Kapitel 6

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  • Gewidmet Jessica Fahrmeier
                                    

Kapitel 6

(Marco's Sicht)

Antonia schlief an meine Brust gekuschelt ein. Sie war so süß, so zerbrechlich... Ich musste an diesen Dominik denken. Der Typ wurde langsam zum Problem. Nicht nur das was er ihr hatte antun wollen, bzw. angetan hatte. Nein, er rief sie auch noch an, wusste wahrscheinlich sogar wo sie wohnte! „Sie sollte am besten erstmal bei mir bleiben“ dachte ich und fuhr ihr zärtlich durchs Haar. Es war wirklich ein Wunder, das eine so süße junge Frau nicht in festen Händen war. Sie entsprach zwar nicht dem Schönheitsideal der blonden, superschlanken Barbie, aber sie war wunderschön. Von innen heraus. Und außerdem war sie einfach sie selbst und nicht so künstlich wie viele Zicken die ich schon hatte. Wieder wanderten meine Gedanken zu „Drecksack“ wie ich Dominik inzwischen getauft hatte. Sie hatte das nicht verdient, sie am allerwenigsten. Nur, was sollte ich tun? Ich konnte nicht ewig bei ihr bleiben. Es wäre zwar cool und kein Problem wenn Antonia bei mir wohnt, aber ich muss in paar Tagen wieder täglich zum Training und zu den Spielen, und sie muss ja auch zur Arbeit.. „Sie hat ja nächste Woche ihren ersten Tag und es sähe bestimmt schlecht aus wenn sie nicht kommen würde.“ überlegte ich weiter. „Aber was wenn er ihr auflauert? Sie überfällt?“ Ich wusste das ich mir soetwas nie verzeihen, mir nie mehr in die Augen sehen könnte. „Sie muss zur Polizei gehen! Der Kerl gehört in den Knast verdammt nochmal!“ Die letzten Worte sprach ich laut aus, sodass Antonia wach wurde. „Was ist denn Marco?“, schläfrig blinzelnd sah sie mich an. „Nichts mein Schatz. Komm, wir gehen ins Bett“, sagte ich, hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Bevor ich sie auch nur zudecken konnte, war sie schon wieder eingeschlafen.

(Normale Sicht)

Ich wurde von warmen Sonnenstrahlen geweckt. Marco schlief seelenruhig neben mir weiter und sah dabei so süß aus, das ich mich zu ihm drehte um ihn beim Schlafen zu beobachten. Sein voller Mund war leicht geöffnet sodass ich seine perfekten Zähne sehen konnte und seine Mundwinkel waren leicht nach oben gezogen, sodass er zu lächeln schien. Nachdem ich mich endlich von seinem Anblick losgerissen hatte ging ich ins Bad, duschte ausgiebig und föhnte meine Haare. Als ich mit einem Handtuch bekleidet zurück ins Schlafzimmer kam schlief Marco immernoch. Lächelnd schnorrte ich mal wieder Klamotten von ihm und nahm dann die Anziehsachen von gestern und Marco's Sachen die neben dem Bett lagen und stopfte alles in die Waschmaschine. Dann ging ich in die Küche um Kaffee zu kochen und das Frühstück vorzubereiten. Wenn ich schon hier wohnen durfte, konnte ich mich auch ein bisschen nützlich machen. Dann kam Marco ins Wohnzimmer und begrüßte mich mit einem verschmitzten Lächeln. Ich reichte ihm ein Brötchen und eine Tasse Kaffee über den Tisch. „Daran könnte ich mich glatt gewöhnen“ grinste er mich an. Ich lachte und wuschelte ihm spielerisch durch die Haare. Nach dem Frühstück wollte ich das Geschirr wegräumen, aber Marco hielt mich zurück und bedeutete mir mich hinzusetzen. Er war sichtlich nervös. „Also Antonia, ich hab nochmal nachgedacht, letzte Nacht. Über Dominik und das er dich angerufen hatt und so. Hat er eigentlich noch mal angerufen?“ begann erund sah mich fragend an. „Ähm.. ich weiß nicht ich hab mein Handy ausgemacht“ antwortete ich zögernd und stand auf um es zu holen. Ich schalte das Gerät ein und reichte es Marco. „37 unbeantwortete Anrufe von Unbekannt!!!“, er schrie fast. „Antonia hör zu. Der Kerl ist ein Problem und mir wird schlecht bei dem Gedanken das er da draußen frei rumläuft. Wir ich meine du, musst zur Polizei gehen und dieses Arschloch anzeigen!“ bei dem Wort Arschloch schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass ich mich erschreckte und meine Kaffee verschüttete. Marco war ganz anders als sonst. Er schien wahnsinnig wütend auf Dominik zu sein, oder machte er sich Sorgen um mich? Unsicher sah ich ihn an. Natürlich wollte ich nicht das er draußen frei rumlief, aber Polizei? Marco nahm meine Hände. „Bitte! Ich will nicht ständig Angst um dich haben müssen! Du schaffst das Toni! Und wenn naja wenn du möchtest komm ich mit und helf dir...“, flehend sah er mich an. Mochte er mich vielleicht doch? Oder hatte er nur Mitleid mit mir? Aber es stimmte schon, was er sagte. Was wenn Dominik sich ein neues Opfer aussuchte? Zögernd nickte ich Marco zu „Okey wir gehen zu den Cops. Aber nur, wenn du bei mir bleibst!“. Überglücklich dürckte er mich an sich. „Ich geh mich nur schnell fertig machen“ sagte er und stand auf. Er brauchte nicht einmal halb so lange wie ich und stand schon 20 Minuten später frisch geduscht und angezogen wieder vor mir. Ich griff nach der Jacke die er mir hinhielt und sah in nach seinem Autoschlüssel angeln. Er drehte sich zu mir um. „Fertig?“ „Fertig.“, antwortete ich. Marco ging voraus und hielt mir – ganz der Gentleman – die Tür auf. „Du Marco?“, zögerte ich im Türrahmen. Er sah mich erwartungsvoll an. „Naja ich wollte Danke sagen und.... ich mag dich“ Ich spürte wie ich rot wurde und wandte schnell den Blick ab indem ich meinen Kopf zur Wand drehte. Marco nahm meine Hand und zog mich sanft zu sich hin. „Ich mag dich auch“, flüsterte er mir liebevoll zu und beugte sich vor um mich zu küssen.

Recovered by Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt