~Das zweite Jahr und eine Überraschung~

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"Hufflepuff ist am Ball! Kenneg wirft den Quaffel zu Stellone, dieser wirft... und TRIFFT!" Die ganzen Hufflepuffs brachen in Jubel aus und die Slytherins klagten. Sie hatten nicht so Glück mit ihrem Hüter, der leider noch ziemlich viele Schüsse herein ließ. Es stand 40 zu 90 und vom Schnatz war immer noch nichts zu sehen. Die beiden Hüter zogen im Himmel ihre Kreise und glichen damit hungrigen Bussarden, die nur darauf warteten, dass eine unvorsichtige Maus aus ihrem Bau kroch.
"Slytherin hat den Quaffel, Stellone versucht ihn Heatrone weg zu nehmen, aber dieser weicht aus, stürmt ganz alleine auf die Torringe zu und wirft. Silvers hält den Quaffel knapp!", erzählte der Stadionsprecher weiter und erneut jubelten die Hufflepuffs. Jonathan war nicht ohne Grund der Kapitän. Er war ein ausgesprochen guter Hüter und hatte bis jetzt sehr viel gehalten. Und die Slytherins wurden immer verzweifelter, immerhin war dieser Heatrone gerade alleine auf die Torringe zu gestürmt.
   In dem Moment schoss etwas goldenes vor Lia vorbei. Sie war die einzige die es bemerkte, doch sie konnte nicht sagen, was es war. Sie hätte es sich gerade so gut einbilden können.
   Wieder ein goldener Blitz, aber dieses mal war sie nicht die einzige, die ihn gesehen hatte, verwirrt schauten Schüler vor ihnen in die Richtung in die er gegangen war und auch Tilly schaute hin.
   Und da schwebte er in der Luft. Der Schnatz.
   Jemand flüsterte: "Der Schnatz!"
   Sofort wurde er von allen bemerkt die in der Nähe sassen, die Hüter lösten sich von ihren Kreisen im Himmel und stürzten Richtung Tribüne, da bemerkte es auch der Stationsprecher.
   "Der Schnatz wurde gesichtet! Hufflepuff mit Thompson liegt in Führung!"
   Nun hatte keiner mehr Augen für den Quaffel und die Jäger, alle schauten gebannt zu, wie der Schnatz in die Tiefe schoss, nach rechts auswich, um dann neben den Suchern wieder hoch zu kommen.
   Das geschah so schnell, dass der Sucher von Slytherin nicht rechtzeitig reagieren konnte und weiterhin auf den Arenaboden zuschoss, anstatt wie Thompson eine rasche Kehrtwende zu machen und dem Schnatz weiterhin nach zujagen.
   Ein Raunen ging durch die Menge, als der Sucher Slytherins gerade noch so vor dem Boden zum stehen kam, wieder umdrehte und den Schnatz verfolgte. Nur dieses Mal mit so einem grossen Abstand, dass es unwahrscheinlich war, dass er ihn noch einholte.
   Thompson streckte seine Hand aus und in der einen Sekunde, in der alle gespannt die Luft anhielten, schloss er seine Finger um den goldenen Ball.
   Noch bevor er abbremsen und den Schnatz in die Luft halten konnte, brach im Station der Jubel aus.
   Natürlich jubelten die Hufflepuffs am lautesten und die Slytherins klagten, aber auch Griffindor und Ravenclaw applaudierten kräftig.
   "Jaaa wir haben gewonnen!", freute sich Tilly und umarmte Lia, die links von ihr sass. Diese grinste einfach dämlich.
   "Jetzt will ich erst recht ins Team!", rief sie aus und Tilly stimmte zu.
   Amya lachte: "Nächstes Jahr will ich euch dort punkten sehen!"
"In Ordnung, wir geben uns Mühe!" Tilly grinste Lia verschwörerisch zu. "Ich wehe dir, wenn du es nicht ins Team schaffst!" "Also ich bin ja wohl besser als du!", neckte sie zurück und Tilly rief gespielt empört aus: "Stelle meine Quidditchkünste nicht in frage! Die beste aus der Klasse bin ich!"
   Da mussten alle lachen. Auch Tilly grinste und Lia grinste breit zurück.
   "Lass uns nachher Wilke schreiben, schlug Amya vor und sie schlossen sich dem Schülerstrom an, der die Tribüne verliess.

Die nächsten paar Wochen passierte nichts spannendes. Erst wieder das zweite Quidditchspiel des Jahres sorgte für Aufregung; Ravenclaw  gewann gegen Griffindor. Der neue Sucher der Ravenclaws war definitiv ein Talent. Keine zehn Minuten nachdem das Spiel begann, sah er den Schnatz und erwischte ihn kurz vor James Potter. Dieser lief danach eine Woche lang etwas sauer und niedergeschlagen durch die Gänge. Er mochte ja ein freundlicher, aufgeweckter und munterer Junge sein, aber ein guter Verlierer war er nicht.
   Doch dieser Sieg blieb der Einzige der Ravenclaws. Der Gewinner des Quidditchpokales waren schlussendlich tatsächlich Hufflepuff. Die Party, die danach im Gemeinschaftsraum stieg, war definitiv das Highlight des Jahres.
   Tilly kam Lévè etwas näher, doch aus den Beiden wurde doch nichts. Oder noch nichts. Ihre Verkupplungsversuche hatten nicht ausgereicht. Um ehrlich zu sein, hatte Lia auch keine Ahnung, wie man so etwas machte, schliesslich hatte sie es noch nie getan.
   Auch ihre Versuche herauszufinden, wer Rose mochte, gingen nicht auf. Sie bekam aus ihrer besten Freundin einfach nichts heraus.
   Als dann die Sommerferien näher kamen war Lia unter anderem erleichtert, dass der Schulstoff leichter und die Hausaufgaben weniger wurden, aber war sie auch traurig, dass ihr erstes Jahr in Hogwarts bereits vorbei war.
   Sie liebte es, eine Hexe zu sein und sie liebte es, auf Hogwarts zur Schule zu gehen. Sie liebte es Zaubersprüche zu lernen und sie liebte all die Leute hier.
   Scorpius wurde langsam ebenfalls zu einem guten Freund und Ted zu ihrem Lieblingslehrer, auch wenn er eigentlich genau genommen noch gar kein Lehrer war. Der Junge Mann war einfach nur sympatisch und seine Art zu unterrichten war genial. Sie konnte nicht sagen was es war, aber er machte es richtig gut.
   Der kleine Vorsprung mit den Hauspunkten, den die Hufflepuffs vor Weihnachten noch hatten, war leider wieder eingeholt worden. Gewonnen hatte den Hauspokal schliesslich Griffindor und mit lediglich 30 Punkten Abstand, war Hufflepuff zweiter Geworden. Dritter war Ravenclaw mit 80 Punkten Rückstand und mit 105 Punkten hatte Slytherin verloren. Dieser Jahr war ein knappes gewesen, wie die älteren Schüler erzählten. Das Jahr davor hatte es vom ersten zum letzten Platz einen Abstand von 195 Punkten gegeben. Schon bald das doppelte wie dieses Jahr. Und so ungewöhnlich viel war auch das nicht gewesen. Jemand hatte erzählt, dass Hufflepuff mal mit 340 Punkten Rückstand noch dritter geworden wäre.
   Die ganzen Sommerferien über konnte Lia nicht abwarten, wieder nach Hogwarts zu gehen.
   Ihre Schwester war am Ende des sechsten Bandes und diskutierte mit Lia angeregt über Harry Potter. Sie wollte unbedingt Rose und Albus treffen und hoffte die ganze Zeit, Lia würde die Beiden zu sich nachhause einladen. Doch sie hatten nur über Briefe Kontakt.
   Die Bekanntschaft mit Rose konnte sie dann doch noch schliessen.
   Als die Bücherliste ankam schrieb Lia gleich ihren Freundinnen und eine Woche später trafen sie sich in der Winkelgasse.
   Océan war zuerst sehr schüchtern, wurde dann aber bald mutiger und gegen Ende des Einkaufstrips hatte sie mit Lilly und Hugo, die so alt wie sie waren, bereits Freundschaft geschlossen.
   Als sie dann endlich wieder in Hogwarts war, schien schon wieder Weihnachten zu sein und sie kam schon wieder nachhause.
   Dieses Jahr kam sie auch, wie von Johnatan Silvers versprochen, ins Quidditchteam. Und sie liebte es.
   Das war definitiv der Sport, auf den sie ihr Leben lang gewartet hatte.
   Und sie gewannen den Quidditchpokal erneut.
   Den ganzen Abend lang feierten sie im Gemeinschaftsraum, spielten laut Musik ab, tranken Butterbier und tanzten bis spät in die Nacht.
   Das war einer ihrer besten Momente ihres ganzen Lebens. Gleich nach dem, in dem sie ihren Hogwartsbrief bekam.
   Als das Schuljahr dann endete hatte Lia nicht das Gefühl, dass es überhaupt erst richtig begonnen hatte.
   Dieses mal war Slytherin der stolze Gewinner des Hauspokals. Mit 65 Punkten Abstand gefolgt von Ravenclaw und dann mit 110 Punkten Abstand Hufflepuff. Griffindor verlor mit 160 Punkten Abstand auf Slytherin.
   Verglichen mit dem Schuljahr vergingen die Sommerferien zäh wie Kaugummi. Zwar feierten sie Lias Geburtstag und gingen zwei Wochen nach Frankreich, aber auch das zog sich in die Länge.
    Doch ein Tag, nachdem Lias Bücherliste ankam, folgte eine gewaltige Überraschung.
  
Die Türglocke klingelte und Lia, die gerade im Wohnzimmer nebenan ein Buch las, rief laut: "Ich gehe!"
   Sie legte ihr Lesezeichen zwischen die Seiten 312 und 313 und ihr Buch beiseite. Dann stand sie auf und ging zur Tür.
   Und vor dieser stand niemand anderes als Professor Longbottom.
   "Hallo Miss Coldstone, darf ich herein kommen?", begrüßte er sie freundlich und sie nickte verwirrt. Hatte sie etwas verbrochen?
   Sie führte ihn ins Wohnzimmer und er meinte: "Hol doch bitte schnell deine Familie."
   Wieder nickte sie und eilte rasch die Treppen hoch, um ihre Eltern und Océane zu holen. Ihr Vater war im Büro und ihre Mutter half ihrer kleinen Schwester beim aufräumen.
   "Es ist Besuch da. Professor Longbottom, mein Kräuterkunde Lehrer.", meinte sie und der verwunderte Blick ihrer Familie sprach Bände.
   Als sie die Treppen hinunter liefen zupfte Océane am Saum ihres T-Shirts.
   "Neville?", fragte sie und Lia nickte.

Nachdem auch ihre Familie ihren Kräuterkundelehrer begrüsst hatte, setzten sie sich alle nebeneinander auf die Couch und Professor Longbottom hatte es sich im Sessel gegenüber bequem gemacht.
   "Vielleicht hat ihre Tochter ihnen schon von mir erzählt, ich bin Kräuterkunde Lehrer an Hogwarts und heute wegen etwas ganz speziellem hier."
   Sein Blick schweifte zu Océane, die ihn schüchtern, aber auch mit grosser Neugier ansah.
   "Bei ihnen in der Familie ist ein seltener Fall aufgetreten. Denn nicht nur Lia ist eine muggelstämmige Hexe, auch Océan ist eine."
   Lias Augen wurden gross, ihre Eltern schauten erstaunt ihre kleine Schwester an und dieser klappte der Kinnladen auf.
   "Wirklich? Ich kann nach Hogwarts? Das ist kein Scherz?", fragte sie überwältigt und als Neville nickte, schlich sich ein breites Grinsen auf ihre Lippen.
   Sie quitschte leise auf und schlug ihre Arme um Lia, die genau so begeistert zurück umarmte.
   Ihre kleine Schwester war auch eine Hexe! Sie konnte auch nach Hogwarts. Sie hatte es sich ja so gewünscht. All die Fotos, die Hogwarts zeigten und Lia ihr geschenkt hatte, tapezierten Océans Wand und mussten immer abgedeckt werden, wenn jemand sie besuchen kam.
   Danach gab ihr Professor Longbottom den Brief und sie war frei zu gehen. Während er mit ihren Eltern noch einige Dinge besprach und etwas Smalltalk führte, gingen Lia sowie Océan aus dem Wohnzimmer und rannten nach oben in das Zimmer ihrer kleinen Schwester. Sie wollten umbedingt diesen Brief öffnen.
   Als Lia am nächsten Morgen erwachte, war sie sich nicht sicher ob sue das ganze jetzt nur geträumt hatte, oder Océane wirklich eine Hexe war.
   Schließlich hielt sie es vor lauter Neugierde nicht mehr aus und schlüpfte vorsichtig zu ihrer kleinen Schwester ins Zimmer.
   Da auf dem Pult lag er. Der Hogwartsbrief.
   Lia musste ihrer Liste der besten Momente ihres Lebens noch einen Punkt hinzufügen. Nämlich den Tag, an dem ihre Schwester den Hogwartsbrief von Professor Longbottom erhielt.
   Jetzt konnte sie es erst recht nicht abwarten, wieder nach Hogwarts zu kommen.
   Sie schlich sich zurück in ihr Zimmer und streichelte dort in Gedanken versunken Blacky, der es sich am Fussende ihres Bettes bequem gemacht hatte.
   Dann setzte sie sich an den Schreibtisch und schrieb einen Brief an Rose. Sie konnte nicht mehr abwarten, sie musste irgendjemandem erzählen, was geschehen war.
  

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Da bin ich wieder^^

Hat das jemand kommen sehen? Dass Océan auch eine Hexe ist? Würde mich echt interessieren. :3

Und war das in Ordnung, dass ich den Rest vom Schuljahr und das ganze zweite Jahr übersprungen habe? Hat es so funktioniert? Also, in einem Kapitel und ja...

Das ist ein etwas kürzeres Kapitel aber ich bin wenigstens wieder drin. Ich glaube, jetzt nimmt die ganze Fanfiktion überhaupt wieder an Fahrt auf.^^

Lg, Seepfote

7 Jahre Magie - AbgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt