Zum unter-der-Decke-verkriechen

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Einen Tag später war wieder sehr schlechtes Wetter. Wobei das noch untertrieben war. Es war so schlecht, wie man es sich nur vorstellen konnte. Es regnete und hagelte abwechselnd. Dier Wind riss alles, was nicht niet und nagelfest war mit sich. Der Himmel war tief schwarz und immer wieder Blitzte es gefolgt von Donner.

Wenn Ellie und Alex gedacht hatten, dass das Gewitter vor einigen Tagen schlimm gewesen war, dann änderten sie ihre Meinung jetzt.

Und das Ganze fand natürlich nicht an einem Samstag statt, wenn man sich unter der Bettdecke verkriechen und dort warten konnte, bis es vorbei war. Nein, es musste ausgerechnet ein Donnerstag sein. Gerade dann, wenn man die ersten Schulstunden hinter sich hat und nur noch eine Gefühlte Ewigkeit vor sich. Dann war nicht an eine schützende Bettdecke zu denken.

Frau Feldermann, eine korpulente Frau mittleren alters, sah ein, dass es keinen Sinn hatte zu unterrichten. Das lag auch daran, dass sie selbst große Angst vor Gewitter hatte und sich erst in Ruhe hinsetzen musste, um sich zu beruhigen.

Zum ersten Mal, waren die großen Fenster an zwei Seiten des Klassenraumes der 9c ein Nachteil. Dort wo sich sonst immer eine schöne Sicht bot, tobte nun das Gewitter wie ein wild gewordenes Tier.

Nicht alle saßen Dicht anneinander gedrängt in einer Ecke. Manche nutzten auch die Freistunde für das Spiel aller Spiele: Wahrheit oder Pflicht. Das passierte in der Klasse nicht selten, aber Ellie hatte noch nie mitgemacht. Sie fand es albern, zumal die Aufgaben und Fragen immer die selben waren.

Bist du verliebt?
In wen bist du verliebt?
Hast du ihn oder sie schon einmal geküsst?

Und so weiter und so fort. Ellie hatte sich nie für einen besonders kreativen Menschen gehalten, aber das fand sie dann doch sehr einfallslos. Sie hatte auch dieses Mal nicht vor mitzuspielen, aber ihre Freundin machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

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