4. Kapitel

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PoV Kostas:

Kalt sah ich Darkviktory hinterher, der gerade im Schatten verschwand.
Aber irgendwie schmerzte es doch, dass ich seinen erst überraschten und dann leicht verletzten Gesichtausdruck noch in meinen Gedanken hatte, da er sich noch einmal umgedreht hatte, bevor er wegrannte.
"Hör auf daran zu denken, du bist rausgegangen um den Kopf frei zu bekommen, nicht um noch mehr nachzudenken", sagte ich zu mir selber und schlenderte ziellos weiter durch die mal mehr mal weniger beleuchteten Straßen Potsdams. Ich versuchte einfach mal zu entspannen, aber meine Gedanken kreisten sich um unser Treffen.
Ich hätte ihn packen können.
Ich hätte ihn loswerden können.
Ich hätte ihn beschimpfen können.
Aber ich stand nur da und habe ihn betrachtet.
Wieso?
Ich schüttelte den Kopf und die Gedanken loszuwerden und setzte mich auf eine Bank im Park.
"Hey alles in Ordnung bei dir?" fragte zögerlich eine Mädchenstimme.
Ich hob den Kopf und sah das blauhaarige Mädchen, wir schauten uns in die Augen in meinen spiegelte sich bestimmt Hass, aber in ihren war...Freundlichkeit.
"Geh weg!" zischte ich, doch sie setzte sich ohne zu zögern einfach neben mich, was ich mit einen genervten Seufzer entlockte.
Bis ich eine Idee hatte und sie grinsend musterte.
"Okey wieso grinst du auf einmal so?", fragte sie mich misstrauisch.
Erkennt sie mich nicht?
Oder tut sie nur so als ob ich fremd wär?
"Ach nur so..wie heißt du überhaupt?", fragte ich falsch lächelnd.
"Melina und du?"
"Dennis", beantwortete ich ihre Frage.
Meinen Zweitnamen sollte sie hoffentlich nicht kennen.
"Was macht ein Mädchen eigentlich nachts draußen?"
"Dürfen Mädchen etwa nicht nachts spazieren?"
"Das hab ich nicht behauptet"
"Aber gedacht", unterbrach sie mich
Ich grinste.
"Ja guut vielleicht"
"Siehst du", lachte Melina.
Auch wenn ich das niemals zugeben würde, sie ist auf eine gewisse Art und Weise symphatisch, schade das ich sie nur für meine Zwecke verarschen werde.
"Hast du eigentlich schon mal was von Darkviktory und seiner Bande gehört?", fragte ich und augenblicklich verkrampft sie sich.
Volltreffer.
"Ähm ja, hat doch jeder schon in der Stadt", murmelte sie schnell.
Ich sah sie an und verkneifte mir das Grinsen: "Ich würde ihn so gern kennen lernen, aber niemand weiß wo er wohnt oder wo sein Versteck ist".
"Warte woher willst du wissen das er ein Versteck hat?"
"Woher willst du wissen das er keins hat?"
Sie schwieg.
"Ich gehe davon aus, schließlich hat eigentlich jede Bande ein Versteck.", redete ich weiter.
"Hm kann sein", hauchte sie.
Ich spürte wie sie zitterte und legte ihr eine Jacke um.
Melina sah mich kurz unsicher an, aber lächelte schließlich dankbar.
"Weißt du...ich denke mehr über dich als du denkst Melina, ich weiß genau das du in Darkviktorys Bande bist, aber ich denke ich mag dich sehr und mir ist es egal wenn unsere Banden verfeindet sind." flüsterte ich und küsste sie sanft. Nach kurzen Zögern erwiederte Melina den Kuss.
Zufrieden lächelte ich den Kuss und löste mich dann von ihr, um ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen.
"Vielleicht sollten wir noch ein wenig kennen lernen", meinte Melina bevor sie aufstand.
"Wo willst du hin?", fragte ich verwirrt.
"Hier in der Nähe ist ein kleines Cafe das noch aufhaben müsste", erzählte sie und ging los. Ich sprang von der Bank auf und lief ihr hinterher.
Als wir ankamen setzten wir uns am Fenster an einen Tisch und bestellten uns beide einen Kakao.
"Wieso hast du mich angelogen?"
Ich sah sie verwirrt an. Was meinte sie?
"Naja wieso hast du gesagt du heißt Dennis?"
"Das war gar keine Lüge, Dennis ist mein Zweitname.", sagte ich.
"Hm okey.."
"Kennst du eigentlich den richtigen Namen von Darkviktory?" intressiert musterte ich sie.
"Natürlich.", sie rührte in ihrem Kakao rum der gerade gebracht wurde.
"Kannst du ihn mir sagen?"
"Meinst du das mit uns hier ernst?" wechselte sie das Thema.
"Klar", ich sah ihr sanft in die Augen.
Sie seufzte und schloss nachdenklich die Augen.
"Mik."
"Mik?"
"Marik Aaron Roder, aber wir nennen ihn Mik oder Darkviktory."
Gedankenverloren nippte ich an meinem Kakao.
"Erwarte nicht das ich mehr von meinen Freunden erzähle.", sagte sie schnell und ich nickte.
Marik Aaron Roeder also...interessant, damit kann ich wenigstens schon mal was anfangen.
"Kann man dir vertrauen?" fragte sie plötzlich.
"Ja."
Nein.
Ich trank meinen Kakao mit einem Schluck aus und umarmte sie.
Sie kuschelte sich in meine Arme und ich küsste ihr auf die Stirn.
So saßen wir noch schweigend einige Minuten.
Irgendwann lösten wir uns.
"Ich sollte mal nach Hause", murmelte Melina.
Wir verabschiedeten uns und gingen dann getrennte Wege nach Hause.
Eigentlich tut sie mir Leid dass ich sie so verarsche, aber mal sehen vielleicht finde ich dank ihr nich mehr raus. Wenigstens kenn ich jetzt seinen Namen.
Marik Aaron Roeder.
Also...
Mik,
Darkviktory, 
Marik,
Vertrau deiner Bande lieber nicht denn ich werde durch sie viel erfahren um dich loszuwerden.
Denn Marik...
Ich hasse Dich!

Graffitis sagen vieles~Kostory (Pausiert!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt