>Cara! Tanzt du mit? Bitte, bitte, bitte, bitte... < bettelt Ashley und sieht mich flehentlich an. Ashley ist in einer meiner Meinung nach besten Tanzschulen in ganz Amerika angenommen worden. Mich wundert es tatsächlich das sie ihre Direktorin überreden konnte nach Europa zu reisen um in dieser Gruppe auf einem Event zu tanzen, wofür sie noch nicht mal gut bezahlt wird. Während ich meine Tasche ablege um nach der Pause die wir grade gemacht haben weiter zu tanzen. Lachend schüttle ich den Kopf und schalte die Musik an als sie widersprechen will.
Leicht grimmig verzieht sie das Gesicht, was mich innerlich grinsen lässt. Der Tanz auf der Bühne ist eine Mischung aus Stepptanz und Hip Hop.Die Musik bekommt einen schnelleren Rhythmus und die Tänzerinnen beeilen sich hinterher zukommen. Stolz achte ich auf jeder ihrer Schritte und stelle fest das sie das fantastisch machen. Ich hatte zuvor noch nicht das Vergnügen gehabt sie kennenzulernen, weil ich keine Zeit hatte her zufliegen und musste deshalb ein Video mit der Choreographie drehen. Anscheinend haben sie durch das Video schon alles gelernt was es zu lernen gibt. Die Mädels tanzen synchronisiert und machen alles richtig. Ich bin wirklich stolz, mehr als stolz, vor allem weil ich letzte Woche ja so viel Geduld mit den Nachwuchstänzern haben musste.
Mein Handy vibriert in der Tasche meiner Joggingshorts und ich schaue neugierig auf mein Display. Als ein bestimmter Name auf dem Display ausblinkt muss ich lächeln. Luano.
Er hat mich gestern zum Flughafen gebracht und wollte mir sogar anbieten mich zu bringen aber ich habe abgelehnt. Schließlich hat er ja auch Termine und ich hab genug Geld um mir ein Ticket zu kaufen. Erst bin ich fast gar nicht zum Check-in gekommen weil ich so viele Autogramme geben musste. Ich weiß nicht woher alle wussten wo ich bin aber ich habe mich auf jeden Fall auf die ganzen Fotos mit meinen Fans gefreut oder wie sie sich nennen mit meiner Brevearmy.Nach den Turbulenten Wochen zuvor bin ich froh so etwas wie eine "Pause" einzulegen. Nicht nur weil ich auch heute Kopfschmerzen habe und mir kurzzeitig schwindelig geworden ist, sondern auch weil ich wieder nicht genug geschlafen habe. Und es hilft wirklich das sie mir hier eine Menge Arbeit abnehmen, einfach darum weil sie aufmerksam sind.
Luanos Nachricht überrascht mich nicht wirklich denn er hat mir bereits am Flughafen gesagt das er mir schreiben wird.
Normalerweise hätte ich ja sofort Nein gesagt und wäre gegangen aber irgendwas hat mich davon abgehalten nur Geschäftlichen Kontakt zu pflegen. Vielleicht ist es die Tatsache das er sich in meinen Augen besser verhält als zuvor oder weil er mir geholfen hat. Ich weiß es selbst nicht. Aber was ich weiß ist, das ich es jetzt nicht einfach so beenden kann.Ich war so in Gedanken vertieft das ich gar nicht bemerkt habe das mittlerweile 15 Nachrichten mehr angekommen sind. Kichernd wie ein kleines Kind halte ich mir die Hand vor den Mund und drehe mich von den Anderen weg.
>Wie läufts?
>Habe frei, bin mit nem Kumpel unterwegs
>Mir ist langweilig
>Antworte!
>Dir ist klar das wenn du nicht Antwortest dein Handy zu gespamt wird
>Jemand macht sich soooorgen
>Ich kann auch vorbei kommen nh
>Der Jet ist nur ein Anruf entfernt
>ich übrigens auch
>Alles klar...
>Ich versteh schon...
>Dann wars das also?
>Damit du bescheid weißt, der Krieg ums Geld ist noch nicht vorbei Breve
>Da hilft man mal, sorgt sich und bekommt ein Schweigen zurück!?
>Ich weiß das du online bist
>Ok und wenn schon.... Das wars also mit #Luara?Leise lache ich mir ins Fäustchen und versuche mein Handy dabei nicht fallen zu lassen. Neugierige Blicke landen auf mir und ich versuche nicht allzu gestört auszusehen.
>Hey
Sofort leuchten die zwei Häkchen blau auf. Wenn Jack davon wissen würde... Ich will gar nicht daran denken welche Standpauke er mir halten würde. Er ist zwar mit so ziemlich allem locker und einverstanden. Aber wenn ihm eins nicht passt ist es wenn ich mit Männern schreibe "die mir doch nur ins Höschen gucken wollen". Wir kenne uns zwar nicht so lang aber es war schon vom ersten Tag an so das Jack seinen Job mehr als gut gemacht hat. Er nimmt ihn sehr ernst auch wenn es durch seine Albernheiten meist nicht so auffällt. Wir haben einander ins Herz geschlossen, naja ich ihn zumindest. Wenn er mir auf einmal mit "Don't touch me!" ankommen würde wäre es doch ziemlich verletzend.
>Nope jetzt ist es zu spät
Kommt es zurück. So nh Diva. Das bin ich ja eher von Jack gewöhnt. Vielleicht ist Mr. Obersexy ja doch Schwul?
>Cara! Es ist schon 23 Uhr! Es geht los!< werde ich gerufen. Schnell schalte ich mein Handy aus und schmeiße es in meine Tasche.
Sofort kommen 4 Assistenten zu mir die mich mit einem Mikrofon ausstatten und mir mir mein Make up neu machen. Ich werde in einen enges T-Shirt und eine knappe Jeans gezwängt.
Als mir eine Frau unters T-Shirt fasst um das Kabel darunter durch zu ziehen und das Teil dann an meinem Kopf befestigt, zucke ich zusammen von der plötzlichen Kälte.
Gott hat die kalte Hände!
Mit einem mal scheint bei mir das Lampenfieber anzuschwellen.
Anders kann ich mir nicht erklären das mein Körper mal heiß mal kalt anläuft und ich kurzzeitig verschwommen sehe.Ein Bühnenarbeiter scheucht mich so schnell auf die Bühne das ich nichts mehr trinken kann. Hinter der Bühne geht es hektisch zu und es ist zu laut als das ich noch etwas anderes höre als die schreienden Menschen da draußen. Augenblicklich fühle ich mich wohler. Wie jedes Mal wenn ich auf der Bühne stehe. Es dämmert schon und man sieht nur die leuchtenden Armbänder meiner Besucher. Ein Gefühl des Glücks durchströmt mich als ich die ganzen Menschen überblicke. Als ich auf der Bühne sichbar werde schreien alle so laut das ich kurz überlege mir die Ohren zuzuhalten. Manche halten tatsächlich Schilder mit meinem Namen hoch. Überwältigt schlage ich mir die Arme über dem Kopf zusammen. Mein Herz hämmert so schnell gegen meine Brust das ich befürchte das es meinen Fans gleich auf den Kopf fällt. Das Gefühl der Einsamkeit verfliegt sofort und ich frage mich sofort wie mir sowas in den Sinn kommen konnte.
Ich schalte das Mikrofon an und man hört mein schnellen Atem in den Lautsprecherboxen.
>Hallo< Etwas anderes fällt mir jetzt nicht ein aber dies scheint zu reichen um wieder alles kreischen zu lassen.
Ich strahle mit den Scheinwerfern um die Wette.
Es ist ein überwältigendes Gefühl wieder auf der Bühne zu stehen aber auch beängstigend. Es führt mir vor Augen wie viel Verantwortung ich doch trage und zu wie vielen Menschen ich Kontakt habe ohne es direkt zu wissen. In den Moment weiß man das man nur ein klitzekleiner Teil dieser Welt ist weil es noch so viel mehr schönes gibt.Es gehört so viel gutes dazu, das erreicht zu haben aber das scheine ich in den letzten Monaten schnell vergessen zu haben und das nur wegen den vielen Terminen.
Das gute in allem zu sehen und in sich selbst zu sehen, das habe ich vergessen...
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Die Tänzerin und der CEO
Teen FictionSie ist berühmt für ihre wundervollen Choreographie Künste und ihre Tänzerische Begabung. Er ist berühmt für seine weltweiten Geschäfte. Von ihr findet man viele Artikel in Jugendzeitschriften und Mode Blogs. Man hört von ihrer Leidenschaft und Lieb...