Kapitel 10

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Harry
Gott sei dank habe ich meinen Wintermantel ausgezogen! Jack hatte Recht, es ist verdammt warm.
Ich begann sofort zu schwitzen und Merida, die ein paar Sekunden nach mir durch das Portal kam, hielt die Hand gegen die Sonne und sagte: ,,Verflucht die Sonne brennt vom Himmel wie ein Lagerfeuer!".
,,Für jemanden der auf einem Berg aufgewachsen ist, auf dem es die meiste Zeit des Jahres schneit, finde ich es auch ein wenig...sagen wir schwül." sie versuchte den Kopf zu senken, aber ich sah das sie lächelte.
,,Du bist auf einem Berg aufgewachsen?" fragte sie.
,,Ja, naja eher einem überdimensionalem Felsen der mitten im Meer Steht. Und du?".
,,Auf einer Halbinsel, dem vereinten Königreich Dunchbroch. Es besteht aus vier Stämmen die sich zusammen getan haben, um mehr Stärke, Ressourcen und Reichtümer zu besitzen. Und diese vier Stämme haben meinen Vater zum König gewählt." erzählte sie stolz.
,,Dein Vater ist der König einer Halbinsel? " fragte ich. Sie nickte und sah zufrieden aus.
,,Das macht dich zu einer Prinzessin oder?" ich musste lachen. Ich konnte mir Merida nicht in einem engen Spitzenkleid und mit Blumen in den Haaren auf Bällen, singend, tanzend und Prinzen angatternd vorstellen. Es war wirklich absurd.
Sie schnaupte:
,,Mein Vater ist der Herrscher über Dunchbroch und das einzige was dir das zu einfällt ist DAS. Als wäre das so wichtig...".
Ich beschloss das Thema nicht nochmal anzusprechen, und lieber wieder über das Wetter zu reden.
,,Wie lang brauchen die denn? Wenn ich mich nicht vom der Stelle bewege schmelze ich in den Boden.".
Mir ging es nicht besser.
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit des peinlichen Schweigens tauchten Rapunzel und Jack aus dem Nichts auf.
,,Was hat den so lange gedauert?". Ihrem Tonfall zu Folge war sie noch Angepisst.
,,Solange wie es nötig ist Löckchen, entspann dich. Also wir sind hier in einer Welt in der Prinzessinnen, Drachen und Magie Märchengeschichten sind. Also verhaltet euch so als würdet ihr das auch nicht kennen. Ach ja und in diesem Jahrhundert heißt keiner mehr Rapunzel oder Merida. Und Hicks ist bei uns Schluckauf." Meinte Jack.
Schluckauf? Echt jetzt.
,,Was soll das heißen?" Knurrte Merida.
,,Das bedeutet neue Namen falls jemand fragt Marry." Erwiderte Jack lachend.
,,Ach aber Jack ist wohl in Ordnung oder was? Das ist auch ein komischer Name! Ich kenne niemanden der so heißt." Sagte ich.
,,Du kennst mich und in dieser Welt ist der Name normal. Aber Hicks? Komm schon!". Sagte Jack.
,,Ich finde das gar nicht schlecht! Ich will aber einen schönen schönen Namen! Irgendwas Blumiges!!" Meinte Rapunzel. Sie war wirklich eine Prinzessin. Jack runzelte die Stirn.
,,Was Blumiges?" Fragte er.
,,Was Blumiges." Nickte sie.
,,Okay ähm. Blumig, blumig... Wie wär es mit Rose?" Fragte Jack.
Rapunzel grinste ,,Rose! Rose ist schön! Und Hicks?". Fragte sie und sah mich an.
,,Auch was Blumiges? " fragte Jack mich.
Ich lachte ,,Nein irgendwas normales bitte."
Jack dachte nach.
,,Wie wäre es mit Harry? Wie Harry Potter!" Verkündete er.
,,Wer ist das?" Fragte ich.
,,Egal, erzähl ich dir irgendwann mal. Also haben wir Marry, Harry und Rose. Könnt ihr euch das merken?." Fragte er in die Runde.
,,Warum heiße ich Marry?" Fragte Mérida.
,, Okay, Marry und Harry... wie wäre es mit Maria? Maria ist doch okay. Und jetzt los, die anderen haben vielleicht Schwierigkeiten! Ich kriege hier noch einen Sonnenbrand!" Sagte Rapunzel.
Jack führte uns durch die Stadt, die wirklich eigenartig war. Die Wege waren aus schwarzem Stein, überall waren leuchtende Säulen und Menschen mit ganz kuriosen Klamotten. Ich sah eine Frau, die in einer winzigen Tasche ein winziges Tier trug, das einer schwarzen, großen Ratte glich. Diese Welt war wirklich seltsam.
Wir liefen eine Weile. Jack blieb manchmal stehen, sah sich um und schlug dann eine andere Richtung ein. Er meine, so würde uns niemand folgen können, aber ich und Mérida glaubten eher, das er den Weg nicht gut kannte. Doch nach c.a einer Stunde kamen wir verschwitzt an einem alten Gebäude an. Es wurde langsam dunkler, was diese Hütte noch älter und gruseliger aussehen ließ. Bevor Jack eintreten konnte, packte Merida ihn der Schulter.
,,Warte! Was wenn wir da drin kämpfen müssen? Du hast deinen Stab aber wir sind komplett unbewaffnet!". Sie hatte recht.
Jack zog eine Grimasse und zog etwas aus seiner Jackentasche heraus.
Er präsentierte uns zwei winzige Schwerter und einen Bogen. In einer Größe, die auf seine Hand passte.
,,Soll das ein Scherz sein? Wenn ja ist der sehr geschmacklos!" Raunte Merida.
Jack grinste und legte die "Waffen" auf den Boden. Dann holte er wie aus dem Nichts seinen Stock hervor und tippte auf sie.
Plötzlich wurden sie größer und wuchsen zu richtigen Waffen heran.
Ich hob eines der Schwerter auf und betrachtete es genau. Es war aus lang und aus Eisen. Es sah scharf aus, ich schwenkte es ein paar mal in meiner Hand hin und her um mich daran zu gewöhnen. Rapunzel tat das gleiche mit dem anderen Schwert, doch sie sah nicht besonders erfahren aus.
Merida schnappte sich den Bogen und frage Jack: ,,Pfeile?".
,,Zieh in mal auf."
Sie tat es und wie von Zauberhand formte sich im Bogen ein leuchtender, roter, magischer Pfeil.
Sie lachte. ,,So gehen mir niemals die Pfeile aus! Ich liebe diese Hexerei!!!"
Sie wollte ein paar Zielschüsse machen, doch Jack hielt sie ab, da man in dieser Welt nicht mit Pfeil und Bogen kämpfte, und Waffen hier schnell für Aufregung sorgten.

Wir gingen gemeinsam in das Haus, das von außen verlassen und alt wirkte. Doch auch das Haus war durch und durch magisch, denn sobald wir eintraten, verschwand die Tür hinter uns und eine dunkle, böse Stimme zischte
Jack Frost! Du hast Freunde mitgebracht. Auszubildende Hüter? Gehilfen? Wie schön doch trotzdem hast du keine Chance! Ich bin stärker als je zuvor!!!
Jack knurrte: ,,Pitch! Zeig dich du Feigling!"
,,Ja damit wir dich fertig machen können! Gehilfen also ehrlich!" Brüllte Merida hinterher.
Die Stimme machte ein paar seltsame Geräusche, mir ging auf, das der Kerl lachte.
Ach ja junge Kriegerin? Ihr werdet mich nicht besiegen können! Nicht mal eure Freunde haben diese Falle bemerkt und jetzt werdet ihr, genau wie sie UNTER GEHEN!
Die gesamte Hütte begann sich zu verändern, der Raum wurde größer, die Fenster verschwanden und alles erinnerte an eine Festung. Alt, dunkel und böse, so könnte man es beschreiben. Doch das aller grässlichste war die Gestalt, die auf einer Art Thron aus Schatten saß und sich langsam erhob. Pitch Black grinste mit weit aufgerissenen Augen und auf eine extrem gruselige Weise.
Ich werde euer schlimmster Albtraum sein, meine Kleinen....

Die vier Hüter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt