~Petrificus totalus~

30 4 0
                                    

Als der Zug allmählich langsamer wurde, trugen alle bereits ihre Schulumhänge und halfen einander die Koffer von der Ablage hinunter zu heben. Blacky war wieder im Katzenkorb und schlief.
   Gemeinsam verliessen sie den Hogwarts-Express und liefen Richtung Kutschen. Sie wussten zwar, dass Thestrale die Kutschen zogen, aber es sah immer noch gruselig aus.
   Als sie vor den Ferien zum ersten mal mit den Kutschen gefahren waren, hatte Amya sich vor Angst nur an Tilly festgeklammert und die ganze Zeit gezittert. Man sah ihr auch jetzt mehr als deutlich an, dass sie überhaupt nicht in diese Kutsche einsteigen wollte. Lia konnte das durchaus verstehen, schließlich waren die Thestrale unsichtbar.
   Doch als sie die Kutschen erreichten, kreischte Zane ganz untypisch auf. "Was ist DAS denn?", fragte er schockiert und deutete vor den Kutschen in die Luft. "Was denn?", erwiederte Tilly verwirrt und Zane antwortete hysterisch: "Na das da, diese schwarzen... Pferde! Vor den Ferien waren die noch nicht da!"
   Lia verstand was er sah und konnte ihm antwort geben, wärend alle anderen verwirrt nach diesen schwarzen Pferden Ausschau hielten. 
   "Das sind Thestrale.", erklärte sie ihm. "Die kann man nur sehen, wenn man jemanden sterben sehen hat."
   Zane starrte sie schockiert an. "Du siehst sie auch?", fragte er leise und Lia schüttelte den Kopf. "Ich habe Harry Potter gelesen, da werden sie beschrieben.", erklärte sie ihm und er meinte: "Seit nur froh, dass ihr sie nicht sieht. Die sehen gruselig aus."
   "Wen hast du denn sterben sehen?", fragte Florian zögernd und Zane antwortete ihm, dass es sein Hamster war.
   "Müssen wir da wirklich einsteigen?", jammerte Amya nun noch ängstlicher als zuvor, jetzt wo sie wusste, dass die Kutschen von unsichtbaren Pferden gezogen wurden.
   "Wenn du weiterhin auf Hogwarts in die Schule gehen möchtest, ja.", antwortete ihr Rose und Amya seufzte resigniert auf. Wiederstrebend stieg sie schlussendlich doch noch in die Kutsche ein und schaut frustriert da hin, wo die Thestrale sein müssten.  
   Dann rutschte sie in die Mitte des Bankes, möglichst weit weg vom Fenster und atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen.
   Als sie wieder aussteigen konnten, war sie mehr als erleichtert und lief fröhlich Richtung Schloss. Es gab jetzt Abendessen und Morgen begann dann auch schon wieder die Schule.

Am nächsten Morgen beim Frühstück, sorgte Professor McGonnegal für eine Überraschung.
   "Ruhe bitte!", verlangte sie und als der hinterste und letzte aufgehört hatte mit tuscheln konnte sie weiter sprechen: "Über Weihnachten ist der See gefroren, ihr könnt also Eislaufen gehen." Jubel brannte auf und Lia freute sich wie ein Honigkuchenpferd. Sie liebte Eislaufen.
   Professor McGonnegal wartete kurz bis sie sich wieder beruhigt hatten, damit sie weiter sprechen konnte. "Ihr könnt jeweils vom Nachmittag von 13.00 bis am Abend um 20.00 gehen, während dem Abendessen allerdings nicht. Ich hoffe ihr hattet schöne Weihnachtsferien und wünsche euch eine schöne Woche."
   Es wurde höflich applaudiert und überall in der grossen Halle war der zu gefrorene See nun das Gesprächsthema Nummer eins.

"Kommt schon! Ich will endlich Schlittschuhlaufen!", drängte Tilly und hüpfte begeistert von einem Fuß auf den anderen. Ihre dicke Jacke raschelte laut und ihre Wangen glühten rosig vor Vorfreude.
   "Kommen ja schon.", lachte Rose und wikelte sich ihren gelb schwarzen Schal um den Hals. Amya schlüpfte in ihren dicken Wintermantel und Lia suchte ihre Handschuhe in ihrem Koffer.
   Als alle alles beieinander hatten, rannten sie regelrecht zum See hinunter und holten Schlittschuhe bei Hagrid, die sie so schnell sie konnten zu schnürten, um endlich auf das Eis zu kommen. Lia war noch nicht oft auf dem Eis gewesen, aber nach ein paar Runden hatte sie den Dreh raus.  
   Rose hatte schon mehr Probleme, Amya glitt über das Eis wie eine Eisprinzessin und Tilly fuhr ähnlich über das Eis wie Lia. Während Amya immer kleinere Kriese zog, half Lia Rose, Tilly unterhielt sich mit einem Mädchen aus Griffindor.
   Als Rose den Dreh dann auch raus hatte, fuhr Albus auf sie zu. Er war in Begleitung von Liam, James und einem dunkelhaarigen Jungen mit markantem Kinn, den Lia nicht kannte.
   "Hey.", begrüßten Albus und Liam sie, James grinste breit und der Junge lächelte ebenfalls nett. "Hey.", begrüssten die Mädchen sie fast einstimmig und Rose begrüßte auch den Jungen, der sich als Aaron herausstellte.
   Amya drehte immer noch Kreise, fuhr einbeinig und machte sogar Sprünge. Mittlerweile waren sogar ein paar Schüler stehen geblieben und sahen ihr zu.
   "Cool.", stellte Albus fest und Liam meinte, er könne das lang nicht so gut. Etwas später fuhren auch Roxanne und Fred auf sie zu, unterhielten sich etwas mit Rose und Lia fuhr mit Tilly noch etwas.
   Die Zeit verging wie im Flug und bald war Zeit für das Abendessen. Lia fror schon länger, aber es machte ihr so viel Spass, dass sie einfach nicht aufhören wollte.
   "Das war witzig.", lachte Amya als sie zum Schloss hoch liefen, Rose murmelte, dass es besseres gab, aber Tilly und Lia stimmten ihr zu.
   "Lass uns morgen gleich noch einmal gehen!", schlug Tilly vor und alle stimmten begeistert zu. Na ja, Rose eher nicht so begeistert, aber wenigstens stimmte sie zu.
   "Hey.", begrüsste Lévè sie am Huffelpufftisch in der grossen Halle und Amya lächelte als Antwort schüchtern. Stimmt, da war ja noch etwas. Sie mussten die zwei ja noch verkuppeln. "Hallo.", begrüssten Lia und Rose ihn, Tilly sagte: "Hey."
   "Wir hatten eine Idee.", begann Tobi den Mädchen zu erzählen, welche gerade Essen schöpften. "Was hält ihr davon, Verstecken zu spielen?", Zane grinste breit und stahl Tobi somit den dramatischen Effekt. Obwohl Tilly kichern musste, stimmte sie zu.
   "In ganz Hogwarts!", schlug Amya vor, aber Rose verwarf die Idee wieder: "Das wäre viel zu viel, dann wären wir ja morgen immer noch nicht fertig." Lia, die ihren Mund gerade voll hatte, stimmte ihr mit einem Nicken zu. Hogwarts war einfach zehn mal zu gross.
   "Gut, dann nur den Westflügel!", schlug Florian vor, aber Rose schüttelte erneut den Kopf.
   "Wie wäre es mit den Gemeinschaftsraum und der Westflügel in unserem Stockwerk? Das wäre nicht so viel und dennoch genug.", fand Amya und damit waren alle einverstanden.

Kaum waren sie fertig mit Essen eilten alle acht hoch und Tilly meldete sich freiwillig zum zählen. Lia, Rose, Léve und Florian liefen in die eine Richtung, Amya in den Gemeinschaftsraum und Zane und Tobi in die andere Richtung.
   Lévè verschwand im erst besten Klassen zimmer, Florian versteckte sich hinter einer Statue. Lia und Rose eilten bis zu den Treppen, Rose ging in das Klassenzimmer gleich daneben und Lia versteckte sich hinter einem Vorhang.
   Als ein paar Minuten später Tilly mit Florian und Lévè im Schlepptau angelaufen kam, musste Lia sich ein kichern verkneifen, dass die drei sie nicht bemerkten, obwohl man sie in der Spiegelung des Fensters sah.
   Tilly schaute in jedes Klassenzimmer und als sie das betrat, in welchem Rose war, huschte Lia rasch hinter dem Vorhang hervor und verschwand in einem der Klassenzimmer, in denen Tilly schon nach gesehen hatte.
   Ihre Strategie wäre beinahe aufgegangen, denn Tilly wäre beinahe an dem Zimmer vorbei gegangen, wen nicht die Tür offen gewesen wäre. Lia hatte sie nicht schließen können, da man das gehört hätte und Tilly, die nun auch Rose im Schlepptau hatte, hatte gestutzt, als sie die Tür gesehen hatte.
   Lia hatte zuwenig Zeit um sich in dem Zimmer besser zu verstecken als nur hinter den Schrank zu stehen. Tilly steckte lediglich ihren Kopf zur Tür herein, entdeckte sie und meinte kichernd: "Hab dich!"
   Dann musste auch Lia lachen.
   Es dauerte gar nicht so lange, da hatte sie auch Amya gefunden und nicht viel später auch Tobi und Zane.
Den restlichen Abend lang spielten die Hufflepuffs noch viele male Verstecken und als dann Nachtruhe war, sassen sie noch lange im Gemeinschaftsraum und diskutierten miteinander.

Das nächste mal in Verteidigung gegen die dunklen Küste versprach witzig und spannend, aber auch schwierig zu werden.
   "Der Zauberspruch, den wir heute lernen, heisst Petrificus totalus.", erklärte Mr. Lupin. "Weiß jemand, was er bewirkt?"
   Wie des öfteren schoss Lias Hand in die Höhe. "Mrs. Coldstone?", rief er sie auf und sie antwortete: "Das ist der Ganzkörperklammer Fluch, wenn man von ihm getroffen wird, kann man sich für eine Weile nicht mehr bewegen."
   "Sehr gut! Genau das ist es!", gratulierte Mr. Lupin und von Professor Wathers aus der Ecke kam ein: "Fünf Punkte für Hufflepuff!"
   Die Hufflepuffs jubelten, denn nun hatte sich ihr Vorsprung auf Griffindor noch weiter vergrößert. Die Chancen standen gut, den Hauspokal zu gewinnen. Auch wenn sich in dem halben Jahr, dass noch blieb, doch noch viel ändern konnte.
   Ted zeigte ihnen die Bewegung und ließ sie ein paar mal trocken üben, bevor er einen Zauber über den Boden legte, damit man weich fiel und sie in Zweierpaare aufteilte.
   Lia war mit Amya und diese startete mit dem Zauberspruch. Mr. Lupin und Professor Wathers gingen im Raum umher und halfen ihnen, den Zauber richtig auszuführen.
   Der erste, der zusammenklappte und rückwärts auf den Magiegepolsterten Boden fiel, war Lévè. Florian hatte es geschafft und starrte verdattert auf seinen Mitschüler hinunter.
   "Sehr gut!", lobte Teddy und sagte: "finite incantatem" woraufhin sich Lévè wieder entspannte und sich verwirrt aufsetzte. Er schien nicht damit gerechnet zu haben.
   Lia wendete sich wieder Amya zu und sagte den Zauberspruch selbst: "Petrificus totalus." Amya zuckte kurz, entspannte sich aber gleich wieder.  
   Dann musste sie kichern. "Das ist eigenartig.", fand sie und sagte dann den Zauberspruch ebenfalls.
   Ein paar male später zuckte auch Lia und etwas darauf kippte Amya ihretwegen um. Professor Wathers sagte: "finite incantatem" und Amyas Haltung normalisierte sich wieder.
"Gehts dir gut?", erkundigte sich Lia und Amya nickte und musste lachen.
"Warte nur bis ich das geschafft habe, dann weißt du, wie sich das anfühlt!", drohte sie, aber Lia konnte sie nicht ernst nehmen, da Amya gleichzeitig lachen musste.
   "Von mir aus.", erwiderte sie nur und beobachtete kichernd Amyas ergebnislosen Versuche.

------
Das Kapitel ist etwas kürzer. :3 Hoffe das stört nicht.

Meine vorgeschriebenen Kapitel sind mittlerweile alle veröffentlicht und somit werde ich wahrscheinlich nicht mehr zwei mal pro Woche updaten, aber sicher einmal.

Freut mich, dass ihr bis hier hin gelesen habt und ich würde mich freuen, wenn ihr auch noch weiter lest.^^

Lg, Seepfote

7 Jahre Magie - AbgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt