20 - Krankenhaus Besuch

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Mir ist heute schon den ganzen Tag schwindelig und ich habe höllische Kopfschmerzen. Zuerst dachte ich ja es lag daran das ich zu wenig getrunken hätte aber das kann bei mir nicht der Fall sein.
Grade laufe ich zu den Rolltreppen als mein Handy klingelt. Jlo.
Ich nehme ohne zu zögern ab.
>Na wie geht's?< fragt sie mich. Sofort muss ich pfad grinsen. Zeitgleich melden sich meine Kopfschmerzen wieder und ich höre auf.
>Ich bin grade gelandet und gehe gleich zu meinen allerersten Meeting mit einem waschechten Millionär.< sage ich und klinge wahrscheinlich ein bisschen aus der puste. Auf meiner Brust lastet ein Druck der mir meine Lunge zuschnürt.

>Rennst du grade? Ich weiß ja das alles was über Tanzen hinausläuft nicht dein Ding ist aber das bisschen Sport Cara< meint meine beste Freundin tadelnd und lacht ins Telefon, weshalb ich nur kurz die Augen zusammen kneife. Kurz flackert meine Sicht als ich tief durchatme damit meine Lunge wieder freier wird. >Nein nur... < Ich atme nochmal durch, weil mir die Luft fehlt. >mir ist grad... ein bisschen schlecht... und eigentlich möchte ich mich wirklich.... nur noch hinsetzen.< meine ich und für eine Weile muss ich stehen bleiben weil schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen.

Als es wieder besser wird, setze ich meinen Weg fort. Jlo erzählt mir wie ihr letztes Konzert war. Normalerweise würde mich das wirklich interessieren. Grade fällt es mir jedoch schwer auch nur ein Wort zu verstehen. Es ist so als rauscht alles an mir vorbei. Hin und wieder mache ich nur "Hmm". Meine Handtasche scheint grade 20 Kilo schwerer zu werden, und langsam sinkt mein Arm weil es immer anstrengender wird sie zu tragen. Schließlich baumelt sie wie eine Einkaufstüte in meiner Hand.
Vor mir sehe ich schon die gläsernen Türen als ein Sicherheitsbeauftragter mir die Tür aufhält.

Zur selben Zeit blitzen alle Kameras der Umstehenden Leute auf. Als ich zwischen dem Lichgewitter Plakate entdecke mit meinem Namen drauf muss ich kurz Lächeln aber das Lächeln vergeht mir genauso schnell wie es gekommen ist als ich plötzlich nur noch schwarz sehe.

Meine Schritte werden immer langsamer und das Atmen hat sich ganz eingestellt. Meine Tasche fällt auf den Boden und mein Handy ruscht mir aus der Hand. Vorsichtig taste ich meinen Hals ab. Es scheint alles wie in Zeitlupe. Immer noch ist alles schwarz. Panisch versuche ich nicht einzuknicken und wieder Luft zu bekommen. Meine Atemwege wollen einfach keine Luft mehr durchlassen. Ich blinzle so oft wie ich kann nur um wieder etwas sehen zu können aber es hilft mir nicht.
Als ich falle spüre ich nur den Aufprall, hören tue ich schon lang nicht mehr. Das einzige was ich denke ist 'Nein, nein, nein, nein, nein' bevor ich weg bin.

***

>Hallo, meine Name ist Dr. Garthon. Ich bin ihre zuständige Ärztin.< kurz lächelt mich die Blondine kühl an bevor sie sich wieder ihren Notizen widmet. Verwirrt und ein kleines bisschen verstört von ihr und meiner Umgebung. Soweit ich das beurteilen kann befinde ich mich in einem Krankenhaus.
>Entschuldigung, ich wollte fragen warum ich hier bin?< Sofort hebt die Blondine den Kopf. So fest wie ihr Dutt sitzt müssen ihr doch schon die Haare ausfallen.
>Da sie sich anscheinend nicht erinnern können, werde ich ihnen die Situation schildern. Sie sind am Flughafen plötzlich ohnmächtig geworden. Ihre persönlichen Sachen werden Ihnen gleich von einer Krankenschwester gebracht. Es liegt die Vermutung das sie entweder Eisenmangel haben oder ihr Blutzuckerspiegel angestiegen ist, sehr massiv. Wir konnten bis jetzt noch keine Bluttests machen also müssen sie an einem anderen Tag wieder kommen und vergessen sie nicht nüchtern zu kommen. Ich kann ihnen gern einen Termin geben oder Sie kommen einfach dann schnellstmöglich vorbei wenn es bei Ihnen passt. Ich sehe zurzeit keine Risiken also werden sie heute schon gehen können. Achten sie bis dahin bitte mehr auf ihre Ernährung. Haben sie noch Fragen?< sagt das Blondchen sachlich und rückt ihren Arztkittel zurecht. Das waren ganz schön viele Informationen.

>Nein keine Fragen.< sage ich ein bisschen vor den Kopf gestoßen. Ich meine was heißt hier "Achten sie bis dahin bitte mehr auf ihre Ernährung"? Bin ich fett oder was?
>Gut aber ich hätte noch welche. Essen sie Fleisch?< fragt sie und krizelt auf ihrem Brett rum als ich nicke. >Hat jemand in ihrer Familie Probleme mit der Schilddrüse?< fragt sie und schaut mich durchdringlich an. Perplex runzle ich die Stirn. Was waren das denn für Fragen?
>Meine Mom.< antworte ich ihr.
>Was hat sie denn?<
>Schilddrüsen-Krebs.< presse ich hervor und verzieht sich ihr Mund zu einem mitleidigen Lächeln.
>Okay dann müssen sie mich kurz mal ranlassen.< sagt sie kurz und fängt dann auch schon an meinen Hals abzutasten.
>Ich kann noch nichts fühlen. Es hört sich gut an aber wir werden zur Sicherheit einfach mal durch das Ultraschall Bild gucken. Das werden wir dann auch einfach am selben Tag wie die Blutabnahme machen.< sagt sie und schreibt sich wieder was auf.

Mein Blick geht zum Fenster raus. Ich brauche dringend Gesellschaft bevor ich anfange Dinge zu denken die ich nicht denken sollte.
>Gleich werden sie ans Tropf angeschlossen, und dannach bekommen sie Besuch. Ihre Schwester, ihr Cousin und seine Tochter sind da.<
Die erste Frage die mir durch den Kopf schießt ist: Was macht Quin hier
und die zweite wäre dann, Was macht Alisha hier?
>Ok. < antworte ich.
>Gut dann sehen wir uns demnächst Miss Breve.< sagt sie und hackt das Brett an das Bettgestell bevor sie geht.

Eine Schwester kommt kurz rein und sieht sich kurz die Notizen von der Ärztin an. >Mein Beileid. Verdacht auf Schilddrüse kaputt... < murmelt sie und schließt mich an.
Als sie weg ist geht die Tür wieder auf. >Ist Tante Cara wirklich krank?< fragt eine süße Stimme.
>Das meine Kleine werden wir uns jetzt genauer ansehen!< höre ich meine Schwester teilweise verbittert sagen. >Ich denke nicht das es allzu schlimm ist du kennst doch deine Tante.< sagt Quin zu seiner Tochter.
>Ja du hast recht Papa, sie ist ganz schön hibbelig manchmal. Ich glaube das es ihr gut geht.< sagt die Kleine als die drei um die Ecke kommen.
Mein Mund ist grade dabei aufzuklappen da springt schon jemand zu mir aufs Bett.

>Ich hab dich lieb.< sagt Alisha und planzt sich neben mir unter die Decke. Mein Mund steht immer noch offen. >Ich hab dich auch lieb mein Engel aber was musste ich mir denn da grade anhören?< frage ich ein kleines bisschen empört und muss mir ein Lachen verkneifen.
>Das war doch nur Spaaaaaaaß!< sagt sie kichernd und kuschelt ihren Kopf an meine Schulter.
>Du weißt doch das ich in einer Woche Geburtstag habe oder?<
>Ihr bekommt das auch mit oder?< frage ich vorsichtshalber nach.
Die Kleine ist ganz schön frech geworden.

Wir reden noch ein Weilchen bis Lydia mich zum Hundertsten Mal fragt ob ich auch wirklich keine Drogen nehme.
>Na ich komme grade ins Café, will nur nach dem Rechten gucken und das erste was unser Azubi zu mir sagt ist: Ey Lydia deine Schwester liegt wegen Drogen im Krankenhaus!
Ich hab mir Sorgen gemacht!< verteidigt sie sich.

Die Tänzerin und der CEOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt