g o r e t z k a x d u r m

2.4K 104 19
                                    

Für NDRich

Eriks pov

Erschöpft setzte ich mich umständlich mit den Krücken auf die Bank an der Haltestelle. Natürlich musste ich wieder das Opfer sein, welches sich beim Eiskunstlauf eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hat. Da die Bänder dort angerissen waren, musste ich über einen längeren Zeitraum eine Schiene tragen.
Somit bin ich auch mehrere Wochen von meinem Job als Koch krank geschrieben.
Eigentlich arbeitete ich in Gelsenkirchen in einem Restaurant, welches ich zusammen mit meinem besten Freund und seinem Bruder führte. Mein bester Freund regelte den geschäftlichen Papierkram, während sein Bruder und ich mit Hilfe ein paar Anderer kochten.

Als ich sah, dass die Bahn, welche ich nehmen musste, langsam einfuhr, stand ich schonmal auf und humpelte halbwegs schnell zum Gleis. Seufzend stellte ich fest, dass sowohl der Bahnsteig, als auch die Bahn an sich, recht voll war. Ich hasste es ohnehin schon mit der vollen Bahn zu fahren, aber mit der Schiene und den Krücken war es schier unmöglich.
Natürlich nahmen die meisten auch keine Rücksicht auf mich, als ich einsteigen wollte. Umständlich humpelte ich also in die Bahn und quetschte mich etwas durch, sodass ich mich an einer Stange festhalten konnte. Etwas ungeschickt nahm ich die beiden Krücken in die eine Hand, während ich mich mit der anderen festhielt, wobei ich ausversehen einen jungen Mann vor mir mit den Krücken an seinem Fuß traf. Er war so sehr auf sein Handy fokussiert, dass er mich davor nicht gesehen hatte.
Erschrocken guckte mich der gutaussehende Typ dann an, woraufhin ich mit einem überforderten Grinsen ein „Sorry.“ raus brachte und direkt wieder weg guckte.

Kurz darauf erschreckte jedoch ich mich, da ich eine Hand auf meinem Arm spürte. Schnell schnellte mein Blick zu diesem, sodass ich feststellte, dass der gutaussehende Mann vor mir seine Hand dort hingelegt hatte. Herzlich lachte er auf, da es irgendwie schon ironisch war. Erst hatte ich ihn zu Tode erschreckt und jetzt er mich.
„Oh, äh. Was ich eigentlich wollte-“, schnell hörte er auf zu lachen und stand auf, „- setz dich doch bitte.“ Daraufhin warf er mir noch ein umwerfend schönes Grinsen zu.

Aha ein Gentleman also. Ich grinste ihn auch an und ließ mich schwerfällig auf den Sitz neben eine alte Frau fallen. „Danke, man. Genau das hab ich gebraucht.“, erschöpft lehnte ich mich nach hinten und musterte den braunhaarigen vor mir. „Hat man dir angesehen. Als ob dir hier sonst niemand helfen wollte? Die Menschen heutzutage.“, murmelte er und schüttelte entsetzt den Kopf. „Aber dafür haben wir ja Gentlemen wie dich, nicht?“, fragte ich grinsend und zwinkerte ihm zu. Er lachte auf und machte Platz, damit die Menschen hinter ihm aussteigen konnten. „Wo musst du raus?“, fragte mich der Gutaussehende. Mein Blick wanderte zu der Anzeigetafel. „Oh, an der nächsten. Und du?“, überrascht musste ich wirklich feststellen, dass die Fahrt recht schnell verging.
„Was ein Zufall, ich auch.“, grinste er und hielt mir seinen Arm hin, nachdem er meine Krücken schon Mal genommen hatte.
„Danke.“, schnaufte ich wieder und stand auf, wobei ich mich auch wirklich an seinem Arm festhalten musste.
„Entschuldigen Sie.“, geschickt bahnte er sich einen Weg durch die Menge zur Tür und zog mich sanft hinter ihm her. Kurz nachdem wir auch vor dieser standen, hielt die Bahn und wir konnten aussteigen.

Am Bahnsteig gab er mir meine Krücken wieder und lächelte mich total süß an. „Ach Gott, wie unhöflich von mir. Ich bin Leon.“ „Ach was, wenigstens hast du mir geholfen, ich bin Erik. Ich würd' dir ja gerne die Hand geben, aber das wäre etwas kompliziert.“ Ich grinste ihn schelmisch an, woraufhin er mich breit angrinste und mit dem Kopf schüttelte.

„Wo musst du jetzt hin?“, fragte Leon mich neugierig, während wir uns schon mal zum Ausgang, zur Straße, begaben und erst da fiel mir auf, dass er eine große Sporttasche in der Hand hielt. „Öhm, zum Trainingsplatz von Schalke. Du weißt nicht zufälligerweiße wie genau ich dort hin komme, oder?“ Er wurde etwas blass, woraufhin ich ihn verwundert anguckte. „Alles gut?“, er nickte jedoch nur und guckte mich forschend an, was mich verwirrt gucken ließ. „Ich muss dort sowieso hin, also können wir einfach zusammen hinlaufen. Was musst du dort eigentlich machen?“, schnell nahm sein Gesicht wieder eine normale Farbe an und er guckte mich neugierig an. „Mein Patensohn wollte unbedingt zum Training und sein Vater konnte nicht. Und da ich sowieso nicht arbeiten kann, habe ich mich geopfert den Kleinen mitzunehmen. Ich treff mich mit ihnen am Gelände.“
Leon nickte schmunzelnd und eigentlich wollte ich ihn grade fragen was er dort machen müsste, bis mich ein Geistesblitz durchfuhr.

Fußball One Shots [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt