Kapitel 1

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"Evo, aufwachen!" Sagte meine Mutter mit zärtlicher Stimme, während sie mich mit ihren bandähnlichen Schleier um ihren Körper streichelte. Ich öffnete meine Augen und sah wie jeden Morgen in die Augen meiner Mutter, einem Feelinara, welches gleich sagte:" Essen ist fertig, beeil dich Aber, sonst kommst du zu spät zur Schule!" Ich gähnte einmal ausgiebig und rappelte mich auf die Beine. Müde schlich ich aus meiner Höhle, in der ich mir mit meiner Familie wohnte. Auf vielen am Boden gelegten Blättern waren einige Sinelbeeren und Pyapabeeren von meiner Mutter zum Frühstück vorbereitet worden. Müde schlich ich zu den köstlichen Beeren und aß diese auf. Als alle Beeren aufgegessen waren, fragte ich meine Mutter:" Wo ist denn Papa?"  "Ach," antwortete mir meine Mutter "der hat mal wieder die ganze Nacht durchgemacht und schläft jetzt hinter der Höhle, da er dachte, dass du ihn aufwecken könntest." "Da hätte er sich doch gleich in ein Nachtara entwickeln können" antwortete ich, während ich meine Schulsachen packte." Sie lachte kurz und Sagte :" Ja, eigentlich schon aber du musst jetzt in die Schule! Sagte meine Mutter." "Bin schon auf den Weg!" Antwortete Ich, während ich meine Tasche nahm und gleich in Richtung des Waldes ging. Ich hörte meine Mutter mir noch "Viel Spaß!" Nachrufen, bevor ich auf den Wald zusteuerte, hinter welchen sich auch meine Schule befand. Ich hasste Es zwar, wieder in die Schule gehen zu müssen, aber mir blieb ja keine andere Wahl.
So ging ich den Waldweg entlang, bis ich vor mir eine Gruppe von Pokemon sah. Meine Klassenkameraden. Ich versuchte noch, mich in einem Busch zu verstecken,  doch es war zu spät. Sie hatten mich entdeckt. "Wen haben wir denn da?" Sagte Sam mit einem spöttischen Ton. Sam war ein Makuhita und war der "Coole" aus der Klasse.  " War ja klar, dass du dich versteckst, Evo, du bist so ne' Memme! Deshalb mag dich auch keiner." Lachte er weiter.
Ich ignorierte ihn und kam aus meinem Versteck. "Lass mich einfach in Ruhe" sagte ich genervt, während ich versuchte, an ihn und seinen Kumpels vorbeizugehen. "Nanana, nicht so hastig du Schwächling." Sagte er, während er mit rasch meine Schultasche abnahm und sie Ben, einem Mampfaxo zuwarf. Der nahm sofort meine Jausenbox (Pausenbox) , öffnete sie und wollte gerade anfangen, meine Sinelbeeren, die mir meine Mutter extra frisch aus dem Wald geholt hatte, zu Essen. "Gib sie mir zurück!" Schrie ich ihn nun an, während ich versuchte, auf das Mampfaxo zu stürmen. Doch ein kräftiger Power-Punch von Sam ließ mich sofort zurückschleudern und ich donnerte mit voller Wucht gegen einen Baum. Ich schrie unter Schmerzen laut auf, was jedoch nur halb so laut wie das Lachen der Gruppe war, als sie sahen, wie ich gegen den Baum krachte und zu Boden sackte. Mampfaxo, der in seiner Gier meine gesamte Jause aufgegessen hatte, warf mir meine Tasche mit der Box vor die Füße und sagte:" nächstes mal nimm Pirsifbeeren mit, die schmecken mir besser" dann kam Sam zu mir, packte mich am Hals und Sagte:" Hör mal zu, wenn du das auch nur einen Lehrer oder deinen Eltern sagst, gibt's noch mehr Prügel, kapiert, Außenseiter?" Ich hätte nicht mehr die Kraft, irgedetwas zu antworten, da mein gesamter Körper schon schmerzte und ich sofort von ihm losgelassen wurde. "Kommt, wir gehen" Sagte er lässig zu der Gruppe. Und so gingen sie und ließen mich im Dreck liegen. Ich gab mir Mühe, wieder aufzustehen, doch als ich dies schaffte, knickten meine Beine sofort wieder ein. So ging das fast jeden Tag. Jeden Tag wurde mir meine Jause weggenommen und jeden Tag überlegte sich Sam etwas neues aus, um mich vor allen zu demütigen. Nie hatte ich es gewagt, es meinen Eltern zu sagen und Das war ein großer Fehler. Ich wusste selbst, dass ich die Vorfälle unbedingt meinen Eltern erzählen musste, jedoch konnte ich es einfach nicht. Ich hatte einfach zu große Angst, von Sam ernsthaft verletzt zu werden. Oft sagte er die Worte:" Wir werden dich nie in unserer Gemeinschaft aufnehmen. Du bist anders! Verschwinde." Was er mit "anders" meinte? Tausende Dinge. Ich unterschied mich von allen Leuten die ich kannte komplett. Während andere Pokemon friedlich miteinander spielten, zog ich es immer vor,  im Schatten zu hocken und ihnen zuzusehen. Ich war immer sehr nachdenklich und verschwand oft in anderen Welten, sodass ich meine Umwelt gar nicht mehr wahrnahm. Ich fand es immer komplett eigenartig, dass man mit Posen und Gestiken, wie zum Beispiel "Double Peace!" Oder den bekannten "Dab" problemlos als cool angesehen wird. Es gab noch so viel, in den ich mich von den anderen unterschied. Sam hatte Recht. Ich war anders.
Schwach und mit keuchenden Atem nahm ich meine Tasche wieder und setzte meinen Weg fort. "War das aber Grund, mich so fertig zu machen? Ist es wirklich so schlimm, zu sein, wie man ist?" Fragte ich mich immer traurig. Ich schleppte mich noch den restlichen Weg durch den Wald, bis ich endlich bei meiner Schule ankam. Und so betrat ich mit dem Gedanken, dass es nicht schlimmer werden konnte die Schule und hoffte, von Sam und seinen "Bros" wie er sie nannte, in Ruhe gelassen zu werden.......
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So, mein erstes Kapitel von dem Buch "Anders" ist endlich vollbracht! Ich weiß, dass dies jetzt eher weniger mit meinen Nachtara-Geschichten zu tun hat aber ich wollte einmal etwas neues ausprobieren. Schreibt mir bitte unbedingt in die Kommentare, wie ihr das erste Kapitel fandet. Auch über Kritik würde ich mich sehr freuen! Also das wars von mir, fürs erste. Bis zum nächsten Kapitel!!! 😁

"Anders"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt