Irresistible | H.S. ♥

Kapitel 2

Langsam schlendere ich die leere Straße auf und ab. Dann gehe ich aber wieder zurück in die Disko - schließlich lass ich mir von irgendeinem Psycho den Spaß verderben. Ich gehe auf die Tanzfläche und bewege mich langsam im Rhythmus der Musik.Ich habe gar keine Lust mehr. Harry habe ich nicht mehr gesehen. Entweder, er ist gegangen oder er macht was weiß ich was.

"Hey! Da bist du ja!", säuselt Lucy und steht auf einmal hinter mir. An ihrer Seite steht ein großer Typ, der sich an Lucy abstüzt  "Hast du schon jemanden kennengelernt?"

"Ne. Du anscheinend schon...", lache ich unsicher " Ich gehe jetzt nach Hause, ich fühl mich nicht so gut. Wir schreiben morgen, ja?", sage ich und umarme sie flüchtig.

"Echt? Ist ja schade...", schmollt sie. "Aber dann gute Besserung!"

"Danke! Bis Morgen!", murmele ich, drehe mich um und laufe wieder aus der Disko. Mit schnellen Schritt gehe ich die verlassenen Straßen entlang, als ich auf einmal ein Schreien aus einer Seitenstraße höre. Langsam bewege ich mich auf die Straße zu und kralle mich an meine Clutch. Das Schreien wird immer lauter. Im Mondschein sehe ich drei Gestalten, die auf eine Person am Boden eintreten. 

"WO.IST.DEIN.GELD?!RÜCK ES RAUS!!!", brüllt eine dunkle, wütende Männerstimme.

"Ich habe kein Geld...bitte...hört auf!", fleht die Person am Boden.

"SCHNAUZE JETZT!", schreit eine andere Gestalt und tretet nochmal gegen die Person am Boden. Ich kenne diese Stimme! Das ist die Stimme von... HARRY.

"Huuuuh!", quieke ich kurz erschrocken auf und halte mir meine Hand vor den Mund. - Zu spät. Alle drei der Gestalten, inklusive Harry sehen auf. 

"Kümmer du dich um die...", knurrt der eine Mann zu Harry und nickt in meine Richtung. Erschrocken springe ich auf und sprinte los. Im Laufen ziehe ich meine Pumps aus und laufe Barfuß weiter. Ich spüre den kalten, rauen Asphaltboden unter meinen nackten Füßen und beiße mir auf die Unterlippe. Hinter mir höre ich dumpfe, schwere Schritte, die mich verfolgen. Voller Fluchtinstinkt setzte ich noch einen Gang drauf und renne noch schneller durch die dunklen Gassen. Gut, das ich regelmäßig joggen gehe. Aber lange kann ich ihn nicht mehr  abhängen. Er hat viel längere Beine als ich und macht größere Schritte. Mitten im Laufen biege ich ihn eine Seitengasse ab. FUCK!! EINE SACKGASSE!! Hilflos schaue ich mich um und will wieder zurück rennen, als Harry schon am Eingang der Sackgasse auftaucht. Ich kann sein Grinsen im dunklen sehen. Langsam kommt er auf mich zu und ich weiche immer ein Stück zurück. Irgendwann spüre ich die kalte, harte Steinwand an meinem Rücken und atme betont langsam aus.

"Wie ich sagte: Man sieht sich immer zweimal im Leben, Scarlett. Deinen wunderschönen Namen und deine nicht so schöne Abfuhr, habe ich nicht vergessen!", zischt er grinsend und ich sehe, wie sich sein Kiefer anspannt.

"Was willst du?", stottere ich ängstlich. Mittlerweile war er so nah an mir, dass nicht mal ein Blatt zwischen unsere Körper gepasst hätte.

"Och, wie niedlich du bist. ", grinst er dreckig und streichelt mir mit seinem Daumen über meine Wange.

"Nimm deine dreckigen Pfoten da weg!", fauche ich.  Ich merke, wie er wütend wird.

"Was hast du gerade gesagt?!", presst er bedrohlich durch seine Lippen hindurch.

"DU SOLLST DEINE DRECKIGEN PFOTEN AUS MEINEM GESICHT NEHMEN,DU PÄDOPHIL!!", schreie ich ihn wütend an und halte meine Luft an. Ich sehe, wie er seine Hände zu Fäusten bald und es weiß an seinen Knöcheln wird. Nervös spiele ich mit dem Saum meines Kleides. Auf einmal holt er aus und haut mir in mein Gesicht. Erst kann ich gar nicht realisieren, was gerade passiert ist, doch dann wird alles um mich herum schwarz und ich verliere mein Bewusstsein.