Graffitis sagen vieles~Kostory (Pausiert!)

7. Kapitel

PoV Mik:

Was habe ich diesem Idioten eigentlich getan!? Kann er mich nicht einfach in Ruhe meine Graffitis sprayen lassen und unsere Bande am besten nie mehr ansprechen? Kann der Typ mich nicht einfach in Ruhe lassen?

"Mik! Jetzt schau nicht so traurig! Sonst fang ich noch an zu weinen...", sagte Melina, die sich gerade neben mich aufs Sofa gesetzt hatte. "Böse sein ist fast noch schlimmer! Und wehe du schaust jetzt genervt!", redete sie weiter und drückte mir währenddessen eine Tafel Schokolade in die Hand. "Schokolade macht glücklich!", rief sie laut und dann verschwand sie auch schon wieder. "Weeeeeeer hat Schokolade gesagt?!", kam es von Ju, der wahrscheinlich fertig mit duschen war. In dem Moment kam er auch schon ins Wohnzimmer. Ich musste laut loslachen und auch Ju setzte sich lachend aufs Sofa. "Man hab ich lange nicht mehr so gelacht", meinte er und kriegte sich fast nicht mehr ein. Dann gab ich ihm ein Stück Schokolade. Sofort war sein Lachanfall weg und er nahm mir die Schokoladen Tafel mit einem Ruck aus der Hand. "MELINA!!! Ju hat mir meine Schokolade geklaut!", rief ich durch unser komplettes Versteck. Ju musste so sehr lachen, dass er sich fast an der Schokolade verschluckte.

Am Tag darauf wollte ich Eine neue Skizze für ein Graffiti zeichnen. Doch irgendwie hatte ich eine Blockade. Ich war verdammt unkreativ an dem Tag und saß die ganze Zeit mit meinem Block und einem Bleistift auf dem Sofa. Aber ich bekam keine Idee. Am nächsten Tag setzte ich mich nach draussen. Am Tag darauf kletterte ich aufs Dach, doch auch dort brachte ich nichts vernünftiges aufs Papier.

Am Abend ging ich ein wenig durch Potsdam. Und dort fand ich meine Inspiration. Ein Graffiti von Kostas!
Vielleicht um ihn zu ärgern, vielleicht weil mir das Graffiti so schon gefiel. Vielleicht weil es unvollständig war...

Er hatte einen Jungen gemalt. Er saß auf einer Wiese und schaute in die Sonne. Mir gefiel es wirklich...
Und schon fing ich an zu zeichnen. Ich malte einen Jungen mit blonden Haaren, der auf einer Wiese sitzt und auf seine Hand schaute. Daneben zeichnete ich einen anderen Jungen. Mit dunkleren Haaren. Er schaute in die Sonne. Allerdings lag seine Hand auf der des Anderen.

Zufrieden mit dem Bild wollte ich gerade aufstehen, da ich mich vor das Graffiti von Kostas gesetzt hatte, als mir mein Block aus den Händen gerissen wurde. Wütend sprang ich auf und schaute den Dieb an. Kostas!

Er konnte nicht wegrennen. Ich würde ihn sowieso einholen! Wenn es um meine Freiheit und meinen Block ging, brach ich jeden Rekord. Doch anscheinend wollte er es auch gar nicht. "Gib ihn mir zurück!", knurrte ich Kostas an. "Als ob du ihn jemals wiedersehen würdest!", gab er überlegen zurück. In dem Moment kam von Gefühlt allen Seiten sein Team. War es deren fucking Ernst? Sie umzingelten mich? "Ernsthaft jetzt!?", fragte ich genervt. Kostas nickte nur wie ein Kleinkind. Dann schlug er den Block auf. Erst war sein Blick erstaunt, dann konnte ich es nicht mehr definieren. "Wir gehen!", rief er den anderen zu, und bevor ich irgendwie reagieren konnte waren alle schon weg. Mit meinem Block.

Wiederwillig ging ich nach Hause. Keiner da. Vielleicht waren die beiden einkaufen oder bei Freunden. Im Übrigen Freunde! Ich könnte meinen "Freund" aus der Disco mal guten Tag sagen! Aber das hatte auch noch später Zeit.

Schnell schnappte ich mir meinen Rucksack und holte die passenden Farben. Draussen setzte ich mich dann auf eine Mauer und überlegte wo ich sprayen könnte, da es noch nicht dunkel war. Als mir nichts einfiel wartete ich einfach auf der Mauer bis es dunkel wurde und machte mich dann auf den Weg.

Ich hatte lange nicht mehr ohne zuerst gezeichnete Skizze gearbeitet, aber das war jetzt eben so. Schnell und präzise machte ich mich an die Arbeit. In kürzester Zeit war ich auch schon fertig. So schwierig war das doch gar nicht! Sch

weigend lief ich im Mondschein zurück. Die Nacht war wunderschön und ich entschloss mich einfach noch ein wenig zu gehen. Nach einiger Überlegung machte ich mich Richtung Club auf den Weg. Als ich in der Straße angekommen war, war alles ruhig. Doch ganz leicht, fast gar nicht, aber ein Kenner konnte es, hörte man den Bass. Grinsend machte ich die Türe auf und ging in das Gebäude.

Ohne Probleme kam ich rein. Erkennen tat mich auch niemand, und wenn mich jemand fragte, antwortete ich mit: "Ich bin jemand. Aber für dich niemand." Danach ging ich immer und ließ die Menschen mit fragenden Blicken zurück. Manchmal konnte man sich echt gut über die Menschen lustig machen.

Doch dann sah ich ihn. T! Nur dieser "Name" war mir bekannt. Wahrscheinlich fing sein richtiger Name mit T an und er hatte sich dieses als Spitznamen ausgesucht. In dem Moment sah er auch mich. Langsam kam er auf mich zu und blieb schließlich vor mir stehen.

"Darkviktory", sagte er, doch ich legte meinen Zeigefinger an meine Lippen, damit er das nicht zu laut sagte, da ich nicht von allen erkannt werden wollte. Mit einem Handzeichen bedeutete er mir, ihm zu folgen. Er nahm mich mit in einen Raum, so wie es aussieht der Lagerraum.

"Schön dich mal wieder zu sehen! Unser letztes Treffen war ja... Sehr kurz!", sagte er mit seiner dunklen Stimme.  "Ja... Stimmt!", erwiderte ich und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Wenn man mal so darüber nachdachte, war es ziemlich unfreundlich einfach aus dem Fenster zu fliehen.

"Wie ich sehe, hast du es gut überstanden!", stellte T fest. Ich wusste sofort was er meinte. "Ja... Kann schon sein... Aber Kostas kam mir jetzt wirklich nicht gewalttätig rüber! Eher so als hätte er eigentlich noch nie jemanden in seinem Leben geschlagen!", erklärte ich T. Er schaute mich nur belustigt an. "Kostas hatte ein sehr schwieriges Leben... Er hat sich eigentlich wieder gut gefangen, und ist zu den meisten sogar richtig nett! Nur zu dir irgendwie nicht. Warum auch immer!?", erzählte er mir. Meine Miene veränderte sich schlagartig. Wollte er, dass Kostas mir leid tut? Wollte er mir gerade klar machen, dass Kostas eigentlich ein netter Mensch ist!?

"Ja! Schon klar! Kostas ist super nett und lieb! Er klaut ja noch nicht mal Skizzen!", sagte ich in sarkastischem Ton. "Sag nicht...", "Doch! Sogar meinen ganzen Block!", antwortete ich T auf die nicht gestellte Frage. "OK...", sagte er nur.

Danach verlief unser Gespräch echt normal und cool ab. Als es sehr spät wurde, machte ich mich auf den Weg zurück zum Versteck. Hoffentlich machten sich meine Freunde keine allzu großen Sorgen.

"Melina? Ju? Bin wieder da!", flüsterte ich durchs Wohnzimmer. Die beiden waren vor dem Fernseher eingeschlafen. BEIDE! Grinsend schaltete ich diesen aus und legte mich ins Bett. Bald würde ich wieder zu T gehen. Ach so... Ich sollte ihn ja Taddl nennen!