Kapitel 1 - Mika

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Verrückt! Das machst du mich. Deine dunklen und samtig weichen Haare, dein Körper, so geschmeidig wie er sich bewegt, deine Haut und deine Lippen... Nein, so darf ich nicht über dich denken! Du bist mein Bruder – Mein Stiefbruder. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben uns lieben gelernt wie Geschwister. Haben zusammen ein Bett geteilt, wenn einer von uns nicht schlafen konnte und tun es noch heute. Träume, Ängste und die aufregendsten Abenteuer haben wir geteilt und haben es bis jetzt nicht anders gemacht. All die Jahre haben wir uns beide gehabt, seit wir klein waren... Ohne dich könnte ich nun nicht mehr leben. Beste Freunde? Oh nein, das waren wir nie. Es war immer mehr, und doch nie genug. Du siehst mich wie deinen Bruder – so sollte es auch sein, aber so will ich es nicht. Es genügt mir schon lang nicht mehr. Jeden Tag folterst und quälst du mich, ich weiß, dass du es nicht mit Absicht machst, niemals würdest du mir etwas antun. Trotzdem schmerzt es, dich jeden Tag zu sehen, wie du lächelst und wie du strahlst, wie dabei deine süßen Grübchen erscheinen und deine wunderschönen tief blauen Augen anfangen zu glitzern. Alles beginnt schon damit, wenn du morgens frisch geduscht und nach deinem Lieblingsshampoo duftend, halbnackt aus dem Badezimmer kommst. Deine Haare noch feucht, Wassertröpfchen die dir über dein Hübsches Gesicht und deinen nackten Oberköper rinnen und in Bewegung deiner perfekten Muskeln verlaufen. Dieser Anblick ist eine Waffe, welche du immer und immer wieder unbewusst einsetzt und mich damit jedes Mal zum dahinschmelzen bringst. Die lockere Art, mit der du dann in mein Zimmer spaziert kommst, dich auf mein Bett neben mich setzt, um mich aufzuwecken und mir einen guten Morgen zu wünschen... Ja, das weiß ich. Jeden Morgen, wenn du zu mir kommst, liege ich schon heimlich wach, nur darauf wartend deine Stimme zu hören und beobachte jede deiner, zu einer Angewohnheit gewordenen Bewegungen. Wild wuschelst du mir durch mein Haar und reißt mir die Decke weg. Du hast ja keine Ahnung, in welch eine peinliche Situation du mich manchmal damit bringst und wie schwer es ist, an diesen Morgenden meine Erektion vor dir zu verstecken. Und allein du bist schuld daran. Die kleinste Berührung von dir bringt mein Blut in Wallungen und löst jegliche Kontrolle über meinen Körper in nichts auf. Es macht mich wahnsinnig!
Ich dürfte solche Gefühle nicht einmal ansatzweise für dich hegen und doch gibt es kein Entrinnen.
Auch heute Morgen kommst du wieder zu mir, ich beobachte dich durch halbgeschlossene Lider. Damit du keinen Verdacht schöpfst, bleibe ich ganz still liegen und warte geduldig darauf, deine Wärme zu spüren, welche mich immer erreicht, wenn du dich zu mir setzt. Langsam lasse ich meinen Blick an deinem hinreißenden Köper nach oben wandern. Ich beginne bei deiner Hüfte – wenn nicht sogar noch ein Stück weiter unten und arbeite mich dann an deiner Taille zu deinen Bauchmuskeln und über deine Brust, Millimeter für Millimeter, weiter vor. Mein Wunsch, dich zu berühren, dich zu schmecken und deine Lust zu spüren wird je unterbrochen, als ich deinen traurigen Gesichtsausdruck bemerke. Deine einst so wunderschönen blauen Augen, die es glatt mit der unendlichen Tiefe des Meeres hätten aufnehmen können, sind gerötet und kleine Tränen finden sich in ihnen. Du hast geweint. Aber warum? Was ist mit dir? Ich ertrage es nicht dich so zu sehen. Ich will dich trösten, dich in meine Arme schließen und für dich da sein. Oh mein lieber, alles würde ich tun, nur damit du glücklich bist. „Noah, was ist mit dir?" frage ich dich. Du drehst dich zu mir um und schaust mir in die Augen. Nun kann ich auch die Ringe unter den deinen erkennen. Hast du die ganze Nacht wach gelegen?
„Nanu, du bist ja schon wach. Habe ich dich etwa geweckt?" deine Worte so sanft doch voller Trauer. So sag mir doch, was geschehen ist.
Vorsichtig ziehe ich meine Decke ein Stück zurück und rutsche auf meiner Matratze an den Rand, um dir Platz zu machen. „Leg dich zu mir und erzähl, was dich traurig macht. Ich sehe doch, dass du die ganze Nacht kein Auge zugetan hast." Deine Bewegungen sind schwach und lustlos, als du dich zu mir legst. Auf die Seite gedreht, so damit ich dich ansehen kann, liegst du nun vor mir. Deine Augen sind geschlossen und deine langen Wimpern berühren deine Wange. Wie gern würde ich dich jetzt streicheln. Wie selbstverständlich lege ich meine Decke über dich, damit du nicht frierst. Ich bin gezwungen noch ein bisschen an dich heran zu rücken, die Decke ist nicht gerade groß, doch dich scheint es nicht zu stören. Du merkst nicht, wie sehr ich mich nach dir verzehre und wie gern ich mit meinen Lippen deine umschließen will. Sofort spüre ich deine Wärme, rieche deinen Duft und fühle, wie die Matratze unter deinem Köper einsingt. Du bist so verdammt sexy, auch wenn du gerade traurig bist. Mein Verlangen nach dir wächst immer weiter, es wird immer schwieriger mich unter Kontrolle zu bekommen, denn die Begierde danach, in dir zu sein oder dich einfach nur mit meinem Mund und meiner Zunge zu verwöhnen, lässt meinen Schwanz schmerzhaft hart werden.
Nun liegen wir schon ein paar Minuten hier und du schweigst noch immer. Wieso bist du so seltsam? Sonst bist du doch auch nicht so ruhig, ich möchte dir doch nur helfen! Sachte lege ich meine Hand auf deinen kräftigen Bizeps. Ich will dir zeigen, dass du mir jeder Zeit alles sagen kannst. Ich bin für dich da – Brüderchen.
Deine Augen öffnen sich während dein Blick zu meiner Hand gleitet. Ich habe schon Angst, dass du deinen Arm wegziehst und nicht von mir berührt werden willst, doch du lässt es geschehen. Auch als ich bedächtig anfange mit meinen Fingern Kreise zu ziehen, verweigerst du mir nicht den Kontakt.
Für dich ist das aber bestimmt ganz normal, du denkst dir nichts dabei und ahnst nicht einmal, wie sehr ich mich im Moment zusammenreißen muss. „Oh Noah, was ist los?" ich frage dich erneut, denn diese Stille ist unerträglich.

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Desire for Love  [ boyxboy ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt