Geradezu perfekt

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Sie öffnete die Augen und war beinahe enttäuscht einfach ihr normales Spiegelbild zu sehen.

"Einmal", flüsterte sie,"einmal möchte ich so aussehen, wie ich es selber will, damit ich sein kann, wer ich wirklich bin."

Im gleichen Moment fiel in Australien, auf der anderen Seite der Erde eine Sternschnuppe vom Himmel.

Ellies Mutter, Patricia Hase, weckte ihre Tochter am nächsten Morgen, so wie sie es immer tat. Danach verließ sie das Zimmer, so wie sie es immer tat und ließ dabei das Licht an.
So wie sie es immer tat.

Ellie Hase selbst stand nach einer Weile auf und schlürfte in Richtung Bad. So wie sie es immer tat. Dabei kam sie an dem großen Spiegel vorbei, der an ihrem Kleiderschrank hing. Sie blieb davor stehen und sah ihr Spiegelbild, dass durch ihre vom Schlaf verquollenen Augen ganz verschwommen aussah. Trotz ihres nicht gänzlich wachen Zustandes merkte sie, dass etwas anders war. Sie strich sich ihre langen, roten Haare aus dem Gesicht und hielt in der Bewegung inne.
Meine Haare sind nicht rot, dachte sie. Sie sind braun oder auch straßenköterblond, aber nicht rot!

Fassungslos starrten ihr ihre eigenen dunkelbraunen Augen entgegen. Sie fuhr mit dem Zeigefinger über ihre gerade Nase, mit der Hand über ihre perfekte Haut.
Ich sehe aus wie Laura.
Der Gedanke kam ihr, bevor sie auch nur versuchen konnte eine logische Erklärung für ihr neues, äußeres Ich zu finden. Augenblicklich tastete sie mit ihren Fingern über ihre Nase. Da war keine Narbe. Und das war auch nicht das Einzige, was gegen die verrückte Theorie, sie könnte über Nacht zu Laura geworden sein sprach.

Ihre Arme und Beine wirkten muskulöser, was dem Ganzen sogar das Barbiehafte nahm, das es bei Laura immer gehabt hatte. Ihre Schultern waren breiter und Ellie hätte nie gedacht, dass ausgerechnet diese Kleinigkeit so gut aussehen könnte

So wie sieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt