß, merkst du das nicht?''
Ich packte mir selbst an den Kopf und es war kalt. Mein Kopf fühlte sich normal an.
''Nein, mir ist ganz normal.''
Doch dann sah ich, wie ein Licht aus der Richtung meiner Hände kam. Schnell schaute ich auf meine Handflächen und zuckte zusammen. Ich war geschockt und sprachlos.
Meine Hände hatten die Farbe von Feuer, es sah aus als würde Lava durch meine Haut fließen. Es leuchtete, wie die Farben des Feuers.
Geschockt rannte ich zum Teich. Ich legte meine Hände ins Wasser und es zischte laut. Das Wasser verdunstete, doch meine Hand blieb so, wie sie war.
''Legolas'', rief ich Panisch. ''Ich... Oh mein Gott, ich weiß nicht was das ist!''
''Ganz ruhig'', murmelte er, doch ich konnte auch leichte Panik in seiner Stimme erkennen. ''Wir müssen zu Elrond!''
Schnell liefen wir zu ihm, und ich merkte, wie das leuchten weiter zu meinem Ellbogen wanderte.
Als wir Elrond sahen, entdeckte er uns auch schon. Schnell lief er auf uns zu und betrachtete mich.
''Hast du etwa geträumt?''
''Das ist jetzt unwichtig, schaut euch das an'', sagte ich und zeigte ihm meine Handflächen. Er machte große Augen und hob seine Hände über meine Arme. Er traute sich nicht, sie anzufassen.
Dann schaute er mich an, legte seine Arme um meine Schulter und beruhigte sich selbst erst einmal.
''Mach mir nach'', sagte er.
Elrond atmete tief ein, und tief aus. Dabei schloss er die Augen, dabei tat ich dasselbe. Er ließ mich langsam los und bat mich, mein Arm zu heben. Ich sollte weiterhin ein und Ausatmen.
Als ich meine Augen öffnete, sah ich, wie das Leichten langsam verschwand. Elrond fasste vorsichtig meine Handflächen an und sah verwundert aus.
''Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es was gutes oder etwas schlimmes ist.''
''Ich will wissen, was es war!'', schrie ich. Ich war verzweifelt und wollte wissen, was mit meinem Körper nicht stimmte.
''Kann ich es kontrollieren?''
''Nur, wenn du weißt, was es ist.''
''Ich habe davor etwas gesehen''
Elrond schaute mich erwartungsvoll an. ''Was?''
''Smaug und den Hobbit. Es war eine Vision, es wird sehr bald passieren. Doch das, was mir wirklich nahe ging war.. Er hatte mich angesehen, als würde er mich sehen können.''
''Oh mein Gott'', murmelte Elrond und hielt sich die Hände vors Gesicht. Geschockt war er, oh ja. Und er lief im kreis herum und dachte gar nicht daran, seinen Mund zu schließen.
''So etwas gibt es doch gar nicht, das ist nur Fantasie!'', rief er und schaute in den Himmel. Er versuchte sich zu beruhigen.
''Was ist denn?'', fragte ich. Ich bekam nur noch mehr Panik bei seiner Reaktion.
Dann kam er auf mich zu und drehte meine Handflächen wieder um. Er betrachtete sie. Es fühlte sich so an, als würde er etwas nachzeichnen, doch dort war nichts. Dann strich er mit dem Finger über meine Arme bis über meine Schulter. Er hob meinen Kopf vorsichtig und tastete auch meinen Hals ab.
''Dein Blut ist heiß'', flüsterte er. Er hatte kaum noch eine Stimme und sein Blick war schockierend. Er sah so ratlos aus.
Er nahm Legolas' Hand und legte sie auf mein Handgelenk in der nähe meiner Hauptschlagader.
''Sag mir bitte, dass ich mich nicht täusche und du keine hitze spürst.''
Legolas machte große Augen und schaute dann zu Elrond.
''Du täuschst dich nicht, Elrond''
Mit der Zeit kam ich mir bescheuert vor, da sie miteinander redeten, mich befummelten und mich einfach nicht einweihten. Ich wurde wütend.
''Was ist denn los mit mir, verdammt?'', schrie ich, und plötzlich explodierten meine Hände. Eine Feuernova kam von ihnen, doch sie verschwand auch schnell wieder. Schnell betrachtete ich meine Hände, doch sie glühten nicht einmal.
''Das ist mit dir los, Laurewen. Du hast Feuer in deinem Blut.''
Ich machte große Augen und Schock machte sich in mir breit. Ich blieb wie angewurzelt stehen und konnte nicht ganz verstehen, was er mir damit sagen wollte. Dann schüttelte ich den Kopf.
''Nein, nein. Ich habe mich vorher auch aufgeregt, und die ist sowas passiert.''
''Weil das Feuer zu dem Zeitpunkt noch nicht entfacht wurde.''
''Wer hat es denn entfacht?''
''Ich glaube, es hängt mit deinem befinden zusammen. Wie du dich fühlst. Kommen zuviele Gefühle auf einmal auf dich zu, fühlt sein Körper dich angegriffen. Angst, schock, Wut, und all die anderen Gefühle. Du hast Angst vor Smaug, warst Wütend auf alles und bist geschockt von dieser Welt.''
Dann schaute ich zu Legolas, der mich nur schuldig anblickte. Wir wussten ganz genau, woran wir beide dachten und brachten es sofort damit in verbindung.
''Gut, und wann.. Naja, wann ist das Feuer wieder weg?''
''Das wird nicht wieder weg gehen. Ich weiß nicht, was du bist. Ich kenne so etwas wie dich nicht, es tut mir leid.''
Doch dann sah es so aus, als würde ein Licht in Elrond aufgehen.
''Ich werde ein Buch holen, und du wirst es lesen. Nur du, Laurewen. Wenn es stimmt, was dort geschrieben steht, wirst du es merken.''
Elrond überreichte mir das Buch und befahl mir, mich an einem ruhigen, abgelegenen Platz zu setzten und es zu lesen.
Ich suchte mir einen kleinen Steinbruch aus. Ich hockte mich auf einen Felsen und öffnete das Buch. Dort stand viel über Feuer, doch auch über Eis.
Dort waren Katastrophen aus Mittelerde aufgelistet, Eiszeiten, Vulkanausbrüche, Schneestürme, Feuerstürme, Hitze und Kälte. Hier stand nicht geschrieben, was ich sein sollte, doch wozu ich wohl in stande war. Ich las, dass ich Gegenstände dazu bringen könnte, Feuer zu fangen. Also nahm ich mir einen Ast und nahm es in die Hand. In dem Buch steht, dass man schon allein mit dem Wille alles machen könnte.
Ich dachte einfach daran, dieses Stück Holz zum Brennen zu bringen. Plötzlich fiel es mir aus der Hand und dann auf dem Boden. Es zischte laut, und dann fing es Feuer.
Ich schaute auf meine Rechte Hand, die wieder glühte. Ich wollte, dass es aufhörte und blitzschnell wurde meine Hand wieder Hautfarben. Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und versuchte zu atmen, doch ich konnte es nicht. Es schockierte mich, was dort passierte.
Ich hielt einfach den Atem an und blätterte weiter.
Ich las viel von Mord, von Göttern und von Tieren, die zu dem Element feuer gehörten. Bei dieser Seite blieb ich stehen und fing an, gründlich zu lesen.
Es ist in der Lage, sich mit dem Element zu vereinen.
Es kann Flügel bekommen und Fliegen, es kann aus Asche bestehen oder aus lodernden Flammen. Es kann Kälter sein als jede Eiszeit, es kann aussehen wie der Winter.
Ich las viel darüber, dass 'es' sich in eine Art Tier verwandeln könne. Ich las etwas von einem Phönix und etwas von einem Eisadler. Einem Wolf, der aus Flammen bestand und von einem Frostdrachen. Die Tiere, die 'Es' symbolisierten.
Es herrscht über Frost oder Feuer.
Besitzt es Blut aus Feuer, wird Frost der Todbringer sein. Ist das Blut aus Frost, ist es das Feuer
Nur die Götter dieser Art sind dazu im stande, beides zu besitzen.
Mir wurde klar, dass ich Blut aus Feuer haben musste. Elrond hatte es mir gesagt, und ich vertraute auf ihm. Ich las viel darüber, wie man sich verwandelte. Ich suchte nach einem Wesen, dass schnell war. Etwas, was mich schnell zum Erebor bringen konnte.
Ich wusste, dass es mein Tod sein würde, doch ich hatte ein Gefühl in meinem Kopf, in meinem Herzen, dass ich etwas schlimmes verhindern könnte.
Nachdem ich alles erst einmal verarbeitete, und einen großen Teil des Buches gelesen hatte, lief ich zurück zu dem Platz, an dem ich Elrond immer wieder fand. Die Nachmittagssonne war zu sehen und es war ein schönes Licht, welches auf Bruchtal schien.
Elrond sah mich und stand von seinem Sitzplatz auf, um das Buch zu nehmen. Er schaute mich fragend an, und ich nickte nur. Dann merkte ich, wie ich alles immer verschwommener sah. Meine Augen füllten sich mit tränen und ein unerträgliches Gefühl machte sich in mir breit.
''Ich bin verflucht'', versuchte ich zu sagen, obwohl meine Stimme versagte.
Elrond nahm meine Hand und schaute mich traurig an. Dann konzentrierte ich mich auf meine Hand und ließ sie Glühen. Bevor Elrond seine Hand wegziehen wollte, hielt ich sie fest.
''Ich kann kontrollieren, wem ich es spüren lassen will'', sagte ich leise. Meine Tränen verdampften, da wohl mein ganzer Körper wieder glühte.
''Wir werden versuchen, es zu kontrollieren, okay? Alles.''
''Erst muss ich was erledigen.''
Elrond schaute mich besorgt an. ''Nein, du musst nichts tun. Du musst erst einmal mit dir klar kommen.''
Dann entfernte ich mich von ihm und stellte mich in die Mitte des Feldes, weit genug von Elrond entfernt.
Ich hörte ein knistern, ein rascheln und dann spürte ich wärme. Doch sie kam von meinem Inneren. Es kam von meiner Brust und machte sich überall breit.
Dann wurde es Hell um mir herum und ich konnte in meinem Schatten Flügel erkennen, die groß und Majestätisch waren. Ich sah, wie meine Finger sich zu Krallen formten und meine Haut Schuppig und Federig wurde. Dann schloss ich meine Augen und ließ es geschehen.
Als ich sie öffnete, sah ich alles schärfer als normal. Erst überwältigte es mich, doch ich gewöhnte mich daran. Ich hörte ein Rascheln neben mir, und wandte mich zu der Person, die hinter mir stand. Es war Legolas.
Ich duckte mich und forderte ihn auf, auf meinen Rücken zu steigen. Er zögerte erst, doch dann schaute ich ihm in die Augen und er in meine. Er betrachtete sie und weitete seine dann. Ich sah, wie geschockt er war, doch auch beeindruckt. Berührt.
Er lächelte leicht und stieg dann auf. Ich breitete meine Flügen aus, über die ich volle kontrolle hatte. Ich schaute nach hinten und konnte sie erkennen: Sie waren aus purem Feuer, doch trotzdem riesig und Schwer. Ich hatte Schwarzbraune Federn, die aussahen, als wären sie angekokelt. Dann schaute ich zu Elrond und duckte mich, um ihm auf wiedersehen zu sagen. Ich spreizte meine Flügel, nahm Anlauf und ließ mich dann einfach fallen, als wir am Abgrund waren. Dann tat sich alles von selbst: Meine Flügel bewegten sich gleichmäßig und beinahe Automatisch und mein Gleichgewicht hielt sich auch von selbst.
Ich merkte, wie Legolas über meine Federn strich. Mit einem einzigen Finger und sehr sanft, es fühlte sich schön an.
Es war atemberaubend, doch ich fühlte mich ausgeglichen. Es fühlte sich an, als hätte ich so etwas schon sehr oft gemacht.
Ich war ein Phönix.
Ein Phönix auf dem Weg zum Erebor, mit einem wunderschönen Elb auf dem Rücken.
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Eine Reise nach Mittelerde (Hobbit FF)
Fanfiction''Trage den Ring niemals an deinen Fingern, trage ihn nur mit der Kette!'' Das waren die wichtigsten Worte, die Aurelié's Grams jemals gesagt hat, doch sie wusste nie, was ihre Grams damit meinte. Bis eines Tages die Kette riss und Aurelié den Ring...