Sich nicht zu belügen

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Sie brauchten eine Weile um ein Thema zu finden, was sie beide gleichermaßen interessierte.
Den Sinn des Lebens.

"Am wichtigsten ist es doch, dass man tut, was man für richtig hält. Mehr kann wohl kaum von einem verlangt werden", meinte Ellie gerade.

"Und wenn jemand es nun für richtig hält Leute abzuballern?",gab Manuel zu bedenken,"Sieht man schließlich oft genug in den Nachrichten."

"Kein gesunder Mensch kann das wirklich für richtig halten. Verstehst du, was ich mit wirklich meine?",fragte Ellie. Ihr Essen stand vernachlässigt vor ihr.

"Kommt drauf an. Du kannst es ja nochmal erklären"
Manuel schob seine Brille hoch. Wie immer, wenn er nachdachte, hatte er es irgendwie geschafft dagegen zu stoßen, sodass sie verrutscht war.

"Also gut. Wie du weiß kann man sich eine ganze Menge einreden. Das heißt du belügst dich selbst solange, bis du glaubst es wäre richtig. Aber tief in deinem Herzen weißt du dann immer noch, dass es Falsch ist",sagte Ellie.

Ihr viel auf, dass sie gerade sagte, was sie dachte und sich keine Sätze zurechtlegen musste. Manuel hatte die selbe Wirkung, wie Katja.

Sich selbst belügen. Ellie überlegte gerade, wie oft man das wohl im Alltag tat. Wie lange Sara sich wohl sagen musste, "Ich bin fett", bis sie das auch wirklich dachte. Was hatte man davon? Ellie wusste es nicht.
Sie hatte  auch keine Zeit länger darüber nachzudenken, denn Mr.-arrogoanter-hirnloser-Idiot alias Alex (der erste Name war Ellie etwas lang) kam zu ihren Tisch rüber.

Sofort vergaß sie, wie entspannt sie gerade gewesen war. Sie unterdrückte den Impuls sich ganz klein zu machen und zu warten, bis er vorbei gegangen war.
Sie hielt die Luft an und wartete auf ein unhöfliches Kommentar. Es kam keines. Staddesses sah sah sie verwundert zu, wie Alex Manuel im Vorbeigehen freundschaftluch auf die Schulter klopfte.

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