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05.09.1976


»Wie lange willst du denn bitte noch schlafen!?«

Lucy zog mittlerweile zum dritten Mal energisch die seidenen Vorhänge von Valeries Bett auf. Das müde Mädchen gab grummelnde Laute von sich und hievte kraftlos ihre große Bettdecke über ihren Kopf. »Lass mich in Ruhe..«, gab sie dann leise jammernd von sich. »Man Val, du musst frühstücken, sonst kommst du heute gar nicht mehr aus dem Bett!« »Wer sagt denn dass ich überhaupt aus dem Bett will..« »Valerie Selwyn, du hast mir gestern Abend noch gesagt dass ich dich aus dem Bett kicken soll wenn du dich verkriechst, also STEH GEFÄLLIGST AUF!«
Wie sehr das halb schlafende Mädchen die betrunkene Vergangenheits-Valerie gerade hasste. »Lass mich in Ruhe, Lucinda.« »NENN MICH NICHT SO!«

Valerie lachte leise, hustete ein wenig und lachte dann weiter. Sie wusste genau, dass ihre Freundin ihren Namen nicht mochte weil er so 'alt und verbittert' klingen würde weshalb alle dazu verdonnert hatte, sie nur mit 'Lucy' anzusprechen.

»Was ist denn gestern überhaupt passiert? Ach man, ich hätte doch nicht gehen sollen, anscheinend hattest du noch jede Menge Spaß?« Die Brünette riss mit Absicht die schweren, dunkelgrünen Vorhänge vollständig auf, wodurch ein wunderbar heller Sonnenstrahl auf Valeries Bett fiel und diese anfing, genervt zu stöhnen.

»Du siehst so aus als hättest du eine ganze Flasche Feuerwhisky alleine getrunken!« Lucy lachte und setze sich auf die Bettkante. Als Valerie ihre Decke nur noch weiter über ihren Kopf zog und sich mühsam wegdrehte riss sie ihr diese mit viel zu viel Gewalt weg - »Du HAST eine ganze Flasche Feuerwhisky alleine getrunken!«

Erschrocken sah sie ihre Mitbewohnerin an, und sprach weiter, ehe diese zu Wort kommen konnte, »Hast du irgendwas schlimmes getan weshalb du dich jetzt so verkriechst?! Hast du-« »Nein, nein natürlich nicht Lucy, wirklich nicht.«

Valerie setzte sich langsam auf, anscheinend hatte sie sich gestern Abend tausend Bienen in ihrem Schädel eingefangen die jetzt ohne Rücksicht auf Opfer Party machten. Vielleicht würden die Kopfschmerzen sie ja noch umbringen.

Seufzend massierte sie langsam und behutsam ihre Schläfen. »Wann bist du denn überhaupt wieder zurückgekommen? Ich hab dich gar nicht bemerkt«, fragte Lucy, die sich wieder beruhigt hatte. »Zu spät«, antwortete das verkaterte Mädchen knapp, »und das ist ja auch kein Wunder, du schläfst wie ein Stein.«
Ihre langen, weißblonden Haare waren komplett zerzaust, das alles auszubürsten würde ein Heidenspaß werden; sie hatte sich am Abend zuvor noch nicht mal umgezogen, sie war anscheinend direkt zu ihrem Bett gegangen und hatte sich einfach hingelegt.
Demnach war es eine reife Leistung, dass sie in ihrem eigenen Bett gelandet war und nicht die Nacht über mit Lucy gekuschelt hatte.

Nach zehn Minuten des eisernen Widerstandes gab Valerie schließlich auf und schleppte sich ins Bad, in dem sie als erstes eine halbe Ewigkeit lang duschte um sich somit sinnbildlich das unangenehme Gefühl, das sie begleitete, von der Haut zu waschen. Als sie wieder herauskam sah sie tatsächlich ansatzweise munter aus.

CRUCIATUS ↠  rumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt