~Das Foto und Scorpius Malfoy~

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Am nächsten Morgen erwachte Lia schon ziemlich früh. Während die anderen noch schliefen, schlüpfte sie in ihren Schulumhang und begann ihr honigblondes Haar zu bürsten.
   Die Mädchen hatten den Abend zuvor einen hübschen Spiegel an die Wand gehängt, in welchem ihr nun zwei müde, verschlafene, blassblaue Augen entgegenblickten. Abwesend flocht sie einen kleinen Zopf auf der Seite in ihr Haar und steckte ihn mit ein paar Haarnadeln fest, Haargummis hatte sie irgendwie nicht so gern.
   Sie nahm ihren Stundenplan aus der Tasche und studierte ihn.
   Währenddessen kam Leben in den Rest des Schlafsaals. Wilke fiel fast aus dem Bett, ihre halblangen, rostbraunen Haare standen ihr wie eine Wolke vom Kopf ab. Rose gähnte ausgiebig, setzte sich auf und blickte verschlafen zu Lia. Tilly setzte sich wenig später ebenfalls auf und rieb sich die Augen.
    "Morgen.", nuschelte sie und liess sich wieder in die Kissen fallen. "Morgen.", grüsste Lia zurück und Wilke nickte müde, während sie in ihre Klamotten schlüpfte. Rose mühte sich mit ihren Haaren ab.
   Leise grinste Lia in sich hinein. Irgendwie war es ja auch wieder lustig, ihnen zuzusehen, wie sie praktisch auf der Stelle wieder einschliefen.

"Was haben wir heute?", fragte Tilly beim Frühstück und Lia konnte prompt Antwort geben: "Verwandlung mit den Slytherins, Pflanzenkunde mit den Ravenclaws. Am Nachmittag haben wir frei." "Du musst mir nachher umbedingt noch diese Frisur flechten.", wechselte Tilly bereits wieder das Thema und deutet auf ihre Haare.
   "Ich finde das so hübsch, so ohne Haargummi!" "Mir gefällt sie auch.", meinte Rose und Wilke stimmte zu: "Kannst du mir auch etwas flechten?" Lia errötete und nickte. "Gern, ich mag es, Haare zu Flechten."

Als sie mit Essen fertig waren, rannten sie kichernd in den Schlafsaal, wo Lia ihnen Frisuren flocht.
   Rose hatte einen einfachen Zopf, Tilly die selbe Frisur wie Lia und Wilke einen eingeflochtenen Seitenzopf.
   Schnell rafften sie ihre Sachen zusammen, um rechtzeitig in den Unterricht zu kommen.
   Gerade in dem Moment, in dem Professor McGonnegal die Schüler begrüsste, schlichen die Hufflepuffmädchen zur Tür hinein.
   "Dann sind wir nun also komplett.", meinte sie nur und die Mädchen erröteten bis zu den Ohrenspitzen.
   Dann startete sie mit dem üblichen Ritual und begann, die Namen herunter zu lesen.

Als das überstanden war, schwenkte sie den Zauberstab und vor jedem Schüler erschien ein Streichholz.
   "Ich werde euch die Kunst des Verwandelnd beibringen.", erklärte sie und deutete mit ihrem Zauberstab auf das Streichholz von Tobi, welches sich daraufhin in eine Nadel verwandelte, dann deutete sie auf ein Buch im Regal, welches daraufhin ein Nadelkissen wurde. Mit einer raschen Bewegung beförderte sie die Nadel in das Kissen.
   "Wow.", raunte Wilke und die anderen nickten zustimmend. Das war beeindruckend. Und endlich konnten sie zaubern! In Verteidigung gegen die dunklen Künste hatten sie ja lediglich etwas Theorie gehabt.
   Professor McGonnegal zeigte ihnen die Bewegung, die sie mit dem Zauberstab machen mussten und sagte ihnen den Zauberspruch.

Keiner hatte es zu Unterrichtsschluss geschafft, das Streichholz in eine Nadel zu verwandeln. Lia war sich nicht sicher, aber sie hatte den Eindruck, ihr Streichholz wäre etwas spitzer geworden.
   "Das ist verdammt schwer!", beklagte sich Wilke, als sie durch die Flure liefen und die anderen Mädchen nickten zustimmend.
"Vielleicht ist Zauberkunst ja einfacher.", munterte Tilly sie auf und Wilke verzog die Mundwinkel zu einem gekünstelten Lächeln. Nur Lia bemerkte es, aber sie tat so, als hätte sie es nicht gesehen.
   Als die Mädchen beim Klassenzimmer ankamen, hielt Lia Wilke an dem Schulumhang fest und zog sie zurück. Rose und Tilly gingen bereits hinein und bemerkten garnicht, dass die anderen zurück blieben.
   "Was ist los?", fragte Lia fürsorglich und Wilke lächelte matt. "Siehst du gleich selbst." Dann huschte sie ins Zimmer und Lia eilte verblüfft hinterher. Was würde sie gleich sehen?
   Dann blieb sie wie angewurzelt stehen. Die Lehrerin glich Wilke wie ein Ei dem anderen. Sie war lediglich älter.
   Rasch eilte sie zu den andern, die in einer Diskussion versunken waren. Als Lia kam, blickten sie auf. "Ist das deine Mutter?", fragte sie Wilke und diese lächelte. "Ja."

7 Jahre Magie - AbgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt