Ich wachte mit Kopfschmerzen auf, denn durch den Aufprall gestern im Bad hatte ich eine nicht so wirklich erholsame Nacht hinter mir. Ich schnappte mir eine Kopfschmerztablette und Schlich zurück in mein Bett.
Eine weitere Erinnerung traf mich:
Will war auch am Abend nicht wieder zuhause gewesen. Die Polizisten durch suchten die umliegenden Wälder, jedoch keine Spur von Will. Will hatte an dem Tag eine schwere Kopfverletzung also müsste er in ein Krankenhaus gegangen sein, aber das war er nicht. Plötzlich fiel mir ein das damals der Bürgermeister sehr komisch auf Wills verschwinden gewirkt hatte. Er war nervös und schaute immer weg von der Kamera.
Jetzt versuche ich auch noch anderen die Schuld zu geben? Nein ich war es, ich war schuld. Aber ein Besuch beim nun in Rente gegangenen Mr.Lenson konnte nicht schaden. Morgen nach der Uni würde ich ihn besuchen, das war sicher.
***
15:00 Uhr am nächsten Tag
Der Bürgermeister wohnte am Rande der Stadt in einem Haus. Er war ein alter Freund meines Großvaters und deshalb wussten wir auch seine Adresse. Er war ein sehr aufrichtiger Mann und hatte stehts einen guten Bürgermeister da gestellt. Aber seit dem Will verschwand war er anders. Er war nur noch ein Jahr Bürgermeister, dann ging er in Rente. Eigentlich hatte die Mehrheit schon entschieden das er noch ein paar Jahre kandidieren könnte, doch auf einmal verschwand er aus dem Sozialen Leben. Er hatte keine Frau und auch keine Kinder, er hatte nur eine Putzfrau, welche gerade ihren Wagen vor dem Haus parkte. Ich klingelte.
,,Ja hallo wer ist da?" Ertönte eine Stimme nachdem ich den Klingelknopf drückte.
,,Hallo Fredric, hier ist Lucy, das Enkelkind von Wilson" meinte ich.
,,Hallo Lucy, wie lange haben wir uns nicht gesprochen, komm rein" die Tür summte und sprang auf.
Wir gingen in einen großen Saal in dem ein langer Holztisch stand.
,,Nun erzähl, was bringt dich zu mir?" fragte Fredric.
,,Nun ich muss sie etwas fragen. Damals als Will verschwand wurden sie sehr -anders- ein Jahr später gingen sie in Rente obwohl sie eigentlich von der Mehrheit weiter gewählt wurden. Warum haben sie ihren Job nicht mehr vertreten?" Ich hatte ein mulmiges Gefühl, weil es mir komisch vorkam ihn einfach drauf anzusprechen, aber jetzt war es zu spät.
,,Nun ja, wie soll ich sagen. Ich hatte nicht mehr die Lust weiter für diese Stadt zu kandidieren. Aber anders das... das kann ich mir nicht vorstellen" antwortete er.
Er wirkte nervös und schaute immer auf einen gewissen Ort hinter der Tür. Plötzlich kam die Putzfrau und fragte ob sie noch einen weiteren Lappen im Haus hatten da es keinen mehr geben würde. Fredric entschuldigte sich kurz und ging der Putzfrau hinter her. Das war meine Zeit, schnell lief ich durch den Saal rüber zur anderen Seite, öffnete die Tür und vor mir war sein Arbeitszimmer. Ich schaute mich nochmal um und verschwand dann in dem Raum. Überall Regale mit Daten und Bildern von alten Bürgermeistern an der Wand. Auf dem einen Ordner stand der Tag an dem Will verschwand, es war der 04.05.03.
Ich zog ihn hervor und eine CD fiel raus. Ich hörte Stimmen und wusste das ist mein Zeichen um zu verschwinden. Schnell stopfte ich die CD in meinen Rucksack, huschte aus dem Raum, schloss die Tür und saß in dem Augenblick, wo Fredric wieder rein kam, am selben Platz wie vorher.
,,Ich muss jetzt auch gehen, Hausaufgaben und so, aber es war nett sie wieder gesehen zu haben" sagte ich zu ihm.
,,Du willst schon gehen? Naja gut, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder" er räusperte sich und führte mich dann zur Tür.
,,Tschüss, Danke nochmal"
,,Nicht der Rede wert liebes Kind, komm gut nach hause" er schloss die Tür.
Ein langer Tag ging zu Ende und erschöpft fiel ich auf mein Bett. Aber einen Sache hatte ich noch zu erledigen. Eine CD anzuhören.
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14 Jahre zuspät...
Teen FictionLucy hat viele Erinnerungen an ihren besten Freund der damals auf komische Weise verschwand. Die Geschichte erzählt darüber wie sie heraus findet was damals passiert ist, dabei spielen ihre Gedanken verrückt und sie stellt sich die Frage ob sie etwa...