17. Kapitel

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PoV Mik:

"Oh man...", seufzend atmete ich aus, während ich langsam nach Hause lief. Er sah... Verletzt aus! Extrem verletzt! Aber warum? Nur weil sein Feind, den er vergessen hat und auch vergessen sollte nicht so nett zu ihm war!? Ich hätte nie zu dem Gebäude zurück laufen sollen. Dann hätten wir uns nicht kennengelernt... Nicht so!

Er kannte mich, mehr als ich wollte! Ich war nett zu ihm. Und jetzt wieder nicht oder was? Und das nur weil er mich sitzen gelassen hat? Leider nein... Ich wollte Kostas am liebsten nur noch vergessen, wollte mir nicht eingestehen, dass ich ihn seit der Nacht in der er mich gerettet hat und ich auch den wahren Kostas kennenlernte, schon längst in mein Herz geschlossen habe.

"Mik!?", fragte eine mir bekannte Stimme. "Melina?", fragte ich zurück und ging auf sie zu. Ich hatte sie gar nicht bemerkt. Schweigend lief ich neben ihr her, Ivy an der Leine. Als wir zu Hause waren warf ich mich sofort aufs Sofa. "Mik, was ist los?", wollte Melina wissen. Konnte ich es ihr erzählen? "Nichts", sagte ich nur monoton. "Schon Klar! Und jetzt bitte die Wahrheit!", kam Ju ins Wohnzimmer. Wo kam er eigentlich immer her? Nebensache.

"Ähm...", "Mik du kannst uns alles, wirklich ALLES sagen!", versicherte mir Melina. Und dann erzählte ich ihnen die ganze Geschichte, immerhin wussten sie schon von dem andern Vorfall mit Kostas.

"Bist du eigentlich komplett bescheuert!?", rief Ju durch die ganze Wohnung. "Du... Mik! Das kannst du doch nicht aufhalten! Kostas wird schon okay sein, wenn du ihn so gerne magst!", erklärte er. "A-aber", wollte ich einwenden, aber Melina fiel mir ins Wort: "Du gehst jetzt sofort zu ihm und sagst ihm, dass es dir Leid tut! Und dann bist du ehrlich zu ihm und sagst ihm den richtigen Grund OK? Komm gar nicht auf die Idee dir was auszudenken!". Und schon wurde ich aus der Tür geschoben, die Tür wurde zu gemacht und ich hatte keine andere Wahl, als das zu machen, was sie mir gesagt haben.

Also auf zu Kostas!
Als ich an seinem Versteck angekommen war, hörte ich schon die ersten Stimmen, wahrscheinlich von seiner Gruppe. "Ähm... Hallo?", rief ich relativ leise, allerdings wurde es still und ich war mir sicher, dass sie mich gehört hatten. "Wer ist da?", fragte eine mir unbekannte Stimme. "...", sollte ich es wirklich sagen? Oder einfach wegrennen? "Darkviktory!", sagte ich nach einiger Zeit bestimmt.

Die Türe wurde geöffnet und zwei Personen traten heraus. "Der Darkviktory? Ehrlich?", wurde ich von einem jungen Mann mit etwas längeren, braunen Haaren gefragt. "Warum sollte ich es sonst sagen?", erwiderte ich. Als die beiden nichts mehr sagten, fragte ich nach einiger Zeit: "Ist... Ist Kostas da?". Unsicher schaute ich in die Gesichter, konnte aber keine Emotionen erkennen, da es zu dunkel war. Die andere Person ging einen Schritt auf mich zu. "Warum willst du zu ihm?", wurde ich von einer Frau gefragt, sie hatte blaue Haare. "Weil... Es hat nen Grund OK? Könnt ihr mir einfach sagen ob er hier ist und wenn nicht wo dann?", ich wurde immer genervter, da ich einfach zu Kostas wollte. "Als ob wir dir das sagen!", sagte der Mann wieder. "Und warum nicht? Darf Kostas nicht mit anderen Menschen reden oder was? Bitte, lasst mich zu ihm!", ich wusste nicht, was ich machen würde wenn sie es mir nicht sagen würden. Ist Kostas überhaupt im Versteck? Oder hat er ein Zuhause? "Ich hab dich was gefragt!", wurde ich von dem Mädchen an gebrüllt. Oh... Ich hatte wohl nicht zugehört. "Aber geh jetzt einfach! Sofort!", redete sie weiter.

Ich wollte doch einfach nur zu Kostas! Warum konnte ich denn nicht mit ihm reden? "Bitte! Ich muss zu ihm!", flehte ich die beiden an. Dann ging der Junge mit erhobener Hand auf mich los. "Bist du schwer von Begriff oder was?", rief er. Ich machte das für Kostas, ließ mich auf den Kampf ein. Als allerdings noch ein Mann kam, war ich echt unterlegen und mir tat auch schon alles weh. Mit einem wütenden Blick drehte ich mich um und sprang über die nächst beste Mauer. Ich hoffte, dass sie mir nicht folgen würden, was sie auch nicht taten.

"Hey! Darkviktory!", rief jemand hinter mir. Ruckartig drehte ich mich um. "Was willst du?", zischte ich, da ich echt keinen Bock mehr auf Streit hatte. "Wenn du zu Kostas willst: hier, die Adresse!", sagte sie schnell und drückte mir einen kleinen Zettel in die Hand. Dann verschwand sie wieder.

Im Licht einer Laterne las ich, was auf dem Zettel stand und machte mich auf den Weg, zu der Adresse. Man konnte es ja wenigstens mal probieren. Ich klingelte... Nichts passierte. Immer wieder... Nichts!

Irgendwann machte ich mich dann wieder auf den Weg nach Hause.
Erschöpft kam ich dort an. Melina öffnete mir die Tür. "Mik!? Was ist passiert?", fragte sie erschrocken und zog mich sofort in die Wohnung. "Alles gut! Ich will einfach nur ins Bett!", sagte ich leise. Ju und Melina ließen mich dann auch zum Glück in Ruhe. Genervt von der Welt, aber vor allem von mir selbst, fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

Graffitis sagen vieles~Kostory (Pausiert!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt