*PING*.. Das Klingeln meines Telefons wurde von Tag zu Tag weniger.
Mittlerweile drang es bloß noch wie ein stumpfer Klang in das Innere meiner Hörmuschel.
Ich ignorierte es. Genau so, wie ich es nun bereits seit mehr als drei Wochen tat.
Ich hatte nicht mehr das Verlangen danach dir oder den Anderen zu antworten.
Vermutlich war dir noch nicht einmal aufgefallen, dass ich mich komplett von der Außenwelt abgeschottet hatte.
Ich weiß es nicht. Denn die letzte Nachricht, die ich lass schrieb mir Carsten.Carsten war mein bester Freund auf dem Berufskolleg gewesen und vor fast genau zwei Jahren, ist er von hier weggezogen um sich in seiner alten Heimat ein neues Leben aufzubauen. Seitdem sprachen wir nicht mehr so oft miteinander, denn für ihn schien dort alles besser zu laufen.
Und ich? Ich blieb hier zurück und steckte weiterhin in meinem üblichen Alltagstrott fest.
Vor knapp drei Wochen fragte mich Carsten, ob ich ihn nicht einmal in Hamburg besuchen wollen würde.
Eine Antwort erhielt er nicht aber auch fragte er nicht weiter nach.
Ich denke, er hatte es auch einfach irgendwann vergessen.
Der neue Job muss ziemlich stressig für ihn gewesen sein und auch seine neue Freundin wollte er natürlich dabei nicht vernachlässigen.
Ich verstand das und so machte ich weiter wie zuvor.Ich stand morgens auf, meistens so gegen 7Uhr, als die ersten Sonnenstrahlen sich ihren Weg durch die verdreckten Fenster meiner kleinen Zweizimmerwohnung bahnten.
Dann stand ich auf und begab mich zu erst ins Badezimmer um so wie jeden Morgen dieses traurige und bemitleidenswerte Gesicht in meinem Spiegel zu betrachten, welches von Tag zu Tag mürber wurde.
Nachdem diese tägliche Routine vollbracht war, schlurfte ich in meinen von Löchern übersäten Hausschuhen in die Küche und kochte mir einen Kaffee mit ganz viel Zucker und Sojamilch.
Den Fernseher hatte ich bereits eingeschaltet um zu erfahren, was dort draußen und in der Welt so vor sich ging. Wie würde wohl heute das Wetter werden?Ich verweilte einen Moment in Gedanken.
Da war er wieder dieser eine Gedanke an dich Laura, wie wir gemeinsam jeden Morgen in der Küche standen, ich dir Brote für die Arbeit schmierte und wir noch einen Augenblick verweilten um gemeinsam einen Teil der Nachrichten zu sehen.
Und wie du dann mit einem Lächeln im Gesicht die Wohnung verließt.
Gefolgt von einem liebevollen Kuss und den drei kleinen Worten, die mich zur glücklichsten Frau der Welt machten.
Von dem Gedanken losgerissen und wieder einmal mit Tränen in den Augen, hob ich den Kopf und ging in Richtung Kühlschrank, wo ich mir ein Brot und etwas Marmelade herausnehmen wollte.
Ich war wohl so in Gedanken gewesen, dass ich ohne es zu bemerken das leere Marmeladenglas zurück in den Kühlschrank stellte und mich mit Kaffee und Brot auf die Couch setzte.Ich musste dringend einkaufen, nicht nur, weil in meinem Kühlschrank nun nichts weiter als eine Scheibe Brot, ein leeres Marmeladenglas, eine halbe Tomate und eine fast leere Packung Margarine zu finden waren, nein.
Auch war dies zur Zeit der einzige Grund, weshalb ich das Haus verließ.
Unsere Trennung war mittlerweile mehr als ein Jahr her und eigentlich hätten alle fest damit gerechnet, dass ich mich längst wieder gefangen hatte aber so war es nicht.
Ganz im Gegenteil. Es wurde jede Woche schlimmer.
Ein ganz großer Teil meines Lebens fehlte und nicht nur wollte ich nicht, dass diesen jemand füllte, auch könnte dies niemals jemand anderes außer dir, Laura.Und so verließ ich das Haus um einige Dinge einzukaufen und auch einmal wegzukommen von all dem, was mich an dich erinnerte...

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Das Leben dahinter
RomanceMein Name ist Meike, ich bin mittlerweile 23 Jahre alt und dies ist meine Geschichte. Eine Geschichte gefüllt von Trauer, Selbsthass und Emotionen, die nicht einmal ich selbst verstehen kann. Das hier ist das Leben hinter der Maske, der Fassade, di...