Kapitel 1

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Ich habe mir nie wirklich Gedanken über den Tod gemacht. Aber Eines wusste ich ganz genau. Ich wollte nicht als Zombie durch die Gegend vegetieren. Sie tun mir leid, vielleicht waren sie einmal glücklich, haben geheiratet oder sonst was und jetzt sind sie Sowas.

Ich machte mein Reißverschluss zu und stapfte weiter durch die leeren Straßen irgendeiner Stadt. Mein Gewehr hing mir über die Schulter und meine Bikerboots knirschten bei jedem Schritt. Schon seid Tagen irre ich herum. Es ist jetzt schon ungefähr einen Monat her,dass ich meine Eltern, meine Freunde und mein Leben verlor. Doch die Angst und Hoffnung in ein immer noch lebenswertes Dasein trieb mich an. Gedankenverloren schaute ich meinem Atem hinterher, der sich Wolkenartig nach oben auflöste.

Vor mir entdeckte ich eine große Lagerhalle, „Guns and Stuff" stand auf einem großen, kaputten Schild. Ich lächelte und meine Schritte wurden schneller und trugen mich in Richtung eben dieser Halle.

Ich seuftzte laut und stieß die große Metalltür auf. Langsam nahm ich mein Gewehr runter und legte es mir an die Schulter. Seitdem die Welt zu dieser geworden ist, vermutet man hinter jeder Tür eine Gefahr.
Mein Zeigefinger lag schon schussbereit auf dem Abzug. Mein Puls raste, als ich ein Geräusch hinter mir hörte. Instinktiv schnellte ich herum, in die Richtung aus der das Geräusch kam. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte etwas zu erkennen, doch ich sah nur die Flackernden Lichter der einsamen Lagerhalle, in der ich mich gerade befand. Durch die ruhige und verlassene Atmosphäre spürte ich mein Herz rasen und hörte das Blut durch meine Adern rauschen.

Ich nahm meine Waffe wieder runter und lief weiter. Als ich an den großen Regalen angekommen war, stopfte ich Konserven,Schokolade und Wasser ein. Schnell lief ich weiter und sah ein Regal mit Munition und Waffen. Ich nahm mir noch eine kleine Pistole und ein größeres und besseres Gewehr, als das, was ich gerade hatte. Ich nahm so viel Munition wie möglich mit, denn diese war noch wichtiger als Essen. Währenddessen schoss mir der Gedanke in den Kopf, dass es komisch ist, hier noch überhaupt etwas zu finden. Kurz nach dem Ausbruch des Virus begannen die Menschen Essen sowie andere lebenswichtige Utensilien zu Horden. Anscheinend habe ich Glück, dass diese Stadt schnell evakuiert wurde und ich deswegen die Möglichkeit habe, mich einzudecken.

Meine Taschen waren voll und das Laufen, viel sehr schwer. Trotzdem lief ich immer schneller und stieß meine Luft erleichtert aus, als ich mich auf den Sitz meines Autos niederließ. Ich war verdammt froh, dass ich einen Land-Rover gefunden hatte. Er stand an einer Tankstelle, also füllte ich 10 Kanister mit Benzin und stellte sie in den Kofferaum. Ich verriegelte alle Türen und legte meine Gewehre nach Hinten, genauso wie die Munition und Nahrung.

Die Pistole ließ ich Vorne bei mir und lud sie mit genügend Patronen. Wieso mache ich das hier eigentlich?

Seufzend kratzte ich mich an der Stirn und schaute auf die Patronen in meiner Hand. Ich steckte den Zündschlüssel rein und Fuhr los.

Achja, das Territorium in Miami, wo angeblich noch Menschen sind.

Ich war froh, dass ich diese letzte Information noch von Sam bekam. Er ist mein bester Freund und ich werde ihn nie vergessen. Er stach mir alle meine Tattoos und ich liebte ihn wie ein Bruder. Wir wollten zusammen nach Los Angeles um zu studieren. Er blieb in Portland, unserer Heimatstadt. Ironie an der Sache, Miami befindet sich 3,255 Meilen von hier weg und man braucht in etwa 48 Stunden dort hin. Achja...es gibt keine Navis mehr und ich habe nur eine verdammte Landkarte von 1980.

Langsam wurde es immer dunkler und ich entschied mich in der nächst größeren Stadt halt zu machen. Also fuhr ich weiter und schaute nach Schildern auf denen Rock Springs stand. Das wäre einer der ersten Städte, welche ich tatsächlich mit der Karte gefunden hätte und die auf dem Weg zu meinem eigentlichem Ziel liegt. Ich fing an zu grinsen, als ich den Namen laß und drückte das Gaspedal ganz durch. Ein Paar letzte Straßenlaternen erhellten die Straße und ich wurde Müde, doch in einen Bahnhof würde ich zu 100 Prozent nicht übernachten, damit hatte ich schlechte Erfahrungen gemacht.

Gedankenverloren fuhr ich weiter und steuerte mein Auto durch die leeren Straßen. Wie gern ich das Radio einschalten würde. Eine andere Menschliche stimme hören, welche mir das Gefühl von Normalität zurück geben würde.

Kurz darauf hielt ich an einem großen Haus an und stieg aus. Ich schnappte mir einen kleinen Vorrat Munition und natürlich meine Waffe. Ich hielt den Hinterschaft an meine Schulter und stieß die Tür auf. Alles war leer und ich...MOMENT. War das etwa gerade ein Knurren?

Nein Kate, du wirst schon paranoid.

Ich spannte alle Muskeln an und schaute mich dabei um. Mittlerweile packte mich die Angst, doch sie wurde von Adrenalin verdrängt.

Es roch widerlich nach Blut und vergammelten Fleisch. Ich umklammerte den Abzug und lief weiter. Plötzlich hörte ich hinter mir ein schweres Atmen. Sofort drehte ich mich um und schaute in Zombie Augen. Sie waren rot unterlaufen und ein Stück seines Kiefers war schon weg gebrochen. Ich schrie kurz auf, wollte rennen doch zielte dann auf den Kopf und traf daneben. Die Kugel klatschte ihm in die Brust, er fiel und ich dachte es wäre erledigt und drehte mich um, um zu gehen. Doch natürlich war das falsch, er krallte sich meinen Fuß und ich erschrak über welche immense Kraft dieses Untote Wesen verfügte. Ich zuckte zusammen und mir wurde gleichzeitig warm und kalt. Langsam Blinzelnd kam ich zurück in die Realität. Ich musste nun funktionieren. Ein Biss und ich würde ebenfalls hilflos umherirren. Sein Kopf, welcher sich mir entgegenstreckte und immer wieder zu zu beißen versuchte, tauchte vor meinem Korn auf und ich Blickte durch die Kimme, drückte ab. Sofort lockerte sich sein Griff und ich rannte von ihm weg. Ich stieß eine Tür auf und stellte erleichternd fest, dass es ein Schlafzimmer war. Langsam ließ ich mich auf den Boden hinab an der Tür gleiten. Mein Körper vibrierte und ich spürte, wie all die Müdigkeit auf einmal zurück in meine Glieder schoss. Ich sammelte mich wieder, entschied mich dazu den Raum zu checken.

Ich schaute nochmal unters Bett und entdeckte noch eine Tür. Ich stieß sie auf und machte auch dort das Licht an. Niemand war hier und ich machte die Vorhänge zu. Nun fühlte ich mich wenigstens bisschen sicher. Ich spähte in die Kommode und klopfte den Staub vom Bett ab. Leider konnte ich nichts finden, was mir weiter helfen könnte. Einwenig traurig und ermüdet ließ ich mich aufs Bett fallen und schlief langsam ein. Während ich in den Schlaf glitt, hatte ich einen letzten Gedanken.

Noch ein Tag in der Hölle.

Zombie ||h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt