Kapitel 9

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Stefans Sicht:

Ich verließ das Zimmer und machte mich auf den Weg zum Parkplatz, wo das Taxi schon auf mich wartete. Ich freue mich so unheimlich darauf meine zwei Frauen nach Hause zu bringen. Ich wollte Frida und Karin das Best möglich bieten, nichts anderes haben die Zwei verdient. Ich habe mit Karin noch nicht über das Haus geredet, aber wenn sie wirklich damit einverstanden ist, dann werde ich den Beiden das beste Zuhause zaubern, so viel stand fest. Karin und Frida bedeuteten mir alles, einfach alles und ich werde alles dafür tun, damit die Zwei glücklich sind. Hätte mir jemand vor drei Jahren erzählt, dass ich mich auf eine feste Beziehung einlassen und auch noch ein Kind bekomme, hätte ich nur gelacht. Aber die Zeiten ändern sich. Karin ist sie erste Frau für die ich mich geändert habe, die erste Frau, die so viele Gefühle in mit ausgelöst hat. Und die erste Frau, mit der ich mir eine Familie und Kinder vorstellen konnte. Ich war nie der Type der einer Frau hinter her getrauert hat oder der sich verliebt hat. Aber dann kam Karin und hat mein Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Schon unser erster Kuss im Materialraum, der ja eigentlich nur Vorwand war, um Jasmin zu schützen, hat so viele Gefühle in mir ausgelöst. Diese Art von Gefühlen kannte ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Ich habe lange gebraucht, um mir ein zu gestehen, dass Karin meine große Liebe ist. Die große Liebe, noch so eine Sache, an die ich früher im Traum nicht dran geglaubt habe. Aber ja, Karin ist meine große Liebe und für seine große Liebe, kann man sich schon mal verändern. Und ich bin ihr so unfassbar dankbar dafür, für alles. Seit mein Vater gestorben ist, hatte ich nicht mehr das Gefühl irgendwo zu zugehören, kein Zuhause zu haben. In mir herrschte eine Leere, die man nicht mit Worten beschreiben kann. Aber irgendwann hatte ich mich an diese Leere gewöhnt, sie akzeptiert. Ich glaube, dass ist auch der Grund, warum ich mich nie auf jemanden eingelassen habe. Die Angst, dass alte Erinnerungen hoch kommen war einfach zu groß. Erst nach dem Karin und meine Beziehung gescheitert war, habe ich gemerkt wie gut mir diese Frau getan hat. Sie hat die Leere in mir ausgefüllt und mich glücklich gemacht. In gewisser Weise kann man sagen, dass sie mich gerettet hat. Und das zeigt mit immer wieder, man muss für das kämpfen was einem wichtig ist. Egal wie aussichtslos es scheint, es gibt immer einen Weg, man muss nur den Mut haben diesen Weg zu gehen. Diesen Mut hatte ich leider nicht zu Anfang. Den Kampf um meine Vater hatte ich verloren, die Angst wieder zu versagen war letztendlich zu groß. Karin hatte diesen Mut und hat uns eine zweite Chance gegeben. Nachdem Karin mir gesagt hat, dass ich das einzige bin, was sie die ganze Zeit wollte, habe ich gewusst, das ich diese Frau nie wieder gehen lassen werde, egal was auch passieren mag. Ich bin jetzt bereit immer wieder den Mut aufzunehmen bringen, um sie und jetzt auch Frida zu kämpfen. Denn sie hat mir gezeigt was Liebe bedeutet und was das Leben lebenswert macht.
Noch immer in Gedanken versunken kam ich an unserer Wohnung an und stieg aus dem Taxi aus. Ich ging nicht sofort nach oben, sondern ging um die Ecke zu den nächsten Läden, um noch ein paar Sachen zu besorgen. Ich kaufte einige Kleinigkeiten und druckte das Bild von Karin, Frida und mir aus, was wir kurz nach der Geburt gemacht hatten. Nach einer halben Stunde hatte ich schon alles zusammen was ich brauchte und machte mich auf den Weg nach Hause. Als ich vor der Tür unserer Wohnung stand, entfernte ich das Klingelschild. Ich wollte Karin eine Freude machen. Ich wusste nicht genau wie lange wir hier noch Wohnen würden, aber egal ob für ein paar Wochen oder Monate, ab sofort wohnte ich nicht mehr alleine, sondern mir zwei Noske Frauen zusammen und das sollte ruhig jeder wissen der zu mit wollte. Ich ging nach oben und schloss die Wohnung auf. Es war alles einigermaßen ordentlich aufgeräumt, kein Wunder mein kleiner Ordnungsfreak war ja auch als letztes hier. Aber daran hatte ich mich mittlerweile gewöhnt und ich gab Karin recht, mit einem Baby sollte man schon ein bisschen Ordnung halten.
Ich holte die Sache aus meiner Tasche, die ich zuvor besorgt hatte. Ich hänge das große Herzlich Willkommen Schild von dem einen Ende bis zum anderen Ende unseres Eingangs und pustet die Luftballons auf, die mit der Schrift Familie bedruckt waren. Den Strauß Rosen, den ich extra noch für Karin besorgt hatte, platzierte ich in die Mitte des Tisches. Anschließend ging ich zu dem Regal in unserem Schlafzimmer und holte den kleinen Strampler aus der untersten Schublade. Den hatte ich schon vor einer Woche besorgt und gut versteckt, damit Karin ihn nicht schon vorher fand. Es sollte schließlich eine kleine Überraschung werden, ich weiß ja wie Karin Überraschungen liebt. Auf dem Strampler stand in roten Buchstaben „Wir lieben dich“. Als ich ihn zufällig im Schaufenster gesehen habe, muss ich ihn einfach mitnehmen. Denn egal was kommen wird, wir werden Frida immer lieben, wir beide. Den Strampler legte ich neben die Rosen. Ich schaute mich noch einmal um und betrachte mein Werk zufrieden. Aber irgendwas fehlte mit noch. Da viel mit siedeheiß das Foto ein, was ich extra ausgedruckt hatte. Ich holte es aus meiner Tasche und strich vorsichtig mit dem Daumen drüber. Automatisch musste ich lächeln, wir sahen glücklich aus, verdammt glücklich. Aber wir sahen nicht nur auf dem Foto so aus, wir sind es jetzt. Auch das Foto legte ich zu den Rosen und dem Strampler. Jetzt war alles perfekt und die Zwei konnten kommen. Ich schnappte mir noch den Maxi Cosi, der direkt neben der Tür stand. Ein Glück waren wir vorher schon so gut vorbereitet und hatten alles was wir brauchten für Frida da. In dem Moment war ich froh über Karins Listen, ansonsten hätte es höchstwahrscheinlich im heidenlosen Chaos geändet. Mit dem Maxi Cosi an der Hand und dem neuen Schild für die Klingel, was ich gerade noch improvisiert hatte, verließ ich die Wohnung. Vor der Haustür wechselte ich das Klingelschild, auf dem jetzt in meiner Schrift Familie Vollmer – Noske (Karin, Stefan und Frida) stand. Ich hoffte, dass ich Karin damit eine kleine Freude bereiten kann. Ich kannte sie mittlerweile gut genug um zu wissen, dass sie auf so Kleimigkeiten Wert legte. Voller Freude stieg ich ins Auto und stellte den Maxi Cosi auf den Beifahrer sitzt. Ich schrieb Karin eine kurze Nachricht, dass ich in 20 Minuten da sein würde. Ich konnte es kaum erwarten, meine zwei Frauen nach Hause zubringen und der Weg zum Krankenhaus kam mir ewig vor. Bei jeder roten Ampel wippte ich ungeduldig mit dem Fuß. Als ich endlich am Krankenhaus ankam, stieg ich aus und machte mich leicht nervös auf zu unserem Zimmer. Jetzt war es soweit, Frida konnte nach Hause und unser Leben als Familie konnte beginnen. „Na dann Vollmer auf zu deinen zwei Frauen“ sagte ich zu mit selbst und ehe ich mich versah stand ich schon vor unsrem Zimmer. Ich wollte gerade klopfen, da wurde die Tür schon von innen aufgerissen…

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