19. Kapitel

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PoV Mik:

Schnell rannte ich die Straße entlang. Dann bog ich in eine Seitenstraße ein, um eine Ecke und- "Verdammt!", rief ich frustriert und schlug mit voller Wucht gegen das Verkehrsschild, an dem ich nun schon das fünfte Mal vorbei lief. Schon seit Stunden irrte ich umher, und das nur weil Ivy ja unbedingt abhauen musste... Wohin sie wollte wusste ich, nur wollte ich nicht verstehen warum. Warum ausgerechnet jetzt und warum ÜBERHAUPT!? Wieder ließ ich meine Wut am Schild aus, danach lehnte ich mich erschöpft gegen eine Hauswand. Da ich ziemlich schnell und ziemlich lange gelaufen bin, setzte ich mich schließlich erschöpft hin und schlief fast sofort darauf ein. Schlechte Idee, denn viel zu früh wurde ich auch wieder unsanft wach gerüttelt. Wahrscheinlich war es mitten in der Nacht, doch das schien denjenigen der mich so unsanft weckte nicht zu stören. Genervt öffnete ich ein Auge, dann das zweite. Vor mir hockte ein wahrscheinlich etwas jüngerer Mann als ich, der mich besorgt anschaute. Mir war das ganze etwas unangenehm, weshalb ich ein Stück zur Seite rutschte, doch anstatt etwas zu sagen, geschweige denn zu fragen setzte sich der Unbekannte einfach neben mich. Lange Zeit saßen wir einfach nur still nebeneinander und schauten in den Himmel. Zwischen den Wolken konnte man ab und zu die Sterne sehen und auch der Mond ließ sich ab und zu blicken. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in mir aus, und automatisch schaute ich zu dem Fremden neben mir.  Er beobachtete mich von der Seite. Ich legte meinen Kopf schief und zog fragend eine Augenbraue hoch. Darauf grinste er nur und richtete seinen Blick wieder nach oben zum Himmel. Doch nun war meine Neugierde geweckt. "Sag mal, wie heißt du eigentlich?", fragte ich einfach kurze Zeit später. Sein Blick wanderte wieder zu mir, wieder fing er an zu lächeln. "Hallo mein Name ist Luca!", sagte er nur. Luca also... "Und du?", fügte er später hinzu. "Marik", antwortete ich ihm freundlich. "Und Marik, was machst du hier auf der Straße?", fragte er darauf. Also, es war ja okay wenn er das fragte, vor allem weil es bei mir ja einen Grund gab, aber war das für andere Leute nicht ein wenig unangenehm wenn sie jemand so etwas fragte? Doch Luca schien das in dem Moment auch bemerkt zu haben und wollte sich sofort entschuldigen. "Sorry! A-also wenn das jetzt für dich irgendwie unangenehm ist oder so...-", "Ist schon gut, du hast Recht. Es gibt einen Grund warum ich hier bin, und das ist einfach weil mein dämliches Gehirn zu blöd ist den Weg zu meiner Wohnung wiederzufinden!", sagte ich schnell, damit er kein Schlechtes Gewissen hatte. Luca fing wieder an zu grinsen und auch ich musste ein wenig über meine Dummheit lachen. "Also, wenn das jetzt nicht doof kommt oder so, dann könntest du für heute mit zu mir und dann kannst du auch bei deiner Familie oder deinen Freunden anrufen oder so. Hab nur mein Handy zu Hause liegen, deshalb müsstest du dann eben mitkommen.", ich überlegte einen Moment, aber am Ende erschien es mir doch besser mit einem fast fremden Mann, der übrigens auch noch jünger war als ich, nach Hause zu gehen und dort zu telefonieren, als noch eine weitere Nacht in diesen unübersichtlichen Straßen zu übernachten. Ich nickte kurz, stand auf und half Luca dann noch hoch. Zusammen liefen wir die mir nun schon fast bekannte Gegend ab, bis wir schließlich zu einem Hochhaus kamen. Luca ließ mich in seine Wohnung und gab mir erst mal sein Handy. Er schien mir wirklich zu vertrauen... Den Gedanken weg schiebend rief ich Melina an. Natürlich ging sie nicht ran, genauso wie es Ju und ich auch nicht tun würden, denn wir gingen nicht an fremde Nummern, reine Sicherheit für Lügner und dämliche Leute die uns verraten wollen. Aber zumindest hörten wir die Mailbox ab. Naja, Melina ja, aber Ju nicht. "Hey Melina, Ich bins, Mik! Ich hoffe ihr macht euch keine Sorgen und sucht jetzt nicht überall nach mir. Ich hab ehrlich gesagt selbst keine Ahnung wo ich bin, aber Luca hat mich mit zu sich nach Hause genommen und mich jetzt auch telefonieren lassen. Ich bin sicher er kann mir weiterhelfen und ich komme so schnell es geht zu euch zurück! Immerhin müssen die Skizzen noch fertig gemacht werden. Na dann, ich hoffe wir sehen uns schnell wieder, bis bald!", sprach ich in das Handy. Ich machte es aus und schaute mich im Raum um. Luca hatte eine große Wohnung. Genauer betrachtet sogar eine ziemlich große, denn ich sah noch eine Treppe, die ins nächste Geschoss führte. Ich hörte Geräusche, wahrscheinlich aus der Küche, und machte mich auf den Weg zu Luca. "Was machst du da?", fragte ich ihn interessiert. "Smoothies!", gab er nur ehrfürchtig von sich, und machte sorgfältig mit dem Kleinschneiden einer Erdbeere weiter. "Wow, keinen Kaffee!", sagte ich leise, Luca schien es aber gehört zu haben. "Wieso, magst du keinen?", fragte er und drehte sich zu mir um. Ich setzte mich auf einen Stuhl und schaute ihm weiterhin dabei zu, wie er sich wieder umdrehte und andere Früchte aus einer Schüssel nahm und sie in den Mixer tat. "Nein, Kaffee ist ekelhaft!", sagte ich bestimmt und ich merkte, dass Luca wieder grinste auch wenn ich es nicht sehen konnte. Nach kurzer Zeit war der Smoothie fertig, und er schmeckte wirklich gut! Bis zum Nachmittag blieb ich noch bei Luca, und wir verstanden uns wirklich gut! Dann sagte ich ihm meine Adresse und er begleitete mich, um mir den Weg zu zeigen. Nach etwa zehn Minuten kamen wir wieder in die mir bekannte Gegend und wir verabschiedeten uns voneinander, aber nicht ohne vorher Nummern auszutauschen. "Bis dann Marik! Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!", sagte Luca, grinste mal wieder, und winkte mir zum Abschied, bevor wir in verschiedene Richtungen weiter gingen. "Tschüss Luca!", rief ich noch, bevor ich schnell nach Hause lief. Hoffentlich hatten sich die Anderen nicht so viele Sorgen gemacht und hoffentlich ist Ivy nichts passiert...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 26, 2017 ⏰

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Graffitis sagen vieles~Kostory (Pausiert!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt