Kapitel 7

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Am Montag


Sara rannte kreischend auf mich zu, schlang ihre Arme um meine Hüfte und hüpfte mit mir auf der Stelle auf und ab. ,,Was?...Wie?" Sara grinste. ,,Ich bin so froh, dass du und mein Bruder endlich zusammen seid." Wir hörten auf zu hüpfen. ,,Woher weißt du das?" Sie hob eine Augenbraue. ,,Ach komm. Es hat von dem ersten Tag an zwischen euch geknistert und Alex hat mir die Ohren voll gejammert, wie toll du bist. Ich habe alles eingefädelt, dass du und Alex alleine sein könnt." Ich lachte. ,,Danke."

In der Pause waren Alex und ich allein. Wir standen an der großen Eiche mitten auf dem Schulhof. ,,Du? Alex? Ich möchte dir meine Eltern vorstellen." Er machte große Augen und lächelte nervös. ,,Ähhh...ähmmm..", stotterte er. ,,Me...meinst du wirklich?" Ich grinste. ,,Ja. Meine Mutter wartet schon so lange darauf, dass ihre Tochter einen anständigen Jungen findet ." ,,Ok. Dann machen wir es. Wann denn?" Ich zuckte mit den Schultern. ,,Heute. So um 15:00 Uhr?" Er nickte. Vorsichtig beobachtete ich ihn. Er macht einen nervösen Eindruck. So als ob es eine Qual wäre meine Eltern kennenzulernen. Sanft verschränkte ich meine Hand mit seiner. ,,Wenn du noch nicht bereit dafür bist, ist es ok." Er schüttelte schnell den Kopf. ,,Es ist nur..... Ich hatte schon einmal eine Freundin. Sie wollte auch, dass ich ihre Eltern kennenlerne und dann mochten die Eltern mich wirklich gar nicht. Der Vater hat mich sogar bedroht, dass wenn ich seiner Tochter etwas antue, er mich umbringt." ,,Das ist hart." Er nickte gedankenverloren. Plötzlich schüttelte er schnell den Kopf und grinste mich an. ,,Aber das heißt ja nicht, dass deine Eltern auch so sind." Ich lächelte zurück. ,,Nein. Sie sind wirklich wundervolle Menschen."

,,Ok Papa. Bitte sei nicht peinlich, das heißt stelle keine peinlichen oder unnötigen Fragen. Und..oh... Bitte versuche nicht cool zu sein." Mein Vater fing an zu lachen. ,,Keine Sorge mein Schatz." Ich nickte und wand mich an meine Mutter. ,,Mama, bitte hole keine alten Babyfotos von mir raus. Das interessiert keinen und zwinge Alex nicht so viel von deinem Nachtisch zu essen. Er schmeckt wirklich köstlich, aber er macht satt und ich möchte nicht, dass Alex platzt." Mum lächelte und sagte:,,Ja. Keine Sorge. Alles wird gut." Ich nickte nervös. Mum hat Recht. Warum machte ich mir solche Sorgen? Ich habe meinen Eltern schließlich schon Mark vorgestellt. Vielleicht hängt meine Nervosität mit der Tatsache zusammen, dass ich Alex viel mehr liebe, als ich Mark geliebt habe. Meine Blick huschte nochmal schnell über den Esstisch. Ein Käsekuchen, 4 Teller, 4 Tassen, eine Kanne mit Kaffee, eine kleiner Behälter mit Milch, Schlagsahne, eine Blume in der Mitte des Tisches. Alles da.

Plötzlich klingelte es. ,,Ich mach auf", schrie ich schon fast. Schnell ging ich zur Haustür und öffnete sie. Alex stand vor mir mit einem Jackett, perfekt gekämmten Haaren und einem riesigen Blumenstrauß. Ich lächelte. Er gab sich echt Mühe. ,,Hey", begrüßte er mich und küsste mich. ,,Komm rein." Er betrat den Flur. ,,Für wen sind die Blumen?", fragte ich. ,,Für deine Mum." ,,Süß von dir. Danke, dass du dich so schick gemacht hast. Das zeigt mir, dass es dir wichtig ist." Sein Blick wanderte von meinem Scheitel bis zu meinen Schuhspitzen. ,, Du siehst, aber auch schön aus." Ich wurde rot. ,,Danke." Ich nahm seine Hand und zog ihn in das Wohnzimmer.

,,Guten Tag. Herr und Frau Fire", begrüßte Alex meine Eltern höflich und reichte meiner Mum seine Hand. Verwirrt schaute sie sie an und schloss ihn in eine herzliche Umarmung. Dies trieb mir Freudentränen in die Augen. Es war echt süß von ihr. Alex überreichte ihr den Blumenstrauß. Sie strahlte und bedankte sich. Mein Vater umarmte Alex auch und dann setzten wir uns. Den ganzen Abend unterhielten wir uns, aßen Kuchen und hatten einfach Spaß. Ich war wirklich froh, dass meine Eltern nicht solche peinlichen Eltern sind, die den Kindern ungewollte alles verdarben. Nein, sie waren einfach nett, höflich und irgendwie cool. Irgendwann stand Alex auf und sagte:,,Es war wirklich ein wunderschöner Abend, aber leider muss ich jetzt los, sonst machen sich meine Eltern Sorgen." ,,Kein Problem. Danke, dass du da warst. Bis bald." ,,Ich bringe dich noch zur Tür", sagte ich. Alex nickte und winkte zum Abschied.

An der Tür lächelte ich ihn an. ,,Und? Wie findest du sie?" Er legte seine Hand sanft an meine Wange und sagte:,, Sie sind wirklich toll. Es war ein schöner Abend." Ich nickte. ,,Ja." Ich legte meine Hände in seinen Nacken und küsste ihn. ,,Ich muss jetzt los, Viola",lachte Alex. ,,Ok. Bis dann." Noch ein schneller Kuss und er verschwand. Ich begab mich wieder zu meinen Eltern, die schon alles aufgeräumt haben. ,,Und wie findet ihr ihn?" Mum kam auf mich zu und lächelte. ,,Er ist ein toller Junge. Ich spüre, dass er dir gut tut." Ich nickte. ,,Ja. Das finde ich auch", sagte Dad. Ich strahlte und gab den beiden einen Kuss. ,,Ich gehe schlafen." Ich rannte nach oben, machte mich bett-fertig und legte mich ins Bett. Glücklich starrte ich zur Decke. Was ein toller Tag. Es freut mich so, dass sich meine Eltern und Alex so gut verstehen. Meine Lider wurden schwer und kurze Zeit später fiel ich in einen traumlosen Schlaf.


Ich will nur dich.Where stories live. Discover now