5. Kapitel

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Amalia's Sicht:

Als ich nachhause kam, holte ich mir einen Kühlpack aus der Gefriertruhe und ging in mein Zimmer. Hunger hatte ich keinen. Ich machte gleich meine Hausaufgaben und legte meinen rechten Fuß noch hoch, um ihn zu kühlen. Davor habe ich mir aber noch eine Jogginghose angezogen, da ja auf meiner Jeans ein Blutfleck ist. Mein Knie habe ich auch noch gesäubert und desinfiziert.

Nach meinen Hausaufgaben und der ganzen Lernerei, stellt ich fest das es schon 16:02 Uhr ist und ich mich langsam mal fertig machen sollte für's Training. Also ging ich in Soso's und mein Badezimmer und zog mir eine schwarze, lange Tanzhose an und ein lilanes Tanzshirt und darüber noch unsere Trainingsjacke. Ich machte mir noch schnell einen Dutt und ging wieder in mein Zimmer. Dort packte ich schnell noch meine Sporttasche und ging dann runter in unsere Küche. Es sieht so aus, als ob mein Zwilling noch gar nicht zu Hause gewesen wäre, weil sonst stünde hier noch ihr dreckiges Geschirr, welches Madame nicht aufräumen kann. Schnell packte ich noch eine Flasche Wasser in meine Tasche und machte mir noch einen Obstsalat, da dass Mittagessen ja ausgefallen ist. Als ich mit Essen fertig war, sah ich das es schon 16:40 Uhr ist und mein Bus in 5 Minuten kommt. In das Tanzstudio muss ich 30 Minuten mit dem Bus fahren, da es leider zu weit weg ist um hinzulaufen. Also zog ich mir noch Schuhe an und eine Jacke und nahm meine Sporttasche. Als ich gerade die Haustür aufmachte, stand meine Schwester vor mir und scannte mich ab, aber sagte nichts. Ich ging einfach weiter und legte einen Schritt schneller zu, was gar nicht so einfach ist, da mein Fuß immer noch weh tut, aber ich darf mir nichts anmerken lassen.
Gerade als ich an der Bushaltestelle ankam stand der Bus schon da und ich ging hinein und setzte mich hinten auf einen Sitzplatz und packte meine Kopfhörer aus und hörte die 30 Minuten Fahrt Musik.

Um 17:18 Uhr kam ich mit dem Bus an und musste noch 5 Minuten zum Studio laufen. In meiner Gruppe sind wir 14 Mädels und wir alle verstehen uns mega gut, aber niemand weiß was bei mir zuhause und in der Schule so abgeht.
Als ich das Tanzstudio sah musste ich lächeln. Schnell ging ich hinein und ging in unseren Raum und stellte meine Tasche auf die Seite und zog mir meine Tanzschuhe an. Meine aller beste Freundin Melanie kam um 17:27 Uhr, gerade in unseren Tanzraum auf mich zu.
Leider wohnt sie 25 Minuten weit weg und somit geht sie auch nicht auf unsere Schule. Sie weiß das ich von der Clique meiner Schwester, gemobbt werde und das ich kein gutes Verhältnis zu meiner Schwester mehr habe und zu meinem Eltern. Wir sind schon seit 12 Jahren Freundinnen. Wir kennen und, da unsere Eltern früher sehr gute Freunde waren. Jetzt ist das nicht mehr so, da meine Eltern sehr gerne mit ihrem Geld angeben und Melanie's Eltern darauf keine Lust mehr hatten. Ich kann sie sehr gut verstehen und ich verstehe mich mit Mel's Eltern sehr gut. Früher waren Mina, Mel und ich aller beste Freundinnen, dass hat sich aber verändert seit Soso sich so verändert hat. Das ist bestimmt schon 2 Jahr her.
Mel und ich umarmten uns. "Da hast du es gerade noch rechtzeitig geschafft, sonst hätte dir Steffi, unsere Trainerin, noch sondern Liegestützen erteilt", lachte ich. "Was kann ich den dafür das ich mein Lieblingstop nicht gefunden habe?", lachte sie. "Ich hab dich so vermisst Süße", sagte ich zu ihr. "Ich dich auch. Wie geht's dir?", fragte sie unsicher. Ich zuckte nur die Schultern. Meine Beste Freundin schaute mich mit einem mitleidigen Blick an. Da kam aber auch schon Steffi und das Training begann.

Als wir gerade eine Trinkpause hatten, welche ich echt nötig hatte da mein Knöchel schon sehr sehr schmerzte und wir alle 14 Mädels in einem Kreis hockten und quatschten, flüsterte Mel mir zu: "Hast du irgendwas an deinem Fuß weil du ihn nicht richtig belastet?" Ich nickte mit dem Kopf und schaute auf den Boden. "War das wieder in der Schule?", fragte sie vorsichtig. Ich nickte. "So kann das doch nicht weiter gehen!", schrie sie beinahe. Die anderen Mädchen schauten uns an und ich zuckte wieder mit den Schultern. Gerade kam auch schon Steffi zu unserem Pausen Kreis und sagte fröhlich:" Wir haben hier bald einen sehr großen Auftritt, welcher hier statt findet und alle Gruppen aus dem Tanzstudio ihren Tanz aufführen werden. Es soll sich jeder ein Zettel weg nehmen und ihn bitte zuhause ausfüllen, wie viele Personen von eurer Familie, Verwandte, Freunde kommen werden und zuschauen.", sagte Steffi unsere Trainerin. Alle schauten begeistert und wir quatschten wild umher. "So meine Damen, aber jetzt wird weiter trainiert!", sagte Steffi. Und so taten wir dies.

Als wir dann um 19:30 Uhr fertig mit dem Training waren und wir alle unser Zeug zusammen packten, kam meine Trainerin auf mich zu. "Am (Amalia) hast du irgendwas an deinem Fuß? Das sah sehr komisch aus. Du konntest ihn nicht richtig belasten und es sah so aus, als ob Schmerzen hättest. Möchtest du vielleicht mal zu einem Arzt gehen und ihn untersuchen lassen?", sagte meine Trainerin. Mir fiel die Kinnlade runter. Ich bin gerade so überwältigt dass sich um mich jemand kümmert, außer Mel und mir helfen will das ich keine so großen Schmerzen mehr habe. Ja ich weiß für manche klingt dies völlig absurd und gestört, aber mir deutet das sehr viel, es fühlt sich so an als ob sich jemand Sorgen um mich macht und ich jemanden wichtig bin. Natürlich außer Mel! "Äh ja ich habe Schmerzen an meinem Fuß, aber das wird schon wieder! Ich verspreche dir das ich nächste Stunde wieder voll mittanzen kann! Danke", sagte ich zu Steffi. "Ok, aber sag bitte das nächste mal, dass du Schmerzen hast, ok? Und wenn es das nächste mal nicht besser ist, dann machst du öfters mal Pausen und schonst dich!" "Ja mach ich!", versprach ich ihr. Mel und ich gingen aus dem Studio und quatschten. Leider trennten sich unsere Wege auch bald, da wir mit unterschiedlichen Busen fahren.

Als ich wieder zuhause war, nahm ich mir noch die Reste von dem Kartoffelauflauf von gestern und machte sie warm und aß. Dann ging ich nach oben und zog mir meinen Pyjama an, schminkt mich ab und ließ mich in mein Bett fallen. Ich hörte, wie Soso wieder auf voller Lautstärke Musik von irgendeiner Boyband hörte. Meinen Knöchel cremte ich mit einer Salbe noch ein und kühlte in wieder. Als ich dann ruhig im Bett lag gingen mir die Worte von Steffi durch den Kopf. Wir sollen in den Zettel eintragen wie viele Personen von unserer Familie, Verwandte, Freunde kommen werden und zuschauen. Bei mir ist das ganz einfach! Niemand! Ich habe niemand, der mit zuschauen würde oder mich beim Tanzen unterstützt! Alle aus unserer Gruppe haben bei jedem Auftritt einen kleinen "Fan-Club" dabei und nach der Performance sieht man immer wie die Freunde und Familie sich auf sie stürzen und sie umarmen und sagen wie toll sie doch waren. Und vor dem Auftritt wird noch geredet, wer heute alles zuschaut und dass sie sich auf keinen Fall blamieren dürfen, da deren Freund oder sonst wer zuschaut. Tja, bei mir war und ist das noch nie so gewesen. Meine Eltern haben mich noch nie Tanzen gesehen! Keinen einzigen Auftritt, sei er für mich noch so wichtig, haben sie gesehen. Meine Schwester hat früher immer zugeschaut, aber das war früher. Schon kamen mir die Tränen und ich fühlte mich so allein. Somit weinte ich mich in einem unruhigen Schlaf.

Different Twins and One DirectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt