Love You Better Now

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Max öffnet die Augen, schließt diese dann wieder sekundenschnell da ein ziemlich heller Sonnenstrahl mitten in sein Gesicht scheint. Er grummelt kurz, reibt sich die Augen. Durch den kleinen Spalt seiner geöffneten Augen kann er Lena erkennen, die direkt neben ihm liegt und ihn einfach nur ansieht.
Er öffnet die Augen verschlafen erneut und lächelt dann sanft. Sie guckt ihn ebenfalls noch müde aber doch deutlich wacher als er es ist an.
"Seit wann bist du schon wach?" fragt er leise, da ihr Gesicht nur maximal drei Zentimeter von seinem entfernt ist. Seine Stimme ist noch vom Schlaf etwas verändert und er muss sich noch einmal die Augen reiben bevor er sie richtig angucken kann.
"Seit ein paar Minuten.." erwidert sie in genau der gleichen Tonlage wie er. Max kann noch nicht genau deuten, wie ihre derzeitige mentale und körperliche Verfassung ist. Er legt seine Hand auf ihren nackten Oberarm und streichelt die Stelle dort kurz.
"Morgen, Schatz." grummelt er dann noch immer verschlafen, zieht sie etwas näher zu sich und küsst sie kurz auf die Stirn.
"Morgen." erwidert sie leise. Max entfernt sich millimeterweise von ihr und mustert sie kurz. Er kann ihr die Nachdenklichkeit ansehen.
"Wie spät ist es?" fragt sie ihn dann etwas zusammenhanglos und dreht sich schon zu ihrem Nachttisch.
"Oh mein Gott." sagt sie plötzlich, ihr Handy in der Hand haltend.
"Es ist schon viertel vor 2." sagt sie geschockt. Sie kann kaum glauben dass sie beide so sehr verschlafen haben. Max hingegen nickt nur sanft. Ihn scheint die Situation jedoch nicht so zu überraschen wie sie.
"Wir sind erst um fünf oder so eingeschlafen." sagt er und setzt sich etwas auf.
"Aber was ist mit Steffi und..."
"Ich hab Ihnen gestern noch bescheid gesagt. Mach dir keine Gedanken." sagt er. Verwirrt setzt sie sich etwas auf. Sie hält ihre Bettdecke fest gegen ihre Brust, hat sich gestern nur noch ihres BH's entledigen können.
"Was hast du gesagt?" fragt sie etwas ängstlich. Max steht langsam auf und trottet zur weißen Anrichte am Ende des Schlafzimmers, direkt neben der noch immer mit Gardinen abgedunkelten Balkontür.
"Ich hab geschrieben dass du krank bist und wir beide heute raus sind." sagt er entspannt. Lena atmet durch. Sie ist froh dass er das für sie geregelt hat. So sehr sie sich auch auf Coachella und all die gute Live- Musik gefreut hat - mit all den gut gelaunten Menschen zu lachen und zu tanzen kann sie gerade wirklich nicht.
"Danke dir." sagt sie erleichtert, lässt ihren Oberkörper nochmal etwas zurückfallen. Sie beobachtet Max, der die Gardinen des Zimmers an Seite zieht und die Balkontür einen Spalt öffnet. Dann marschiert er zur Kaffeemaschine, schiebt eine der weißen Tassen darunter und sieht sie an.
"Kaffee?" fragt er nur.
Sie nickt.
"Darf ich das eigentlich noch?" sagt sie dann und fängt sich einen ratlosen Blick von Max. Sie kann nicht so recht deuten ob ihn ihre Aussage schockiert hat oder ob er tatsächlich über eine Antwort nachdenkt.
"Fragen wir google." gibt er zurück, schaltet die Kaffeemaschine trotzdem ein, da er nach dieser durchzechten Nacht definitiv einen starken Kaffee braucht. Lena beobachtet wie er nach seinem Handy greift. Nach wenigen Sekunden sieht er in Boxershorts und T- Shirt dastehend zu ihr.
"Koffeinfrei. Du solltest koffeinfreien trinken." sagt er dann. Lena seufzt. Fängt ja super an, ihr neues Leben als Schwangere.
Max krabbelt übers Bett zu ihr. Er hat ihren Blick deutlich gesehen.
"Wieso springst du nicht kurz unter die Dusche und dann besorgen wir dir den besten koffeinfreien Kaffee in diesem Land." sagt er euphorisch, lässt sich neben ihr nieder und küsst ihre Wange kurz. Sie muss sanft über seine süße Art grinsen und nickt dann. Seine Hand greift nach ihrer. Gedankenverloren liegt sie da, den Blick auf ihre verbundenen Hände fixiert.
"Du, Max?" sagt sie dann und sieht zu ihm.
"Ja?"
"Hast du auch so Angst wie ich?"
Er muss leise lächeln, führt ihre beiden verbundenen Hände dann näher an seinen Mund sodass er ihre Handoberfläche sanft küssen kann.
"Total." antwortet er. Mit zugezogener Miene aber grinsend, sieht sie ihn an.
"Ach komm." kontert sie ihm. Verwirrt sieht er zu ihr.
"Doch?!" gibt er zurück. Sie seufzt nur, ihre Hand noch immer in seiner.
"Du wirkst so sicher. Mit allem." sagt sie dann. Max muss lachen.
"Du kennst mich doch. Ich.. zeig' sowas nicht so." murmelt er leise. Sie muss sanft lächeln denn er hat recht. Wie konnte sie nur vergessen dass er der Meister des 'ich- tue- so- als- wäre- alles- wie- immer" ist.
"Wie gehts dir?" fragt er dann. Sie sieht ihn an. Er wirkt müde. Seine wunderschönen Augen sehen erschöpft aus und es macht ihr mehr zu schaffen, als sie erwartet hätte.
"Wie gehts dir?" gibt sie schlagfertig zurück. Er lächelt nur unsicher auf, küsst ihre Schulter kurz. Sie kennt diese Reaktion zu gut. Auch er ist ratlos und unsicher.
"Ich.. ich glaub einfach wir brauchen Zeit. Wir sollten uns Zeit nehmen." sagt er. Sie nickt, denn er hat recht. So recht. Sie weiß genau was er mit Zeit meint. Sie beide müssen miteinander reden. Sie müssen sich Zeit dafür nehmen, die Situation anzunehmen und zu verdauen. Sie müssen sich Zeit nehmen um Pläne zu machen. Um Dinge so anzugehen, wie sie beide als Paar es möchten. Sich nun einfach wieder in den Alltag zu stürzen würde nicht funktionieren.
"Auf jeden Fall." sagt sie erleichtert. Zeit. Ruhe. Das alles klingt so verdammt gut für sie gerade.
"Wie wäre es wenn du entspannt duschen gehst und wir dann erstmal frühstücken fahren, mhm? Wir gehen alles ganz langsam an." sagt er sanft. Lena muss ihn erleichtert anlächeln. Sie kommt ihm näher und gibt ihm einen kleinen Kuss.
"Klingt super."

Only Love (German Version)Where stories live. Discover now