So meine Liebe, das ist das letzte Kapitel. Danke, dass es viele von Euch, trotz katastrophaler Updateregelmäßigkeit bis jetzt mit mir durchgehalten haben. Ich hoffe, dass euch das Ende gefällt. Liebe Grüße, Heljia!
Riario war in Rom geblieben. Wenn vermutet werden würde, dass er etwas mit Chiaras verschwinden zu tun hätte, wäre der Verdacht nicht weit, dass Sixtus nicht an eines natürlichen Todes gestorben war. Er warf die Leichen der Soldaten durch einen Schacht im Boden des Kerkers direkt in den Tiber. Aus diesem Kanalsystem würden die Toten in frühestens 10 Tagen irgendwo auftauchen, wenn sie überhaupt jemals gefunden werden würden. Eher würden Ratten und andere Tiere sie davor fressen oder zumindest in weiten Teilen bis zur Unkenntlichkeit zersetzen. Nachdem alle Toten entsorgt waren stieg er die Treppen zu den Vatikanischen Gebäuden hinauf. Er wusste, dass die anderen nun kurz vor der Grenze Roms sein sollten. Die Soldaten im Thronsaal versteckte er kurzerhand in einem der großen versteckten Schränke im Saal. Um die würde er sich später kümmern, wenn der ganze Kirchenstaat in Aufregung war, weil der Papst gestorben war. Riario seufzte als er vor dem Leichnam stand und legte dann seine Fechtfeder ab, bevor er seinen Vater nach hinten in seine Gemächer schleifte. In wenigen Minuten würde der Wachwechsel stattfinden bis dahin musste es so aussehen als wäre Sixtus in seinem Bett friedlich entschlafen. Girolamo grinste als er sein Werk betrachtete. Auch wenn seine Zukunft nun ungewiss schien, hatte er zu hundert Prozent das Gefühl das Richtige getan zu haben. Dann schlug er Alarm. Innerhalb von Minuten war das Gemach mit Soldaten gefüllt. „Ich hab die Soldaten weggeschickt um dem heiligen Vater von meiner Reise zu berichten, als er nicht im Thronsaal war, kam ich hier herein um ihn zu wecken, und fand ihn tot. Verständigt die Kardinäle, allen voran Kardinal Borgia. Als Vizekanzler muss er das Konklave einberufen. Lasst alle Glocken läuten, verbreitet die Kunde. Francesco della Rovere, Papst Sixtus der IV. ist tot." Riario kniete nieder um den Fischerring zu küssen, aber vor allem um sein Lächeln zu verstecken. Keiner der Soldaten zweifelte nur im mindesten seine Geschichte an, niemand zweifelte seine Solidarität zur heiligen römischen Kirche an, niemand hatte mitbekommen, dass er nicht unter Auftrag des Papstes unterwegs war und keiner würde ihn mit Chiaras Verschwinden in Verbindung bringen. Wenn in all der Aufregung überhaupt auffallen würde, dass eine Gefangene fehlte. Die Soldaten, die Chiara gefangen genommen hatten und im Thronsaal gewesen waren, als Riario aus dem Vatikan verschwand, waren alle Teil der Leibgarde gewesen und somit tot. Außerdem würde ihm niemand zutrauen sich nur im geringsten für die Dienerschaft zu interessieren. Riario lächelte bitter bei dem Gedanken, als grausam zu gelten machte einsam. Die Schweizer Garde schwärmte aus um seinen Befehlen folge zu leisten. Riario blieb an der Seite des Papstes bis die ersten Kardinäle eintrafen und er sich mit einer Verneigung verabschiedete. Auch wenn die Kardinäle nun so tun würde als würden sie für das Seelenheil des Papstes beten, begann nun die intrigenreichste Zeit im Vatikan. Die Kardinäle buhlten um das wichtigste Amt, stritten und bestochen was das Zeug hielt und dieser Machtkampf würde bereit am Totenbett des noch nicht einmal kalt gewordenen alten Würdenträgers beginnen. Über einen der vielen Geheim und Botengänge ließ Riario nach und nach die Leichen der Soldaten verschwinden, indem er sie in den Kerker hinunterbrachte und erneut in einen der Kanäle warf. Er blieb dabei immer im Schatten und da die Kardinäle am Fuß des Bettes stritten und die Gemächer selbst versiegelt worden waren, schöpfte niemand Verdacht. Riario überlegte, wer wohl der Nachfolger Christi werden würde. Borgia war ein aussichtsreicher Kandidat aber er war als Spanier noch zu sehr Außenseiter, auch wenn er bereits Vizekanzler war, seine Zeit war noch nicht gekommen. Er tippte auf Cibo aber er war sich nicht sicher. Sein Cousin hatte keine Chance und das wusste er. Cibo war ein Günstling seines Vaters gewesen wahrscheinlich würde Giuliano della Rovere ihn unterstützen und so seine eigene Stellung sichern. Dass das Amt erkauft werden würde, war sowieso klar. Vor allem war er sich seiner Zukunft nicht gewiss. Leonardo hatte ihm gesagt er solle nach Florenz kommen, aber er hatte nach wie vor das Gefühl, dass er der römischen Kirche gegenüber verpflichtet war.
Die Tage vergingen undRiario sah fasziniert zu wie sehr sein Cousin die Fäden in der Hand hatte.Borgia war stark aber durch Simonie gelang es della Rovere spielend Cibo nachvorne zu bringen und nach 20 Tagen stieg endlich weißer Rauch auf. Cibo bestieg als Papst Innozenz der VIII den Stuhl Petri. Der neue Papst ließ Riario als eine seiner erstenAmtstaten zu sich rufen. „Conte Riario."„Eure Heiligkeit." „Ihr warst Sixtus' Generalhauptmann." Riario sah seinenCousin hinter Cibos Sessel böse Lächeln und fragte sich, worauf dieser hinauswollte, denn es war klar, dass er Innozenz kontrollierte. Der neue Papst war zuschwach um dieses Amt alleine zu tragen. „Wir werden dich aus dieser Funktion entlassen. Du bist nun wiedereinfacher Soldat." Ah, daher wehte der Wind. Sein Cousin sah ihn als Gefahr.Gut. Er würde es ihm einfach machen. „Sehr gütig eure Heiligkeit, aber ich möchteeuch nicht im Weg stehen. Auf keine Weise." Er sah dabei della Rovere an. „Ichtrete von allen meinen Funktionen zurück." Giuliano sah ihn irritiert an, es verlief scheinbar nicht nach seinem Plan, dass Riario den Spieß umdrehte und seinerseits die Kontrolle übernahm, wenn auch sehr subtil.Innozenz, der gar nichts verstand lächelte milde und schwach und nickte. „Gut,mein Sohn, so geh mit Gott." Riario senkte kurz den Kopf kniete nieder undstand dann wieder auf: „Danke, heiliger Vater." Della Rovere sah wütend drein.Er wusste, dass er Girolamo so überhaupt nicht mehr unter Kontrolle hatte.Riario ließ es sich nicht nehmen ihn kurz spöttisch anzulächeln, bevor er sich umdrehte und verschwand. IN Windeseile packte er seine wichtigsten Bücher undSachen zusammen, lud sie am gleichen Abend noch auf einen Wagen und ritt in dieDunkelheit hinaus aus dem Kirchenstaat und hinein in Richtung Florenz. Seinem Liebsten entgegen und seineVergangenheit hinter sich lassend. Einer ungewissen Zukunft entgegen.
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(Beendet) Die Dämonen in Rom
FanfictionBEENDET Florenz und Rom zwei Gegensätze, die sich doch auch irgendwie anziehen. Zwei Mittelalterliche Stadtstaaten, die ohne einander nicht können und doch nichts miteinander zutun haben wollen. Der Artista und der Conte --- und dazwischen ein Mädch...