Kapitel 3 - Eine mehr als gelungene Überraschung

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Serena POV

Ich musste wirklich jetzt schon gehen...Ich weiß ich hatte mein Ziel erreicht und müsste überglücklich sein, aber irgendetwas bedrückte mich. Jeder der mir auch nur ansatzweise etwas bedeutete war da um mir zu gratulieren, nur Ash nicht. „Ich weiß es ist alles sehr plötzlich und du wünscht dir mehr Zeit zu feiern, aber das ist im Moment einfach nicht möglich. Verstehe das bitte" Paula hatte ihr– eigentlich wie immer - eher gefühlloses Gesicht aufgesetzt und ich konnte wirklich nicht sagen, ob sie meine Gefühle ein wenig nachvolziehen konnte oder so gar nicht. Meine Mutter war da schon etwas angenehmer: „Kopf hoch mein Schatz. Gib jetzt weiterhin dein Bestes, denn dafür hast du so lange trainiert! Und wenn es wieder soweit ist, wirst du sie alle wiedersehen" Die restliche Fahrt nach Hause verlief ruhig und ich hing meinen Gedanken hinterher. Angekommen begrüßte ich Rihorn und Dartiri. Ich hatte sie auch über die ganze Zeit sehr vermisst und sie mich bei ihrer stürmischen Umarmung scheinbar auch.

Ash POV

Irgendwie musste ich es schaffen einen Zug nach Escissia zu bekommen. Doch als ich auf die Anzeigetafeln am Bahnhof sah fiel jegliche Hoffnung von mir ab. Der nächste Zug dorthin kam erst in einer dreiviertel Stunde, ich hatte ganz knapp den letzten Zug verpasst. Niemals würde das funktionieren. Serena wäre dann schon über alle Berge. Wo war das Pokémobil aus Alola wenn man es am dringendsten brauchte? „Pikaa.." Das gelbe Maus-Pokémon klang bedrückt und meine Gesichtszüge ließen Außenstehende vermuten, dass es mir nicht anders ging. „Verdammt Pikachu..was mache ich denn jetzt?" In dem Moment hätte ich mir wirklich gewünscht, dass das Labor von Professor Platan in der Nähe gewesen wäre, dann hätte ich ihn um Hilfe bitten können. Vielleicht hätte er mich fahren können. „Ash, bist du das?" Die Stimme kam von keinem geringeren als Meyer - Citros und Heurekas Vater. „Was für eine Überraschung dich hier zu sehen! Bist du gerade erst hier angekommen?" Noch bevor ich antworten konnte hatte ich eine Idee und stellte eine Gegenfrage: „Meyer, sind sie mit ihrem Moped hier?" „Uhm, nein tut mir Leid, ich wollte gerade jemanden abholen. Wieso?" Im Schnelldurchlauf erklärte ich ihm meinen Plan. „Wann bist du denn so ein Romantiker geworden, huh? Aber da habe ich eine bessere Idee: Lohgock, komm heraus!" In Windeseile stand sein Pokémon vor mir und führte auf Meyers Kommando seine Mega-Entwicklung aus. Dieser Anblick war zwar nicht neu für mich, dennoch immer wieder ein Highlight. „Lohgock, würdest du Ash bitte zu Serena nach Escissia bringen? Du bist schneller als jeder Zug oder jedes Moped" Nacheinem kurzen Nicken seinerseits hob es mich mitsamt Pikachu auch schon hoch und begann zunächst an einer Hauswand hoch auf das Dach zu klettern und von dort aus zum nächsten Dach zu springen. „Vielen Dank Meyer!", rief ich noch zurück, da war ich aber schon weit von Meyer entfernt.

„Dort unten Lohgock! Da ist sie!", zeigte ich dem Feuer-Kampf-Pokémon. Kaum hatte ich dies gesagt nahm das Pokémon den Kurs auf. Mit dem Blick den ich von oben genießen durfte sah ich, dass sich Serena an der Haustür von ihrer Mutter verabschiedete und sie noch einmal drückte. Ihr Koffer wurde derweil in das Auto eingeladen vor dem auch Paula stand. Als meine Füße wieder auf dem Boden der Tatsachen aufsetzten war Primula schon im Haus verschwunden und hatte die Tür hinter sich geschlossen, während Serena scharf die Luft einzog, mich mit sehr großen Augen und wie vom Donnerblitz getroffen ansah. Diese ozeanblauen Augen füllten sich auch augenblicklich mit Wasser.

Schnell bedankte ich mich noch einmal bei Lohgock bevor er den Rückweg einschlug. Dank Meyer und seinem Pokémon hatte ich es tatsächlich geschafft und ich stand vor Serena, welche sich nun auch an dem blauen Band an ihrem Top, welches ich ihr vor zwei Jahren geschenkt hatte, festklammerte. Es sah so aus, als wollte sie etwas sagen, doch sie brachte keinen Ton heraus. Deshalb entschied ich das Gespräch mit einem Grinsen zu beginnen: „Hey Serena. Lange nicht gesehen huh?" Noch immer brachte sie keinen Ton heraus, zu geschockt schien sie zu sein. Pikachu war unterdessen von meiner Schulter gesprungen. Ich nahm mir einen kurzen Moment und musterte sie von oben nach unten. Sie war so hübsch wie eh und je. Dann schaute ich zu Boden, nahm meine Cap ab und fuhr mir durch die Haare: „Ich weiß, dass ich hier stehe kommt etwas plötzlich, aber oh man! Du hast ja keine Ahnung, wie es eigentlich hätte ablaufen sollen! Eigentlich habe ich vor der großen Halle auf dich gewartet und dich überraschen wollen, aber du hast den Hinterausgang benutzt und bist sofo-" Zwei Arme um meinen Nacken und eine innige Umarmung ließen mich plötzlich verstummen. Bis ich mal verstanden hatte, dass Serena mich gerade umarmte vergingen bestimmt zwei Minuten. Zwei Minuten in einer Schockstarre. Als ich es dann mal gerafft hatte legte ich einen Arm um ihren Rücken, meine andere Hand an ihren Hinterkopf und umarmte sie nicht minder fest. So verweilten wir eine Weile und ehrlich –es fühlte sich fantastisch an.

Liebe auf den 2. KussWo Geschichten leben. Entdecke jetzt