Kapitel 2

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Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Wecker geweckt. Müde stand ich auf und ging in die Küche. Dort stand Mum schon und nippte an ihrem Kaffee. ,,Guten Morgen", sagte ich. ,,Morgen", murmelte sie verschlafen. Ich grinste. Mum ist so ein Morgenmuffel. Ich saß mich an den Esstisch und schmierte mir ein Brötchen. Mum setzte sich zu mir. ,,Ist Dad schon bei der Arbeit?", fragte ich. Mum nickte und fragte:,,Bist du schon aufgeregt?" Ich nickte zaghaft. ,,Brauchst du nicht", versuchte Mum mir Mut zu machen. ,,Der erste Schultag ist immer aufregend." Ich nickte wieder. Als ich aufgegessen habe, ging in das Badezimmer und putzte mir die Zähne. Außerdem schminkte ich mich dezent. Nur etwas Wimperntusche. Danach ging ich in mein Zimmer und zog mir eine Hot Pants und ein dünnes langärmliges Oberteil an, obwohl es 30 Grad warm ist. Ich wollte einfach meine Narben an meinem Arm verdecken. Ja, ich hatte mich geritzt. Wegen einem Jungen, aber darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen.

Ich schnappte mir meinen Schulrucksack und rannte die Treppe hinunter. ,,Tschau,Mum", schrie ich. ,,Tschüß, mein Schatz. Viel Spaß", antwortete sie. Ich ging raus und machte mich auf den Weg. Ich musste nur nur 10 Minuten gehen, bis ich das Schulgebäude hinter den Bäumen aufblitzen sah. Den Weg bin ich gestern Nachmittag schon gegangen, um mich heute nicht zu verlaufen. Zögerlich ging ich auf das Gebäude zu, das vor mir aufragte. Sofort machte ich mich auf die Suche nach dem Sekretariat. Ich musste nicht lange suchen. Hier war alles super ausgeschildert. Die Sekretärin war super freundlich und brachte mich in mein neues Klassenzimmer, zu meinen neuen Mitschülern.

Meine Beine waren wie Wackelpudding und ich knetete nervös meine Hände. Es war noch nie leicht für mich Freunde zu finden, da ich sehr schüchtern bin und die Meisten das abschreckt. Nach einem kurzem Fußmarsch, hielt die Sekretärin vor einer Tür. Sie lächelte mich an und fragte:,,Bereit?" Ich nickte lächelnd. Wir betraten den Raum und ca. 20 Augenpaare starrten mich an. Ich schluckte, versuchte jedoch die neugierigen Blicke bestmöglich zu ignorieren. Die Lehrerin vorne am Pult, lächelte und fragte:,, Möchtest du dich eben vorstellen?" Ich nickte und sagte zu meinen Mitschülern:,,Ähm...hallo. Ich heiße Viola, bin 17 Jahre alt und habe vor kurzem noch in Hamburg gewohnt." ,,Und warum bist du umgezogen?", wollte die Lehrerin. Ich erstarrte, fing an zu schwitzen und zu zittern. ,,Aus privaten Gründen", antwortete ich. Die Lehrerin blickte mich verwirrt an, nickte aber und sagte:,, Setze dich doch bitte dorthin." Sie deutete auf einen Stuhl in der Mitte des Raumes neben einem Mädchen, mit hellbraunen Haaren. Ich setzte mich neben sie und lächelte sie schüchtern an. Sie lächelte zurück, hob die Hand und sagte:,,Hi. Ich bin Sara. Nett dich kennenzulernen." Ich schüttelte ihre Hand und sagte:,,Hi. Danke, gleichfalls."

Plötzlich klingelte es. Verwirrt schaute ich von meinen Aufgaben auf. Ich habe gar nicht bemerkt wie schnell diese Doppelstunde rumging. Ich muss zugeben, dass ich ein Streber bin. Deshalb wurde ich an meiner alten Schule etwas gemobbt. Sara lenkte mich ab und fragte, ob ich mit ihr in der Cafeteria essen wollte. Ich sagte zu und folgte ihr. In der Cafeteria suchten wir uns einen Platz am Fenster. Wir unterhielten uns viel. Ich mochte Sara jetzt schon. Sie ist super nett und etwas verrückt.

Auf einmal kam ein Junge an unseren Tisch und sagte zu Sara:,,Hey, Schwesterherz. Möchtest du mir nicht deine neue Freundin vorstellen?" Er hatte dunkelblonde Haare und einen gut gebauten Körper. Sara lachte und sagte:,, Viola? Das ist mein Zwillingsbruder Alex. Alex? Das ist meine neue Freundin Viola." Er reichte mir die Hand, ich schlug ein und lächelte. ,, Alex! Du kennst Viola doch. Sie ist in unserer Klasse." Er nickte und sagte:,, Ich weiß." Er setzte sich zu uns und wir redeten und verstanden uns zu dritt wirklich gut. Wir tauschten auch gegenseitig Nummern aus und am Ende des Tages war ich sehr glücklich. Ich hatte neue Freunde, der erste Schultag war erträglich und das Kantinenessen war besser als ich erwartet habe.

Ich will nur dich.Where stories live. Discover now