Kapitel 10

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Karins Sicht:

Der Arzt hatte die letzten Untersuchungen durchgeführt und ich saß mit Frida auf dem Arm wieder in unserem Zimmer. Ich hatte Frida gerade fertig gestillt, als mein Handy piepst und ich die Nachricht von Stefan erhielt, dass er in 20 Minuten bei uns sein würde. Ich freute mich unheimlich, gleich war es endlich so weit. „Dann lernst du gleich dein neues Zuhause kennen mein Schatz“ sagte ich zu Frida, die mich nur mir ihren großen Augen ansah. Nachdem 20 Minuten verstrichen waren, legte ich Frida kurz in ihr Bettchen und wollte ich nachgucken, ob Stefan schon in der Nähe ist. Ich ging zur Tür und machte sie schwungvoll auf. Niemand anderes als Stefan stand vor der Tür. Ich begrüßte ihn überschwänglich „Ich freu mich auch dich wieder zu sehen, die drei Stunden ohne mich müssen hart gewesen sein, hab ich Recht “ fragte er mich amüsiert. „Oh ja, du weißt gar nicht wie hart“ erwiderte ich lachend. „Na dann wird es Zeit nach Hause zu fahren, seit ihr Startklar?“ fragte er mich. „Oh ja Frida und ich sind sowas von startklar, wir stehen quasi schon in den Startlöchern“ antwortete ich ihm. „Ok perfekt“ sagte Stefan. Wir gingen kurz in unser Zimmer und legten Frida von ihrem Bettchen in den Maxi Cosi. Das fand sie erst nicht so toll, aber nach dem ich den Sitz vorsichtig hin und her schaukelte, lachte sie wieder fröhlich. Gemeinsam verließen wir das Zimmer. Stefan hatte mir meine und Fridas Sachen abgenommen, so das ich nur den Maxi Cosi mit Frida tragen musste. Wir verabschiedeten uns noch eben von den Schwestern und dem Arzt, bevor wir runter zum Parkplatz gingen, wo Stefans Auto stand. Als wir vor aus dem Eingang vom Krankenhaus raus kamen blieben wir beide für einen kurzen Moment stehen. Stefan sah mich an und fragte „Bereit?“. „Aber so was von“ entgegnete ich strahlend. Er nahm meine freie Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. Hand in Hand  schlenderten wir zu Stefans Auto, während Frida mir großen Augen die Umgebung betrachtete. Als wir am Auto angekommen waren, hielt Stefan mir die Tür auf und nahm mir Frida ab. Er befestigte die Kinderschale sicher auf dem Rücksitz und stieg dann selber ein. Wir versicherten uns mit einem kurzem Blick nach hinten, dass bei Frida alles gut war, aber sie war noch viel zu fasziniert von der neuen Umgebung. Ich machte das Radio an und stellte es leise, um Frida nicht zu erschrecken. Stefan fuhr los und wir verließen den Parkplatz des Krankenhauses. Im Radio wurde gerade ein neues Lied angespielt und ich erkannte es sofort -The Scientist von ColdPlay.

Come up to meet you, tell you I'm sorry
You don't know how lovely you are
I had to find you, tell you I need you
Tell you I set you apart

Tell me your secrets and ask me your questions
Oh, let's go back to the start
Running in circles, chasing up tails
Heads on a science apart

Nobody said it was easy
It's such a shame for us to part
Nobody said it was easy
No one ever said it would be this hard
Oh, take me back to the start.

Ich summte den Text leise vor mich hin und Stefan beobachtete mich von der Seite. „So wie ich dich kenne ist das bestimmt von Coldplay, stimmts? “ fragte er. „Ja, du hast Recht, du kennst mich einfach viel zu gut“ sagte ich lächelnd“. „Und ich weiß noch so viel mehr“ sagte er lachend. Ich lachte und wurde dann wieder ernst. „Weißt du, dass ich dieses Lied nach unserer Trennung in Dauerschleife gehört habe, hör mal genau auf den Text“ sagte ich zu Stefan. Er lauschte einen kurzen Moment und es kam gerade die Stelle  Oh, let's go back to the start. „Oh verstehe“ sagte Stefan leise. Ich lächelte und sagte „ich habe halt nie die Hoffnung aufgegeben, dass wir zwei noch einmal von vorne Anfangen können, noch mal zum Start zurück gehen können“. „Ich auch nicht Karin, keine Sekunde!“. Ich sah ihn an lächelte und sagte „Das ist ist uns ja zum Glück gelungen“. „Und wie uns das gelungen ist“ entgegnete er uns sah mich an. Ich wunderte mich, warum Stefan stehen blieb. Als ich einen kurzen Blick nach draußen warf stellte ich fest, dass wir schon an unserem Ziel angekommen waren. „Wir sind Zuhause“ sagte Stefan. „Zuhause klingt gut“ flüsterte ich. Er stieg aus und hielt mir wie zuvor sie Tür auf. Danach holten wir Frida aus dem Auto, die immer noch fröhlich vor sich hin lachte. Wir gingen über die Straße und blieben vor der Tür stehen. Stefan holte seinen Schlüssel aus der Tasche und wollte gerade die Tür aufschließen, als ich das Klingelschild entdeckte Familie Vollmer – Noske (Karin, Stefan und Frida). Ich strich vorsichtig mit dem Finger drüber und sah Stefan an. „Ich dachte mir, es könnte dir vielleicht gefallen, immerhin wohnen ich ja jetzt hier nicht mehr alleine“ sagte er verlegen. „Danke Stefan, dass bedeutet mir viel“ sagte ich berührt. „Das habe ich mir schon gedacht“ sagte er und lächelte mich an. Er hielt mir Hand hin und sagte „Und jetzt lass uns hoch gehen, ich hab noch ein paar Kleinigkeiten vorbereitet für euch“ sagte er beiläufig. Ich nahm seine Hand und war gespannt, was er mit „Vorbereitungen meinen könnte. Ich liebte Überraschungen über alles. Als ich mit Frida auf dem Arm zur Tür rein kam wusste ich nicht was ich sagen sollte, damit hatte ich nicht gerechnet…

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