Nicht allzu enttäuscht

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Ellie lehnte sich vor und schenkte Jan ein Lächeln, wobei ihre braunen Augen jedoch kalt blieben.

"Nettes Angebot, ich fürchte jedoch vor lauter Ego ist da gar kein Platz mehr."
Dann lehnte sie sich wieder zurück und grinste Katja an, die sich inzwischen ebenfalls hingesetzt hatte.
Den Rest der Fahrt gaben die Jungs keinen einzigen Mucks von sich und natürlich stiegen auch die angeblichen Freunde nicht dazu.

Auf dem Weg zum Chemieraum fragte Katja sich immernoch, was in ihre Freundin gefahren war und das teilte sie dieser auch mit.

"Ich weiß auch nicht", antwortete Ellie leicht hin,"kannst du dich noch an unser Gespräch gestern erinnern, darüber, was es ändern würde, wenn man gut aussehen würde?"

"Als du gesagt hast, du hättest lieber blonde Haare und das du blaue Augen total schön fändest? Ja ich glaube ich erinnere mich dunkel."
Katja verstand nicht, wie ihr das weiterhelfen sollte, doch statt einer Erklärung murmelte Ellie nur etwas vor sich hin.

"Hab ich das, ja?"

"Wie bitte?", fragte Katja.

Ellie schüttelte unwillig den Kopf.

"Ach nichts. Hast du Laura eigentlich heute schon gesehen?"
Sie versuchte die Frage ganz beiläufig klingen zu lassen.

"Wen?", fragte Katja.

Ellie sprach betont langsam, damit sie jar nicht falsch verstanden werden konnte.
"Laura Scherer, aus unserer Klasse. Relativ groß, lange rote Haare, braune Auge..."

"Beschreibst du gerade dich selbst?", unterbrach Katja sie. Dann kam ihre Chemielehrerin Frau Bergholt herein und sie mussten sich auf ihre Plätze setzen. Ellie war nicht allzu enttäuscht darüber, dass Laura ihr wohl nicht über den Weg laufen würde.
Katja beobachtete ihre Freundin mit zusammen gekniffenen Augen. Und zum zweiten Mal an diesem Tag machte sich eine, Ellie nahestehende Person sorgen um diese. Denn Katja meinte sich nicht an eine Laura Scherer erinnern zu können.

Im Verlauf des Tages sollten Katja und Patricia nicht die einzigen sein, die sich über Ellies Verhalten wunderten. Die Leute bemerkten eine Veränderung an ihrer Schülerin, Klassenkameradin, Freundin, ihrem Vorbild und was sie sonst noch für sie war. Ja, auch das war sie für einige. Ein Vorbild.

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