Ich will nur dich.

Kapitel 4

Ich ging schnell nach Hause und wischte mir die Tränen weg, die mir über die Wangen liefen. Zuhause angekommen, lief ich direkt in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Ich war allein, da meiner Eltern arbeiten waren. Oh Gott. Was muss Alex denn jetzt von mir denken? Dass ich kaputt bin? Depressionen habe? Ein durchlöchertes Wrack war? Irgendwie wollte ich, dass er mich mag. Dass er nichts von der Viola aus der Vergangenheit wusste.

Am nächsten Tag in der Schule stocherte ich in meinem Essen herum. Ich hatte keinen Hunger. Seufzend stellte ich mein Tablett weg und ging wieder in den Klassenraum. Ich ließ mich auf meinen Platz fallen. Sara und Alex waren in den ersten beiden Stunden und die ganze Pause bei dem Schulleiter, da sie beide Schulsprecher waren. Nach einer Weile kamen die beiden hinein. Bei Sara's Anblick fiel mir etwas ein. Hatte Alex ihr etwas erzählt? Hoffentlich nicht. Ich möchte es einfach nicht an die große Glocke hängen.

Alex würdigte mich keines Blickes, als er an mir vorbei zu seinem Platz ging. Sara setzte sich neben mich und fragte:,,Hey, Viola. Alles klar?" Ich nickte und wollte etwas sagen, aber da kam schon Herr Lauren in den Klassenraum und alle wurden still. Er war der strengste Lehrer der Welt. Sara meint, dass ich sein Liebling bin, aber ich glaube ihr nicht. Wir haben Mathe bei ihm und das Thema ist Sinussatz. Es war soooooo einfach.

,,Morgen", murmelte Herr Lauren. Die Klasse murmelte irgendetwas unverständliches zurück. ,,Heute schreiben wir eine Überraschungsarbeit." Die Klasse stöhnte. Herr Lauren verteilte die Blätter. Ich rollte mit den Augen, als ich die Aufgaben sah. Warum machten die Lehrer immer so einfache Aufgaben? Ich war die Schnellste, was ich mit einem Blick auf meine Mitschüler feststellte. Allerdings wollte ich nicht als Streber dastehen, also tat ich so als ob ich noch rechnen würde. Nach 10 Minuten wurde es mir aber zu langweilig und ich gab meine Arbeit ab. Herr Lauren lächelte mich leicht an und nickte. Ich nahm meine Tasche und verließ den Raum. Eigentlich hatte ich schon Schluss, aber ich wollte noch auf Sara warten.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Alex kam heraus. Ich schnappte nach Luft und wollte gehen, doch er hielt mich am Handgelenk fest. Ich drehte mich zu ihm. Er sagte:,, Das wegen gestern...es tut mir Leid. Ich hätte das nicht sehen dürfen und ich möchte, dass du weißt, dass ich das niemanden verraten werde. Kann ich dir helfen?" Ich lächelte:,,Danke, aber ich glaube das kannst du nicht." Er seufzte und ließ mein Handgelenk los. ,,Darf ich dich was fragen ohne, dass du sauer wirst?" Ich nickte. ,,Ok. Also. Warum? Warum hast du das gemacht?" Ich wusste, dass diese Frage kam. Ich fing wieder an zu zittern, wie immer wenn das Thema aufkam.

Wahrscheinlich hatte er meine Angst bemerkt denn er sagte:,,Hey. Du musst mir es nicht sagen, wenn du nicht möchtest." Ich nickte dankbar und umarmte ihn. Er erwiderte diese Umarmung und strich sanft über meinen Rücken, was ein Kribbeln in mir auslöste. Langsam löste ich mich von ihm  und sagte:,,Bis morgen." Ich drehte mich um und ging. Nachdem ich ca. 3 Meter gegangen bin, drehte ich mich noch einmal um und bemerkte zu meiner Überraschung, dass Alex mir hinterherschaute. Ich lächelte und er lächelte strahlend zurück.