Auch wenn es mir anfangs mit meinem ständigen Stottern schwer fiel, klare Sätze zu sprechen, da ich doch sehr nervös war, erklärte ich ihr meine Situation und fragte sie auch, ob meine Eltern tatsächlich durch diese Höhle gekommen wären. Diese Frage entlockte dem Nachtara jedoch ein leises Knurren, woraufhin sie verärgert antwortete:"Ja, sie waren hier..." Ihre Wut, die sie offenbar verbergen wollte, machte mich neugierig, weshalb ich etwas neugierig nachfragte:" Wieso knurrst du denn so dabei?" Das Unlicht-Pokemon ließ ihre Ringe nun etwas heller leuchten, damit ich etwas besser sehen konnte und zeigte mir ihre Flanke. Was ich jetzt sah, schockte mich derartig, dass ich es erstmal nicht glauben konnte. Über ihrer ganze Flanke befand sich eine tiefe, blutige Wunde, die auch ihr eigentlich schwarzes Fell rot gefärbt hatte. Das Blut war jedoch schon einigermaßen getrocknet. "D-Das haben die gemacht?" fragte ich, ungläubig darüber, dass meine Eltern das tun würden. Es passte überhaupt nicht zu ihnen. Ich kannte meine Eltern als liebevolle Pokemon, die keiner Fliege etwas zuleide tun würden. Jetzt diese Wunde zu sehen, machte mich sprachlos. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. "Meine Eltern würden so etwas niemals -" ich wurde unterbrochen. "Ein Flamara, ein Feelinara und ein Hundemon... Alle drei müssen wohl durch diesen Wasserfalleingang hier hereingekommen sein, wobei ich sie erstmal nicht bemerkt habe. Doch dann hörte ich dieses Flamara nach Hifle rufen. Ich ging davon aus, er hatte sich verirrt und wurde nicht wieder hinausfinden, weshalb ich genervt zu der Stimme des Flamara ging... Und dann plötzlich, als ich zu einer Kreuzung kam und fast bei dem Flamara angekommen war, stand dieses Feelinara eben an der Ecke dieser Kreuzung und schoss eine Mondgewalt-Attacke ohne Vorwarnung auf mich. Als ich dann schreiend gegen eine Felswand geschleudert wurde und betäubt am Boden lag, kam dann auch noch dieses Hundemon mit einem breiten Grinsen und bohrte seine Krallen in meine Flanke, woraufhin er sie meine ganze Flanke nach unten zog und sich grinsend das Blut von den Krallen leckte...Dann sind sie weitergegangen, während dieses Hundemon auch noch beide gelobt hat.... Und jetzt versuch mir nicht weiszumachen, dass deine Eltern so etwas nie machen würden, die haben mich zu dritt taktisch und vollkommen ohne Grund ausgeschaltet!"meinte sie wütend. Es verschlug mir alles die Sprache. Wie konnten meine Eltern sich nur bei so einer Aktion beteiligen!? Ich versuchte alle möglichen Ausreden für mich zu finden. Doch das einzige, was ich mir einreden konnte, war, dass mich das Nachtara anlügte. Doch sie hätte erstens keinen Grund dazu und zweitens wirkte sie wirklich nicht so, als würde sie das Ganze erfinden. Zudem sah man an der Wunde deutlich, dass sie ihr am aktuellen Tag zugefügt worden war."Jedenfalls...willst du jetzt wissen, wo sie hingegangen sind oder nicht?" knurrte sie, um mir wohl meine Ausreden zu ersparen. Ich stotterte ein "j-ja bitte" aus mir heraus und nachdem sie ihre Muster an ihrem Körper stärker zum Leuchten brachte, um mir eine bessere Sicht zu ermöglichen, leitete sie mich durch die Höhle, während ich versuchte, mir den Weg so gut es ging zu merken. Immerhin könnte es gut möglich sein, dass ich denselben Weg zurück musste. Beim Durchgehen realisierte ich immer stärker, dass es eine dumme Idee gewesen war, ihnen zu folgen. Was, wenn es nichts wichtiges war und ich mich nur unnötig in Gefahr begab? Doch diesen Gedanken verwarf ich auch schnell wieder. Immerhin waren meine Eltern bei dieser Sache, falls das Nachtara ich nicht angelogen hatte, bereit dazu, andere Pokemon anzugreifen.
"Da sind wir" sprach das Unlicht-Pokemon schließlich in einem ruhigen Ton. Vor uns war der Höhlenausgang, durch den ich schon einige Bäume sehen konnte. "Weiter kann ich dich nicht begleiten, da ich nicht weiß, wo sie genau hingegangen sind, es müsste aber dieser Ausgang sein. Kommst du alleine auch gut zurecht?" Ich nickte nur leicht und meinte, dass ich meine Eltern wohl hoffentlich finden würde. "Na dann... Pass auf dich auf, Kleiner." Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand nach einiger Zeit wieder in der Dunkelheit. Nun stand ich vor dem Ausgang und sah mich erstmal um. Vor mir befand sich ein Wald, jedoch nicht so dicht, wie es in dem Wald, in welchen ich lebte, der Fall war. Ein schöner Waldweg führte durch das Stück Natur. Da dies wohl der einzige logische Weg war, den sie gehen hätten können, entschied ich mich, den Weg zu folgen und auch wenn ich eigentlich nichts dagegen hatte, alleine zu sein, so schlich sich in mir doch ein gewisses Gefühl des Unbehagens ein. Immerhin kannte ich diese Gegend nicht und falls ich mich verlaufen würde, würde ich so schnell wohl nicht wieder zurück finden. Doch nun umzukehren hatte keinen Sinn. Jetzt musste ich da durch! Ich ging also frohen Mutes weiter und versuchte den schönen Wald auf mich wirken zu lassen, was mir nach einiger Zeit auch recht gut gelang. Und dann nach einigen Minuten lichtete sich der Wald. Neugierig beschleunigte ich meinen Schritt. Endlich lichtete sich der Wald.
Staunend trat ich aus dem mir unbekannten Wald und blickte vor mich. Eine riesige Stadt, ein Industrieviertel oder so etwas ähnliches baute sich vor meinen Augen auf. Riesige Türme, aus denen schwarzer Rauch stieg und dutzende Fahrzeuge fuhren umringt von einem Stacheldrahrzaun auf einem privaten Gelände herum. Und vor diesem Privatgrund gab es eine kleine Wiese mit Basketballplatz, Fußalltoren und einem mittelgroßen Kampffeld. Und auf diesem Kampffeld befanden sich zwei Trainer. Auch wenn ich eigentlich meine Eltern suchen sollte, so konnte ich ohnehin eine kleine Verschnaufpause gebrauchen, denn mit meinen kleinen Füßen waren große Distanzen schwieriger zurückzulegen. Warum sollte ich in meiner Pause also nicht einem Kampf zusehen? Doch zu meiner eigenen Sicherheit zeigte ich mich nicht den Trainern, sondern schlich mich vorsichtig hinter ein paar Büsche, um den Kampf aus sicherer Entfernung zu beobachten. Vielleicht könnte ich ja beim Zusehen etwas lernen. Ich sah nun zu den Trainer links von mir. Er schien ein relativ gut gepflegter Junge mit schwarzen Haaren zu sein. Und sein Kleidungsstil war auch sehr auffällig: Er besaß eine weiße Schildkappe mit vielen schwarzen Punkten darauf, auf der mit schwarzer Farbe ein Pokeball angedeutet wurde. Außerdem trug er eine schnell ins Auge stechende blaue Jeans, die an vielen Stellen zerrissen war. Zudem trug er ein schwarzes Shirt mit einer Silhouette eines Aerodactyl mit rot glühenden Augen. In seinen blauen Augen schien ein großer Kampfeswille erkennbar zu sein, was mich umso gespannter auf den folgenden Kampf machte. Noch bevor ich den Trainer zu meiner Rechten genauer mustern konnte, rief der Schwarzhaarige:" Also nochmal, ein Doppelkampf, was? Wenn das so ist... Wähle ich euch zwei, los!" Geschickt griff er in seine Tasche und holte zwei Stück Hyperbälle heraus. Zwar hatte ich in der Schule oft über solche Arten von Pokebällen gehört, doch nun mit eigenen Augen zu sehen, wie sie sich vergrößerten, nachdem er sie aus der Tasche nahm und dann in die Luft warf, weckte komplett andere Gefühle in mir. Einerseits war es so unfassbar aufregend und andererseits doch so gefährlich, wenn ich bedachte, dass ich ebenfalls in so einem Ball landen könnte, wenn ich nicht vorsichtig war. Gespannt sah ich nun auf die zwei grellen Lichter, die aus dem Hyperbällen hervorkamen und schließlich die Formen zweier vierbeiniger Pokemon deutlich wurden. Ich lehnte mich gespannt etwas nach vorne, da ich meine Aufregung nicht zurückhalten konnte, doch was ich dann sah, verschlug mir mit einem Mal die Sprache. Auf dem Kampffeld bauten sich die Gestalten eines Flamaras und eines Feelinaras auf. Und egal, wie oft ich meinen Kopf schüttelte und versuchte, mir einzureden, dass es auch zwei komplett andere Pokemon dieser Art sein konnten, so war ich mir tausendprozentig sicher, dass diese zwei Pokemon wenige Meter vor mir meine Eltern waren....
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"Anders"
Fantasy*PAUSIERT BIS VORAUSSICHTLICH ANFANG FEBRUAR 2021* "Was willst du eigentlich? Du bist anders! Du bist nicht wie wir, also verschwinde!" Solche Worte muss ein Evoli Tag für Tag hören. So fragt sich dieses öfters:"Warum bin ich anders?" "Soll ich so s...