Oh verdammt, Mika! Was ...? Ich verstehe es nicht. Wie konnte das....? Wie konntest du ...? Nein. Wie konnte ich?!
Mir war schon immer klar, dass wir keine Brüder sind und auch nie sein werden, aber so? Was ist da geschehen? Das ist... Das ist doch ... Ich weiß doch auch nicht was das ist. Es war so toll. Ich wollte eigentlich nur bei dir sein, ich bin an diesem Morgen aufgewacht, wieder in Schweiß gebadet aus dem Schlaf hochgeschreckt. Ich hatte solche Angst. Diese träume sollten doch längst verschwunden sein und das waren sie auch, für kurze Zeit. An deiner Seite hatte ich nie Angst, nie schlief ich schlecht oder träumte so furchtbare Dinge... Ich weiß nicht, warum jetzt auf einmal wieder, aber eins war klar: an deiner Seite geht es mir gut. Da fühle ich mich wohl, beschützt und geborgen. Doch jetzt ...? Wie soll ich dir jetzt wieder gegenübertreten? Wie konnte sich etwas so Furchtbares nur so ... wundervoll und prächtig anfühlen? Und so richtig?
Richtig... oh nein. Das war alles andere, nur nicht richtig! Werde ich dich jetzt verlieren? Wirst du mich wegstoßen oder unseren Eltern davon erzählen? Du wirst mich hassen und dich vor mir ekeln... nie wieder wirst du ein Wort mit mir wechseln, das weiß ich. Und jetzt gibt es wieder eine Schwachstelle mehr ... wieder etwas, mit dem man mich verletzen und zu Boden bringen kann. Ich musste einfach weg. Weg von dir. Weg von allem. Doch weit konnte ich nicht, gerade so konnte ich mich vor Nia, unserer kleinen Schwester verstecken. Sie sollte nicht sehen wie ich nackt und mit Schamesröte im Gesicht aus deinem Zimmer kam, dass gäbe nur noch mehr ärger. Schnell schlich ich in mein Zimmer, was doofer weise am Ende des Flures lag. Und ich war nackt! Ohne nachzudenken bin ich einfach aus deinem Zimmer gestürmt, die Panik ergriff mich wieder und ich handelte einfach. Ich vergaß das Handtuch, welches wahrscheinlich noch immer bei dir auf dem Fußboden liegt. Oh man, ich bin so dumm! Mit einem lauten Knall Schmeiße ich die Tür hinter mir zu und drehe den Schlüssen im Schloss um. Erschöpft sacke ich zusammen und stütze den Kopf auf meine angewinkelten Knie. Okay, ganz ruhig ... Was ist da gerade eben passiert?
Ich bin zu Mika ins Zimmer, weil ich bei ihm sein wollte. Ich wollte nicht allein sein nach diesem Traum. Ich wollte das er mir wieder meine Angst nahm. Als ich zu ihm kam schien er noch zu schlafen, es wäre nicht richtig gewesen ihn zu wecken nur um ihn mit meinen Problemen zu nerven... Also setzte ich mich zu ihm... Mein Blick galt ganz Mika. Seinem dichten schwarzen Haar und den langen dunklen Wimpern über seinen süßen Grübchen... Nein! Das stimmt nicht ... Ich... Ich habe... Ach verdammt! Ich habe ihn angestarrt, während er nur in Boxershorts neben mir gelegen hat. Ich bin ein Spanner! Das ist so peinlich. Er war ja auch schon wach! Hat er es gemerkt? Natürlich hat er das! Wie sollte er auch nicht, schließlich ist das doch total seltsam von seinem ... seinem ... Von mir so angeschmachtet zu werden. Okay Noah, reiß dich zusammen! Am besten du ziehst dir erstmal etwas an... Zumindest eine Hose. Das wäre ja schon mal ein Anfang.
Ohne darauf zu achten greife ich nach einer dunkelblauen Jogginghose, die ich gestern Abend auf meinen Stuhl geschmissen habe. Für ein Shirt habe ich jetzt echt keine kraft es aus dem Schrank zu wühlen. Ordnung ist halt nicht so mein Ding... Das war eher Mika, der ... Mika ...
Ich bin neben dir eingeschlafen, Aber du hast mich vorher noch etwas gefragt ... "was glaubst du ist das zwischen uns? " oder so. Ich wollte nicht darauf antworten, ich wusste auch gar nicht was und jetzt ist es noch komplizierter.
Jedenfalls habe ich mich so wohl gefühlt neben dir, und ich wusste, dass ich diesmal keine Albträume hätte bekommen können. Denn du warst bei mir. Manchmal glaube ich, dass ich nicht mehr zum Leben brauche. Nichts außer dich. Auch wenn es sich angefühlt hat, als hätte ich nur ein paar Sekunden geschlafen, war ich so voller Energie. Kurz wachte ich auf und bemerkte das du auch schliefst. Und zwar richtig. So friedlich und ruhig lagst du da ... Du warst so nett und hast die Decke mit mir geteilt, dein Bett und deine Nähe. Ich weiß nicht was in diesem Augenblick mit mir los war, aber es reichte mir nicht. Ich rückte noch näher an dich heran und legte meinen Kopf auf deine nackte Brust und kuschelte mich an dich. Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Zuordnen kann ich es nicht, doch vergessen werde ich es auch nie mehr. In weite träume versunken zog ich imaginäre Linien und Kreise auf deinen Bauch... Seltsam, ich weiß. Aber ich genoss es. Jeden einzelnen Moment. Und dann wurdest du wach...
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Desire for Love [ boyxboy ]
RomanceMika und Noah. Zwei Brüder deren Liebe fast Grenzenlos erscheint. Noah stößt als kleiner Junge zu Mika und seiner Familie hinzu. Er war klein, hilflos und verängstigt. Dazu scheint Noah mehr Geheimnisse zu haben, als er tragen kann, aber anvertraue...