Auch hier bitte keine Votes mehr!!
16. Kurzgeschichte
Morgen war es so weit. Ein neuer Abschnitt meines Lebens begann. War ich wirklich darauf vorbereitet? So einen großen Schritt zu wagen und in das kalte Wasser zu springen? Wahrscheinlich nicht, aber die Zeit war nun gekommen. Ab jetzt wird es kein herum rennen mit Freunden mehr geben und auch die Barbie-zeit ist vorbei. Die Zeit war nun schon lange um, selbst wenn es schwer war diese Zeit zurück zu lassen. Klar hatte ich noch die Erinnerungen an meine Kindheit, aber es wird nie wieder wie damals sein. Damals. Ja, damals war alles einfacher. Da musste ich noch keine schweren Entscheidungen treffen, die mein Leben um 180 Grad drehen. Ich musste meine Eltern nicht verlassen und sie beerdigen, aber für jeden kam nun mal irgendwann die Zeit Abschied zu nehmen. Sechs Jahren ist es nun schon her, dass meine Mutter von mir gegangen ist. Diese Jahre waren die längste Zeit meines Lebens. Ich habe mich verändert und angefangen mir ein eigenes Leben aufzubauen. Vor drei Jahren traf ich dann auf Max. Ein junger Student, der in einem Café saß. Durch seine zu schnelle Art, die er selbst jetzt noch drauf hatte, stießen wir damals zusammen und ich verschüttete meinen Tee auf seine Jacke. So kam es dazu, dass wir uns unterhielten. Ich wollte natürlich für die Tee Flecken aufkommen, aber er bestand darauf mir einen neuen Tee zu bezahlen. Während des Gesprächs gab ich ihm meine Nummer, für den Fall das die Jacke doch in die Reinigung musste, doch so weit kam es erst gar nicht. Er rief mich an und wir trafen uns öfters. Irgendwann kam dann unser erstes Date und wie es eben danach so läuft, kamen wir zusammen. So viel Glück wie in diesem Moment hatte ich noch nie gespürt, es war als hätte ich ein Einhorn entdeckt. Auch wenn wir sehr verschieden waren spielte es nie eine große Rolle, da es uns keine Probleme bereitete. Zwei warme und kräftige Arme schlangen sich um meinen Körper. Lächelnd ließ ich meinen Kopf nach hinten fallen, wo seine Schulter war.
Natürlich hatte er ein Lächeln auf den Lippen. „Aufgeregt auf morgen?", fragte er mich und drehte mich zu sich. Seine blauen Augen glänzten vor Glück. „Ein bisschen", antwortete ich ihm und fuhr durch seine blonden Haare. Ich ging an ihm vorbei in Richtung Küche. An den Wänden konnte man sehen, dass dort vor kurzer Zeit noch Bilder hingen. Diese Bilder hatten nun ihren neuen Platz in den Kartons gefunden. Auch in der Küche waren die Gegenstände so gut wie alle in die Kartons gepackt. Diese standen wild umher. Es war eine Hürde an ihnen vorbei zu kommen ohne etwas runter zu schmeißen. „Die letzten Kartons können auch morgen eingeräumt werden Schatz". Max wollte den Abend noch genießen, bevor es morgen los ging, aber ich wollte alles heute noch fertig bekommen. „Ich weiß" ,ich stellte den letzten Teller rein und schloss den Karton. „Aber wir können sie jetzt auch noch schnell einräumen", er ging mit diesen Worten ins Wohnzimmer. Die Küche war so gut wie fertig, aber das Wohnzimmer und das Schlafzimmer noch nicht. Doch als ich zu Max ins Wohnzimmer kam, waren die Kisten alle zu und verpackt. „So jetzt haben wir Zeit für uns" lachend zog ich ihn mit hoch ins Schlafzimmer und legte mich hin. Max lag keine Sekunde später neben mir und drückte mich näher an sich. Wie sehr mir diese alten Wände fehlen werden. „Denkst du es ist richtig?", stellte Max die Frage. Ich drehte mein Kopf zur Seite und sah ihm in die Augen. „Klar tue ich das. Hier kann ich mir kein neues Leben aufbauen. Es ist zu viel passiert. Ich brauche einen neu Anfang und der Umzug ist der erste Schritt. Natürlich wird mir hier alles fehlen, aber besser zu vermissen als das Leid jeden Tag aufs neue hoch zu rufen". Er schwieg. Es war kein unangenehmes schweigen, eher ein angenehmes. „Dann ist alles geklärt", damit kuschelte er sich an mich und schloss die Augen. Unsere Zweisamkeit war die wo wir einfach mal zusammen im Bett liegen können und mit einander kuscheln konnten.
Denn es half nicht nur bei dem Einschlafen sondern auch um sich zu entspannen. „Ich habe gestern einen Brief bekommen", fing er an zu erzählen. ,"Ich habe den Platz in Friedrichen Krankenhaus." „Das ist doch großartig", ich gab ihm einen Kuss. Wir redeten noch eine Weile bis mir die Augen zu fielen und ich einschlief. Am Morgen wurde ich von Max mit einen Brötchen geweckt, das er vom Bäcker geholt hatte. Nachdem ich fertig war packten wir noch die restlichen Kartons zusammen und trugen sie vor die Tür. Noch eine Stunde bis der Umzugswagen da war. Genug Zeit ein letztes Mal zum Grab meiner Mutter zu gehen. Mit frisch gekauften Blumen stand ich nun an ihrem Grab. „Du wärst stolz auf mich gewesen. Max und ich werde nach Holland ziehen. Weit weg von hier. Es ist zwar sehr unhöflich von mir dich hier alleine zu lassen, aber du wolltest immer dass ich es schaffe hier weg zu kommen. Stell dir vor Max wurde sogar angenommen. Ich warte noch auf die Zusage und dann Arbeite ich als Sportlehrerin. Vielleicht nicht der Job den du immer wolltest, aber einer der gut bezahlt wird." Ich legte die Blumen auf ihr Grab. Es schmerze zu sehr noch länger zu bleiben. „Ich Liebe dich" sagte ich mit Tränen in den Augen und wand mich von ihrem Grab ab. Ein Neuanfang hieß nicht gleich alles und jeden zurück zu lassen, aber dieses Mal war es wohl das Beste. Als ich über die Schwelle des Friedhofs war, fing für mich mein neues Leben an.
DU LIEST GERADE
All about your book Award 2017 | CLOSED
RandomBITTE KEINE ANMELDUNGEN MEHR! DIE BEWERTUNGSPHASE LÄUFT. Willkommen zu den diesjährigen Award-Spielen, bei denen junge Autoren aus allen Genres um ihr Überleben kämpfen! Genauso wird es natürlich nicht ablaufen. Bei dem "All about your book-Award"...