Als Reinblüter geboren -
Als Slytherin in Hogwarts -
Als zukünftige Todesserin der ganze Stolz der Familie.
Bereits vor ihrer Geburt war Valerie Selwyns Leben bis in jede einzelne Sekunde durchdacht: Ihre Kindheit, ihre Schulzeit und ihr Erwachsen...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Ich sitze am Küchentisch, als ich höre, wie die Eingangstür geöffnet wird.
Unser Haus ist groß, jedoch kann man bei der Stille, die um zwei Uhr Nachts herrscht, jedes auch so leise Geräusch vernehmen. Die Schritte nähern sich langsam, schleppend - ich rühre mich nicht.
»Valerie, was machst du hier? Solltest du nicht schlafen?« Draußen tobt ein Unwetter. Ein Blitz erhellt den Raum, in dem wir uns befinden.
»Ich konnte bei diesem Gewitter nicht einschlafen.«
Ich nippe an meinem Tee.
Erschöpft lässt sich mein Vater mir gegenüber auf einem Stuhl nieder. Donner.
Der Mond ist die einzige Lichtquelle, die wir haben; jedoch reicht diese, um zu erkennen, dass er eine Platzwunde am Kopf hat. Blut fließt aus der großen Öffnung, während die vielen Schnittwunden an seinen Armen bereits getrocknet sind.
Stille.
»Willst du einen Tee haben?« »Gerne.«
Ich stehe auf und bereite wortlos das Getränk zu, wobei ich ein besonderes Fläschchen aus einem Regal entnehme und die darin enthaltene Flüssigkeit beifüge. Es ist ein stark dosierter Heiltrank, den ich meinem Vater jedes mal, wenn er schwer verwundet von seinen 'Aufträgen' wiederkommt, unterjubele. Innerlich weiß ich zwar, dass er es längst herausgefunden hat, jedoch bringt mich dies nicht dazu, meine Gewohnheit zu ändern -- ich verabreiche ihm die Essenz weiterhin heimlich.
Der Tee ist fertig, ich stelle ihn auf einer unserer schönen, mit goldenen Blättern verzierten Untertassen ab. »Du fährst morgen wieder nach Hogwarts, richtig? Das ist jetzt schon dein fünftes Jahr, wie die Zeit verfliegt..« Ich nicke nur.
Es ist schrecklich. Ich will gar nicht wissen, was er getan hat. Oder wie viele Menschen er getötet hat; egal, ob schuldig, oder nicht.
Ich leere meine Tasse mit einem Zug. Erneut schlägt ein Blitz ein, diesmal folgt der Donner um einiges schneller.
Dann verlasse ich den Raum.
20.12.1976
Sanft klopfte sie an die hölzerne Tür, vor der sie nun stand.
Gänsehaut machte sich auf ihren Oberarmen breit. Nein -- sie musste sich jetzt konzentrieren, sie hatte keine Zeit, um über ihre Albträume und Erinnerungen nachzudenken. Es würde sowieso zu nichts führen.
