Kapitel 8

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"Oh mein Gott, du isst das nicht wirklich!", lachte Becks, als ich meine Pommes in meinen Milchshake tunkte und sie genüsslich in meinen Mund steckte. "Natürlich! Es gibt nichts besseres! Süß und salzig, heiß und kalt.", schwärmte ich, bevor eine weiteren Pommes erst in meinem Shake und dann in meinem Mund verschwand. "Los, probier' es aus, bevor du es ablehnst!"

Belustigt musterte sie mein Festmahl und lehnte ab:" Nein Danke, ich bleibe lieber bei meinem Cheeseburger." "Wer nicht will, der hat schon.', entgegnete ich und aß weiter. Währenddessen beobachtete ich sie. Das leuchten in ihren Augen, wenn sie von ihrem Studium sprach, wie sie nervös würde, wenn sie das Gefühl bekam, dass ich sie zu lange ansehe oder wie ihre Stimme zitterte, als ich nach ihrer Familie fragte.

"Meine Familie kommt von hier. Allerdings sind meine Eltern mit meiner jüngeren Schwester vor etwa einem Jahr weggezogen. Mein Vater ist Chirurg und hat eine gute Stelle in einem sehr angesehenen Krankenhaus angeboten bekommen.", erklärte sie.

Ich wollte fragen, was mit ihrem Bruder ist, jedoch versuchte sie ziemlich schnell das Thema zu wechseln. Allerdings blieb die komische Stimmung bestehen. Ich wollte etwas sagen, doch ich wusste nicht, was genau los war. Ich schaute auf meine Uhr und stellte fest, das wir fast drei Stunden hier verbracht hatten. Es war bereits 2 Uhr. Becks sah meinen Blick auf die Uhr und fragte:" Sollen wir langsam gehen?" Ich nickte und sie kramte ein paar Dollar aus ihrer Tasche, um unser Essen zu bezahlen. Als ich protestieren wollte, winkte sie nur ab und sagte:" Ist wohl das mindeste, wenn ich dich schon vom schlafen abhalten."

Sie lächelte wieder und ich überlegte ob ich ihr gestehen soll, dass sie mich jederzeit vom schlafen abhalten dürfe. Meine einzige Reaktion war jedoch ein Nicken und ein schiefes Grinsen.
Ich hatte keine Ahnung, wieso ich bei ihr so schüchtern war.

Wir liefen schweigend nebeneinander zu ihrem Auto. Ab und an wandte sich ihr Blick zu mir und es schien, als würde sie etwas sagen wollen. Doch dann schloss sie den Mund wieder und wandte den Blick wieder nach vorne.
Meine Hand zuckte und war dabei sich selbstständig zu machen. Sie wollte ihre greifen, doch im letzten Moment zog ich sie wieder zurück. Wieso sollte ich mit Becks, einer anderen Frau, Händchen halten?
Wieso dachte ich darüber nach? Natürlich hatte ich schon mit Mia Händchen gehalten, allerdings kannten wir uns schon seit Jahren und waren beste Freundinnen.

Becks kannte ich erst 2 Tage und doch fühlte es sich an, als wären es Wochen oder Monate.
An ihrem Auto angekommen stiegen wir, immer noch schweigend, ein. Bevor sie den Motor startete, sah sie mich an und ich hoffte, dass sie mir endlich sagen würde, was ihr auf der Zunge lag. Doch sie schüttelte leicht den Kopf, kaum bemerkbar, wenn man nicht wie ich auf jede ihrer Bewegungen achtete. "Ich fragte:" Ist alles gut?" Sie sah nach vorne, startete den Motor und antwortete:" Ja natürlich, was soll sein?"

Dann warf sie mir ein Lächeln zu, welches ihre Augen nicht erreichte und fuhr los. Die zehn Minuten im Auto fühlten sich an wie Stunden. Keine von uns sprach ein Wort.
Ich fragte mich, ob ich etwas falsches gesagt oder getan habe. Diese Frau verwirrte mich einfach unglaublich.

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