Kapitel 4

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Mia telefonierte angeregt mit ihren Eltern. Wahrscheinlich holte sie sich den Anschiss dafür ab, dass wir heute nicht zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt aufgetaucht waren. Ihre Eltern haben sich wohl ziemliche Sorgen gemacht, als ihre eigentlich sonst so pünktliche Tochter nicht auftauchte und auch nicht zu erreichen war.

Mein Vater allerdings war wohl nicht aufgetaucht. Was für mich nicht verwunderlich war. Ich hatte schon damit gerechnet.

Er hatte Annie geschickt. Eine unserer Hausangestellten und so zu sagen meine Ersatzmutter, da meine Eltern eigentlich immer nur am Arbeiten waren.

Sie haben Annie mit ins Hotel genommen und werden meinem Vater ausrichten, dass ich im Krankenhaus bin. Ich bezweifle, dass es was ändern wird.

"Was willst du denn hier?", fragte die Ärztin, die bis eben auf mich zukam jetzt die Frau neben mir. Sie schaute auf und kurz entglitten ihr die Gesichtszüge, bevor sie sich wieder gefangen hat. "Ich begleite eine Freundin ins Krankenhaus, sie ist gestürzt und hat sich den Kopf angeschlagen." erklärte sie der Ärztin. Diese lachte höhnisch und sagte:" Und dann bringst du sie ausgerechnet hier her? Komm schon Becks, das kannst du jemand anderem erzählen, aber nicht mir."

Becks zuckte mit den Schultern und sagte:" Glaub was du willst." Die Ärztin schaute abschätzig zu mir und sagte:"Ich hoffe es macht Ihnen nichts aus, noch eine Weile zu warten, hier ist grade so viel los..." Sie drehte sich um und verschwand wieder. Mia hatte aufgehört zu telefonieren und fragte:" Was war das denn? Und wieso viel los, wir sind die einzigen, die hier sitzen?" Becks neben mir sah ziemlich schuldbewusst drein und meinte:" Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass sie heute Dienst hat. Sie ist die Ex-Verlobte von meinem Bruder. Ich schätze mal, dass wir die ganze Nacht hier fest sitzen."

Ich wollte etwas sagen um sie zu beruhigen, doch das hektische Umhersehn der Schwester am Empfang lenkte mich ab. Sie nahm meine Akte wieder vom Stapel und eilte auf uns zu. "Miss Carter? Bitte entschuldigen Sie, dass sie warten mussten. Ich bringe sie zum CT. Ihr Vater hat angerufen und sich erkundigt, ob sie es rechtzeitig zu Ihrer Einführungsverantstaltung schaffen. Sie müssen zur Beobachtung wahrscheinlich über Nacht bleiben, aber Ich verspreche, dass sie den morgigen Tag nicht verpassen werden!" Damit huschte sie davon, vermutlich um einem Arzt dampf unter dem Kessel zu machen.

Mia grinste mich an und sagte:" Nun, du bist in den besten Händen, ich denke ich fahre in unser Wohnheim und schlafe ein wenig. Wir sehen uns dann morgen." Sie stand auf, umarmte mich und verschwand durch die Tür.

Becks sah mich irritiert an und wollte etwas fragen aber ich schüttelte nur den Kopf. Sie schloss den Mund wieder. Dann fragte sie:" Brauchst du mich noch, oder kann ich dich auch alleine lassen?" Ich wurde rot und sagte:" Schon gut, vielen Dank für alles. Sieht man sich wieder?"

Sie stand auf und ging in Richtung des ausgangs. Kurz bevor sie das Gebäude verließ, drehte sie sich um, grinste und sagte:" Weist du es nicht? Man sieht sich immer zwei mal im Leben!" Ich grinste zurück. Dann nahm ein auf mich zueilender Arzt meine Aufmerksamkeit in Beschlag und als ich mich noch mal nach Becks umsah, war sie weg.

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