Kapitel 14

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Hätte man mir vor zwei Tagen erzählt, dass ich in einer Kirche zusammen mit einem Mädchen, dass ihre halbe Familie in Bären verwandelt hat, ein anderes, dessen Haare leuchten und heilen können und einem weißhaarigen Typen mit einem Zauberstock gegen einen wandelnden Albtraum antreten müsste, dann hätte ich ihm erstens nicht geglaubt und zweitens Ohnezahn mitgebracht.
Gerade jetzt vermisste ich ihn sehr.

Doch ich konnte es nicht ändern, ich stand gemeinsam mit meinen Freunden diesem bösen Monster gegenüber und wir mussten ihn besiegen.
Ich muss zugeben, ich hatte unfassbare Angst.

Doch der Gedanke, dass er Berg mit all den Menschen und Drachen, mein ganzes zuhause auslöschen oder in Dunkelheit hüllen würde, zwang mich, mutig zu sein.
Ich packte mein Schwert fester und wartete darauf, dass Black den ersten Schritt machte, doch zu meiner Überraschung machte die gute Punzie diesen: ,,Machen wir ihn fertig" raunte sie und hob ihr Schwert.
Und gemeinsam griffen wir an.
Es war eine ehrenvolle Schlacht, dass muss ich sagen.

Black formte auf dem Nebel an langes dunkles Schwert und holte weit aus. Beinahe hätte er Mérida den Kopf abgeschlagen, doch sie rutschte unter dem Schwert hindurch, weiter durch die Beine des Monsters, so dass sie nun hinter ihm stand. Wir gingen nun von mehreren Seiten auf ihn los, doch er war so schnell wie ein Schatten. Er wich Punzies Langschwert aus, fing einen Eisdolch von Jack und warf ihn diesem entgegen, und fing mein Schwert mit deinem ab. Mérida schoss einen Pfeil nach dem anderen ab, jeder genau gezielt doch Black duckte sie fast jedes Mal rechtzeitig. Einmal bleib ein Pfeil in seinem Bein stecken, doch er kämpfte einfach weiter. Ich versuchte immer wieder, ihn zu treffen doch er war einfach zu schnell. Und wir wurden immer langsamer,
immerhin haben wir grade erst gegen über hundert Schattensoldaten gekämpft!
Black bemerkte unsere Schwäche. Ich konnte gerade zu spüren, wie sehr Punzie aus der Puste war und Jack nach Atem schnappte.
Doch es war Mérida die den ersten Fehler machte. Sie hielt für einen Moment inne, und starrte in die Höhe. Black nutze diese Sekunde aus und schwang sein Schwert nach ihr. In der letzten Sekunde stieß Jack sich gegen ihn, und Rapunzel bekam sein Schattengewand zu fassen und ich bohrte einen herum liegenden Pfeil hinein. Doch er streifte Mérida trotzdem mit seinem Schwert an der Schulter. Sie schrie auf und versuchte nach Black zu treten, der sich wieder in Rauf aufgelöst hatte.
Ich und Punzie knieten neben ihr, die Wunde war tief und sie blutete sehr. Ich riss einen Teil meines Gewandes ab und wickelte es ungeschickt um die Stelle.
,,Es geht schon man!" schnauzte sie.
,,Sei ruhig Löckchen, du blutest."
Punzie stellte sie neben Jack und fragte:
,,Wo ist er?" Jack biss sich auf die Lippe und wollte gerade etwas sagen als ein Schatten wie ein Pfeil auf uns zu geschossen kam.
Wir alle rollten blitzschnell zur Seite und wichen ihm aus.
Auf einmal ertönte Blacks wiederliebe Lache und er quietschte:
Ihr dummen Kinder! Habt keine Kraft mehr! Ihr seit genauso schwach wie die anderen Hüterchen!! Das war es gebt auf!
Genau! Das hätte er wohl gerne!
Wieder, diesmal aus einer anderen richtig schoss ein Schatten aus dem Nebel hervor und versuchte, uns zu fassen und zu durchbohren.
Mérida packte mich und zog mich zur Seite.
,,Hicks ich hab eine Idee..." murmelte sie.
Der Schnitt musste wahnsinnig weh tun.
,,Welche?" fragte ich während ich nach dem Schatten Ausschau hielt. Auch die anderen beiden hatten es geschafft und standen, Rücken an Rücken mit ausgestreckten Schweren da.

Mérida deutete nach oben. Ich verstand nicht.
,,Was? Sollen wir aufs Dach klettern oder was?"
Fragte ich verwirrt.
,,Nein..." ZACK! wieder schoss der Schatten aus dem nichts auf uns zu und diesmal stieß ich Mérida zur Seite. Keine Ahnung was passiert wenn das Ding uns berührt aber ich will es nicht ausfinden.
,,Da ist ein hohes Podest." murmelte Merida.
,,Was? Wo?" fragte ich und ich erkannte , was Mérida meinte. Knapp zwei Meter direkt über uns war eine Art Podium oder Sprechpult. Es la so weit oben, dass man über den Nebel hinaus sehen konnte und mit Sicherheit auch Black, der vielleicht selbst dort oben steht.
,,Geh du, dein Schwert hat ihn am meisten beschädigt. Ich sag es den anderen." raunte sie und stand auf.
,,Mérida..." ich hielt sie am Handgelenk fest.
,,Was ist? Willst du von diesem Schattending getroffen werden Hicks?" schnauzte sie.
Nein das wollte ich sicher nicht.
,,Pass auf dich auf" sagte ich schnell und ließ sie los. Ich lief an ihr vorbei, doch für einen kurzen Moment sah ich ihr errötendes Gesicht.
Dann verschwand ich im Nebel.
Ich hatte mein Schwert gezogen und lief in Wand, um eine Tür oder eine Treppe zum Podium zu finden.
In geringer hörte ich das vorbeiziehende Geräusch des Pfeils. Im gleichen Moment stieß ich gegen die Wand. Ich tastete mich nach vorne bis ich eine Wendeltreppe erreichte, die steil nach oben führte. Ich atmete noch einmal durch und betrat die ersten Stufen.
Es war als würde ich eine Ewigkeit laufen.
Etwa als ich die Hälfte erreichte, traf ich auf das erste Trugbild. Es war mein Vater der mich mit den toten Augen des Geistes anstarrte.
Für eine halbe Sekunde war ich erstarrt. Doch dann erinnerte ich mich. Mein Vater war im Kampf gefallen. Dies war ein Nebelgeist, eine Halluzination.
,,Verschwinde" sagte ich und zerschnitt den Nebel in zwei Hälften.
Es war ein furchtbares Gefühl, da es die Gestalt von Vater hatte. Aber er war es nicht und er währe wütend geworden, wenn ich mit diesem Geist Zeit vergeudet hätte. Das trieb mich an, weiter zu laufen.
Endlich kam ich oben an, eine weitere Tür verschloss den Weg nach draußen. Ich ergriff die Klinke doch dann hörte ich sie.
Hicks... ich hielt Inne. Nicht sie. Nicht hier.
Hicks bleib bei mir. Flüsterte Astrids Geist hinter mir. In meinem Innerem wusste ich, dass sie nicht Echt war doch meine Wut auf sie übermannte mich.
,,Wag es nicht mir irgendwas zu unterstellen. Du bist gegangen. Du hast Berg zurückgelassen. Du hast mich im Stich gelassen Astrid." knurrte ich Ihrer geisterhaften Erscheinung entgegen.
Ich war im Zauber des Nebels gefangen. Es war als würden all meine Wut und meine Enttäuschung, die ich die letzten Wochen heruntergeschluckt habe, wenn mich jemand nach Astrids Verschwinden gefragt hatte, nun hochgekommen.
Hicks ich habe dich vermisst murmelte sie und kam auf mich zu.
,,Komm mir nicht zu nahe! Du hast mich verraten Astrid!" warnte ich sie und hielt ihr mein Schwert unter die Nase.
Ach Hicks, du könntest mir nie etwas tun. Das weist du. Ich bin gegangen um neue Ufer zu erforschen und das habe ich getan. Ich hab neue Welten erkundet doch in jeder einzelnen habe ich dich vermisst Hicks. Schließlich liebe ich dich doch... sie sagte es als währe es selbstverständlich einfach von einen Tag auf den anderen abzuhauen und mich mit der Trauer um meinen Vater und dem Dorf, dass wir gemeinsam Leuten wollten allein zu lassen.
Ich wollte sie gerade anschreien, als mich etwas in die Wirklichkeit zurückholte.
Ein Rufen, Meridas Stimme die von draußen kam. Ich sollte mich beeilen.
Meine Freunde starben da draußen und ich ließ mich von dem Geist meiner Ex Freundin ablenken. Ich drehte mich um und riss die Tür auf.
HICKS WARTE ER VERNICHTET DICH! Brüllte Geister-Astrid doch ich knallte die Tür hinter mir zu und sie verstummte.
Das war vielleicht gruselig.
Apropos, der gute Black hatte sich nun wieder in den Kampf gemischt und versuchte meine Freunde diesmal mit einer übergroßen, schwarzen Sense zu erschlagen. Ich stand auf dem Podest über ihnen, aber egal wie ich würde Black so nicht erwischen. Er musste genau unter mir stehen.
Ich versuchte die Aufmerksamkeit der Anderen auf mich zu ziehen.
Endlich! Jack hätte mich gesehen und fing meinen Blick auf. Er verstand und begann, Black zu beschimpfen und zu provozieren:
,,Hey Pitch wie geht es deinen Schattenpferdchen?" Black blinzelte wütend.
,,Bist du alt und schwach geworden und ist es einfach weil niemand mehr an dich glaubt?"
Er knurrte schon fasst.
,,Glaub mir Black da kannst du noch so beschissen aussehen. Niemand hat Angst vor Dir!" Black drehte sich zu ihr um doch Jack
schmiss sich mit seinem gesamten Körpergewicht auf Black.
Dieser warf ihn mit einem Hieb von sich genau meine Richtung. Jack kroch noch näher heran bis er genau unter mir war. Ich duckte mich, damit Pitch mich nicht sah, doch auch Mérida und Punzie hatten mich nun entdeckt. Ich gab Ihnen ein Handzeichen, dass sie Black zu Jack laufen lassen sollten, sie verstanden und richteten ihre Waffen auf Black.
Doch der war auf Jack konzentriert und schlich langsam auf ihn zu, wie ein eine Hyäne.

Hahaha! Jack Frost deine kleinen Freunde können dich nicht mehr beschützen. Nun werde ich bittere Rache für damals nehmen, als du ALLES ruiniert hast...!! Höhnte er böse.
Wenn ich noch länger warte, ist es zu spät. Ich richtete mich auf und zog mein Schwert.
Es musste Klappen.
Lautlos steh ich über das Geländer und machte mich bereit.
Ich sah Jack grinsen. Mérida und Rapunzel hatten Pfeile in der Hand.
Letzte Worte Jack? Fragte Pitch Black ihn.
,,Alles gute kommt von Oben Black!" meinte er und rollte sich zur Seite während Mérida und Punzie ihm die Pfeile in das Schafftengewand und durch einen seiner Zehen zu bohren.
Black heulte vor Schmerz und die beiden machten einen Satz rückwärts.
Ich fasste noch einmal allen Mut den ich hatte zusammen, entflammte mein Schwert und sprang.

Ich weiß es ist nicht besonders heroisch, aber alles was ich dachte war:

AHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!

Als ich meine Augen wieder öffnete, lag ich auf dem Boden und drei zerschundene, grinsende Gesichter starrten mich an.
Ich setzte mich auf und sag mich um.
Der Nebel und Black waren verschwunden, Licht strömte durch die Fenster des Gebäudes.
Ich sah Jack an.
,,Ist er weg?"
,,Ja" meinte er und klopfte mir auf die Schulter.

Sie halfen mir auf und gemeinsam verließen wir den Ort der Schlacht. Und wir hatten gewonnen. Als wir, dreckig und blutend ins Sonnenlicht traten, war alles wie vorher. Die Menschen beachteten uns nicht und die Kirche sah von außen aus, wie eine ganz normale Kirche, in der kein Kampf auf Leben und Tod stattgefunden hatte.
Doch es hatte sich etwas verändert.
Wir hatten uns verändert.
Ich spürte es, und ich wusste die anderen spürten es auch. Eine Verbundenheit. Wir waren ein Team geworden und ich wusste, dass ich jedem einzelnen dieser Leute mein Leben anvertrauen konnte.
Und noch wichtiger, wir sind Freunde geworden, die gemeinsam ein Abenteuer erlebt hatten.

Und eins wusste ich, ich wollte noch mehr.

Die vier Hüter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt