Viel Spaß, meine Lieben! Ich freu mich wieder über jede Art der Rückmeldung.
LG, Heljia
Auch wenn sie sich einer prekären Lage befand kam sie nicht umhin die Wandgemälde und wunderschönen Türen im Vatikan zu bewundern. Praktisch alles war von Gold überzogen. Chiara kam es übertrieben vor dieser Prunk und Kitsch aber eigenartigerweise war sie auch fasziniert. Es wirkte genauso aufgesetzt wie die scheinbar frommen Gesichter der vorbeieilenden Männer und Frauen. Sie stiegen unbehelligt wieder einige Stiegen hinab und als der Geruch von Essen ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ wurde Chiara klar, dass sie Richtung Küche und der Dienstboten liefen und sie hatte Recht. In der Küche angekommen packte Riario ihren Arm wieder fester nachdem er ihn auf den letzten Metern beinahe losgelassen hatte. Eine etwas dickliche ältere Frau kam auf sie zugeeilt und fiel vor ihrem Begleiter in eine tiefen Knicks. Nicht ohne vorher einen misstrauischen Blick auf Chiara zu werfen. Als sie wieder aufgestanden war sprach der Graf zum ersten mal seit dem Kerker wieder. Obwohl er die Stimme nicht hob verstand man in ihn in der lauten Küche ausgezeichnet: „ Du wirst dieses Mädchen baden, einkleiden und ihr hier einen Arbeitsplatz beschaffen. Wenn ich im Vatikan bin ist sie meine persönliche Bedienstete. Ansonsten kann sie arbeiten was du willst, das ist mir egal. Ich erwarte sie in zwei Stunden in meinen Gemächern. Verstanden?" Die Frau ihnen antwortet rasch: „Ja Graf Riario." Dann packte sie Chiara am Arm und langsam fragte sich diese ob ihr wirklich keiner zutraute allein zu gehen. Genervt stolperte sie der nächsten Person hinterher. „Mein Name ist Anna-Marietta. Ich habe die Aufsicht über die weiblichen Dienstboten. Du bist mir unterstellt. Tu einfach immer rasch und gewissenhaft das, was man dir aufträgt. Völlig egal was. Sprich nicht wenn du nicht dazu aufgefordert wirst. Hast du das verstanden? Wie ist überhaupt dein Name?". Die Frau sah Chiara aus freundlichen Augen eindringlich an. Sie schien nicht böse zu sein. Zumindest freundlicher als dieser Riario. „Ja hab ich. Danke. Mein Name ist Chiara." Etwas brach in ihr, als ihr bewusst wurde, dass sie ihren Nachnamen nicht dazu sagte, und so bereits die erste Lektion Riarios befolgte. Sie straffe die Schultern als sie einen Raum betraten in dem eine Wanne stand und bereits zwei andere Mädchen in ihrem Alter wartete. „Sophia, Angela. Das ist Riarios neue Privatbedienstete. Richtet sie her und zeigt ihr wo sie schlafen wird. Sie war drei Wochen im Kerker dementsprechend sieht sie aus. Macht etwas" Chiara senkte den Kopf ihr war klar, dass ihr Körper wirklich nicht mehr schön aussah aber dann ging sie auf die beiden anderen zu und wollte sie begrüßen. Doch die beiden begannen lediglich Wasser in die Wanne zu füllen. Irritiert über die Kälte im Raum entledigte sie sich ihrer Kleider und stieg in das heiße Wasser. Die beiden halfen ihr stumm den Dreck abzuwaschen und die verfilzen Haare wieder zu entwirren, was ein erstaunlich schmerzhaftes Unterfangen war. Niemand sprach, ab und zu hörte man Chiara schmerzerfüllt aufstöhnen wenn Angela ihr einen Knoten aus den Haaren riss oder Sophia mit dem Schwamm ein wenig zu grob über ihren Körper fuhr. Chiara wunderte sich ein wenig, dass man ihr half, sie war doch lediglich ebenfalls nur eine neue Dienerin unter vielen. Ihr brannte eine Frage auf der Zunge: „Wie ist er so?". Beide unterbrachen abrupt ihre Arbeit und sahen sich um. Angela antwortete dann recht bissig: „Du vögelst ihn doch." Chiara wandte sich überrascht um: „Wie bitte? Wäre ich dann da unten in dem Loch festgesteckt?" fragte sie, während sie aus der Wanne stieg und sich abtrocknete. „Nein ich vögle ihn nicht. Er zwang mich bei den Plünderungen vor Forli mit ihm mitzukommen. Er übergab mich der Schweizer Garde und vergaß mich anscheinend bis heute. Ich bin nicht freiwillig hier und werde ganz bestimmt nicht mit ihm vögeln." „Ach Mädchen, du wirst doch keine Wahl haben. Auch wenn er angeblich noch nie überhaupt eine gefickt hat. Also vielleicht besteht ja noch Hoffnung für dich. Aber wer weiß, er hat überall seine Spione. Wer sagt uns, dass du nicht auch eine von ihnen bist? Um die Dienstboten auszuspionieren?" Chiara verstand endlich woher der Wind wehte. Sie schüttelte nur den Kopf. Es würde nichts bringen ihren lebhaften Fantasien mit Argumenten ein Ende zu bereiten. Sie würde es ja doch nicht verstehen. Der Rest ihrer gemeinsamen Zeit verlief wieder schweigend.
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(Beendet) Die Dämonen in Rom
FanfictionBEENDET Florenz und Rom zwei Gegensätze, die sich doch auch irgendwie anziehen. Zwei Mittelalterliche Stadtstaaten, die ohne einander nicht können und doch nichts miteinander zutun haben wollen. Der Artista und der Conte --- und dazwischen ein Mädch...