Wolfsgeflüster 2 - Von Liebe, Freundschaft und Verwandlung

Drunk in Feelings

„Also gut du Nervensäge!", gab ich nach und er grinste. „Okay! Ich hol dich dann in zwei Stunden ab!", sagte er, drückte mir einen Kuss auf die Wange und verschwand aus meinem Zimmer. Ich machte mich also notgedrungener Weise fertig und stand nun unschlüssig vor meinem Schrank. Es klingelte und ich sah auf die Uhr Viertel vor Neun. Das musste Alex sein. Ich wollte gerade nach unten und die Tür öffnen, als mein Blick in den Spiegel viel und ich merke, dass ich nichts als Unterwäsche trug. Es klopfte an meiner Tür und ich bekam Panik. „Moment!", rief ich und zog mir schnell eine schwarze Jeans mit aufgeschlitzten Knien über. Gerade als der Knopf zu war ging die Tür auf und Alex stand da. Sofort drehte er sich weg und murmelte eine Entschuldigung. Auch ich entschuldigte mich und zog schnell ein hübsches Top über. „Wofür hast du dich denn jetzt entschuldigt?", fragte er dann als er sich wieder umgedreht hatte. „Naja erstens dafür, dass ich noch nicht fertig bin und zweitens, dass du dir das ansehen musstest." „Du entschuldigst dich gerade für deine Figur?" „Ähm..." Ich wurde rot und hoffte, dass man es unter dem MakeUp nicht so sah. „Also ich finde da gibt es absolut nichts zu entschuldigen." „Danke...", murmelte ich und sah auf den Boden. Alex räusperte sich - auch ihm war die Sache wohl ziemlich unangenehm. „Wollen wir dann?" Ich nickte, schnappte mir schnell ein paar hohe Stiefeletten und ging dann mit Alex zum Auto. Auf der Party angekommen herrschte bereits eine ordentlich Stimmung und sofort wurde Alex und mir ein Getränk angeboten. „Nein danke ich muss noch fahren!", sagte Alex und auch ich wollte verneinen, doch schon wurde mir ein Kurzer in die Hand gedrückt. Ich schnaubte und Alex lachte. Er holte sich eine Cola und stieß dann mit mir an. Es blieb jedoch nicht bei einem Kurzen und der Cola. Als die Leute immer angeheiterter wurde genehmigte sich auch Alex ein paar alkoholische Getränke und meinte: „Wir rufen uns einfach ein Taxi und holen mein Auto morgen!" Ich nickte und merke wie der Alkohol in mir langsam Wirkung zeigte. Die Zeit schwand dahin und immer mehr Leute verließen die Party. Als wir nur noch eine kleine Gruppe waren, beschlossen wir „Flaschendrehen" bzw „Wahrheit oder Pflicht" zu spielen. Eigentlich hasste ich dieses Spiel doch in meinem momentanen Zustand war ich vollkommen begeistert. Die Flasche zeigte auf Alex und er nahm Pflicht. Alicia, die irgendeine App auf ihrem Handy hatte wählte also eine Pflichtaufgabe und das war keine geringere als: „Küsse deine rechte Sitznachbarin für mindestens fünft Sekunden!" Ich überlegte und merkte, dass ich zu Alex's Rechten saß. Er sah mich an und ich zog die Schultern hoch. Gesagt getan - die scheinbar leicht Aufgabe wurde erledigt doch während des Kusses merkte ich wie mein Bauch anfing zu kribbeln und ich war verwirrt. Dieses Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr gehabt und ich genoss es. „Okay! Fünf Sekunden sind rum!", rief Ariana und Alex und ich lösten uns voneinander. Auch er schien leicht perplex zu sein, sagte jedoch nichts. „Ich werde langsam müde!", sagte ich und ließ meinen Kopf auf Alex's Schulter sinken. „Ich auch! Wollen wir nach Hause?" Ich nickte und sah wie Alex seine Schlüsseln nahm. Wir bestellten uns also ein Taxi und beschlossen, dass Alex mit zu mir kam und von da aus zu Fuß nach Hause ging. Ich setzte mich also auf die Rückbank des Taxis und musste mich verdammt konzentrieren nicht einzuschlafen. „Wir sind da!", sagte Alex und ich war wieder da. Ich stieg aus und Alex begleitete mich noch zur Haustür. „Dann danke fürs mitnehmen und... ja. Einfach danke!", sagte ich und lächelte. „Immer wieder gerne.", sagte er und sah mich an. Ich verlor mich komplett in seinen grauen Augen. Ich merkte wie er immer näher kam und schlussendlich seine Lippen auf meine legte. Ich fühlte wieder dieses Kribbeln und erwiderte den Kuss. Keine Ahnung wie lange wir da so standen, als Alex den Kuss löste und mich ansah. „Ich... ich muss dann mal rein...", murmelte ich, schloss die Tür auf und ging dann ins Haus. Ich flitzte so schnell wie möglich nach oben, machte mich fertig und schmiss mich aufs Bett. Keine Minute später war ich eingeschlafen und hatte einen traumlosen Schlaf. Ich hatte das Gefühl keine Stunde geschlafen zu haben, als es auf einmal verdammt hell in meinem Zimmer wurde und meine Mutter ein fröhliches „Guten Morgen!", rief. Ich stöhnte genervt auf und steckte den Kopf unter das Kissen. Es klopfte an der Tür und ich knurrte. „Hau ab Dad ich will schlafen!" „Darf ich reinkommen wenn ich nicht „Dad" bin?" Ich riss die Augen auf und zog den Kopf unter dem Kissen hervor. „Was... Was machst du denn hier?", fragte ich Alex und versuchte meine Haare zu bändigen. „Katerfrühstück.", lächelte er schüchtern und setzte sich neben mich. Er streckte mir eine Waffel entgegen und ich nahm sie dankend an. „Alex... Wir müssen reden." Er sah mich an und ließ seine Waffel wieder sinken. „Ich weiß..." „Also ich meine wir waren betrunken aber irgendwie..." „Wenn ich ehrlich bin war ich komplett nüchtern." „Was?"„Ich hab die letzten Stunden keinen Tropfen Alkohol getrunken..." „Aber wieso hast du mich dann geküsst?" „Es war so ein Verlangen... Ich weiß nicht was mich geritten hat. Aber als ich dich geküsst habe war da so ein Gefühl..." „Ein Kribbeln...", murmelte ich und Alex nickte. „Was heißt das jetzt?", fragte ich und sah ihn an. „Ich weiß es nicht... Ich fahre nächste Woche nach Italien und bis ich wieder zurück bin haben wir vielleicht eine Lösung." Ich nickte. „Also dann... Guten Appetit...", sagte Alex und biss in seine Waffel.

Die Woche in der Alex weg war verging ziemlich schleppend und die meiste Zeit verbachte ich mit Ari und Jonathan. Wir waren mal feiern, mal ausreiten, mal saßen wir nur bei einem von uns und quatschten - ich versuchte so viel Ablenkung wie möglich zu bekommen doch spätestens als ich abends im Bett kamen die Gedanken an Alex hoch.