Kapitel 3 Teil 1

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Ich konnte die Augen kaum offen halten, als ich die Treppe hinunter in die Küche schlürfte. Meine Mom muss irgendwann in der Nacht nach hause gekommen sein. Sie stand vor dem Kaffeeautomaten und wartete gerade auf ihr Getränk, als ich sie begrüßte.

„Morgen, Mom."

„Hallo, mein Schatz. Gut geschlafen?" Ehrlich gesagt nein. Nachdem ich aus dem Traum aufgeschreckt war saß ich bloß stundenlang in meinem Bett und brachte kein Auge zu.

„Klar, machst du mir einen Kaffee? Mit ganz viel Kaffee bitte, ja?" Uh, die Chancen das ich mich jeden Moment auf den Boden legen würde um noch ein klitzekleines Nickerchen zu machen standen heute sehr gut. Wer könnte es mir verübeln?

„Geht es dir gut, Layn?

„Ja, alles bestens. Ich brauch bloß noch ein paar Minuten um wach zu werden."

Meine Mutter bedachte mich mit diesem für sie typisch grüblerischen Blick, bei dem sie sich wahrscheinlich gerade fragte, was ich in den letzten vierundzwanzig Stunden verbrochen haben könnte.

„Hast du heute nach der Schule schon etwas vor?" fragte sie schließlich.

„Ähh... nein?" Immer wenn so eine Frage kam, bedeutete das nichts Gutes.

„Gut. Da kannst du ja schnell in die Stadt fahren und dir ein Kleid kaufen. Immerhin ist am Samstag der Halloweenball und du willst wahrscheinlich nicht in Jeans dort auftauchen. Wenn Clary noch nichts zu tun hat, kann sie dich gern beraten." So war meine Mutter. Sie stellte keine Fragen oder redete groß herum, sie kam immer gleich zum Punkt. Sie hatte nicht viel übrig für schöne Worte, was auch der Grund dafür war, dass keiner in dieser Familie verstehen konnte, warum ich so viel Bücher las und auch selber schrieb.

Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte sie sich schon wieder der Kaffeemaschine zugewendet. Damit war dieses lange Gespräch anscheinend beendet.




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