7.

1K 58 2
                                    

-Taehyung -

"-ung, TaeTae man Tae aufstehen!"

Ich wurde durch Kookie geweckt der nicht gerade rücksichtsvoll auf mich im Zimmer herumlief und immer wieder meinen Namen sagte.

"Was'n?" nuschelte ich nur in mein Kissen. Ich wollte im Bett liegen bleiben und nicht aufstehen und soziale Kontakte haben. Außerdem hatte ich wie fast jeden Tag  viel zu wenig Schlaf aber man gewöhnt sich dran morgens vollkommen kaputt zu sein.

"Schon vergessen? Wir müssen heute früher los also steh mal auf."

"Jaja ist ja gut." Langsam stand ich auf und wartete erstmal bis dieses Schwindelgefühl vorbei war.
Dann zog ich mir einen schwarzen Hoodie und eine zerrissene Skinny Jeans aus dem Schrank und verschwand ins Badezimmer.

Vorsicht wickelte ich den Verband von meinem Arm und riss damit natürlich wieder die Schnitte auf.
Das heiße Wasser der Dusche vermischte sich mit dem Blut und lief hellrot an meinen Körper herunter.
Die Wunden auf meinen Armen brannten zwar höllisch aber das hatte ich wohl verdient und so wurde ich wenigstens allmählich wacher.

Fertig angezogen setzte ich mich zu den anderen an den Tisch und nachdem auch Yoongi endlich mal kam begannen wir zu essen.
Ich saß gegenüber von Jungkook und konnte ihn deshalb unauffällig beobachten. Er war wie immer gutaussehend und niedlich gleichzeitig und wie er so leicht verschlafen vor sich auf den Teller schaute, sah er so unschuldig aus.
Könnte er wirklich etwas gegen Schwule haben? Ich musste es irgendwie herausfinden...

Durch ein Räuspern von Namjoon wurde ich aus meinen Gedanken geholt.

"Also in 10 Minuten fahren wir los, seid pünktlich beim Auto."

Da ich eh schon fertig gerichtet war, half ich noch schnell beim abräumen des Geschirrs und setzte mich dann in unseren Van.

Durch lautes Gekreische wurde ich wach. Wir standen vor der Konzert halle und tausende Army's warteten davor auf uns und schrien unsere Namen. Da wir aber nicht viel Zeit hatten gingen wir ohne wirklich mit ihnen zu reden durch den abgesperrten Weg in den Backstagebereich.

Nacheinander betraten wir die Bühne. Vor uns schreiende und jubelnde Fans. Das erste Lied begann und wir fingen mit unserem Ablauf des Konzertes an.

"Haha das hat wieder Spaß gemacht."
Ein glücklicher Kookie watschelte neben mir zu den Umkleiden und lächelte vor sich hin.

Bei dem Anblick wie er sich freute schlich sich auch ein Lächeln auf meine Lippen.
"Ja das hat es."
Vorallem lief alles gut. Ich habe nichts vermasselt.

Wir gingen jeder in eine eigene Kabine, in die wir vorhin unsere Kleidung abgelegt hatten.

----------------------------

-Jimin-

Lachend klopfte ich Yoongi auf die Schulter bevor ich in meine Umkleidekabine ging.
Naja jedenfalls dachte ich das es meine war.

Als ich die Tür öffnete stand Taehyung vor mir, der gerade dabei war sich umzuziehen.
"Oh sorry, falsche Tür. Bin schon wieder weg."

Gerade als ich mich umdrehen und schon wieder raus gehen wollte, streifte mein Blick kurz über seinen Oberkörper und ließ mich erstarren.

"Tae was hast du mit deinen Armen gemacht?"

Er sah mich verwirrt an und scheinbar bemerkte er erst jetzt das er oben rum nichts anhatte.
Hektisch wollte er sich den Pulli anziehen doch ich war schneller und riss ihm ihn aus der Hand.

"Jimin d- das ist nichts. Und jetzt lass mich bitte weiter anziehen."

Doch anstatt seiner Bitte nachzugehen packte ich seinen rechten Arm was ihn vor Schmerz kurz aufkeuchen ließ.
Lauter Schnitte und Narben waren auf seinem gesamten Unterarm, verteilt.

"Jimin bitte-"

"Warum Tae? Warum tust du dir das an?"

Er antwortete mir nicht sondern blickte nur auf den Boden, auf den Tränen von seinen Wangen herunter flossen und darauf tropften.

"Bitte Taehyung, sag mir den Grund, ich will dir doch nur helfen. Aber ich verstehe das alles nicht wenn du nicht mit mir redest."

Verzweiflung machte sich in meiner Stimme breit. Zu wissen das ein Mensch den man liebt sich so etwas selbst antut, tat gewaltig weh.
Doch wie sollte ich ihm nur helfen wenn er mir nicht antwortete?

"I- Ich kann ni- nicht."
Er schluchzte leise und ihn so traurig zu sehen zeriss mir mein Herz.
Er war sonst immer derjenige der alle zum Lachen brachte wenn man mal traurig war. Doch in Wahrheit ging es ihm schon seit Monaten schlecht ohne das auch nur einer von uns etwas gemerkt hatte.

"Ach Tae."
Sanft schloss ich ihn in eine Umarmung, die er nach kurzer Zeit auch erwiderte.

"Es t- tut mir leid. I- ich bin f- für alle nur eine L- last."

"Was? Nein Tae, wie kannst du nur sowas denken? Wir lieben dich alle, die Army's und wir. Bitte hör auf so schlecht über dich selbst zu denken."

Was war nur passiert das er von sich selbst glaubte eine Last für uns zu sein? Egal was es war, ich würde ihm damit helfen und ihn nicht alleine lassen.
Doch wir mussten wieder zu den anderen zurück sonst würden sie sich noch wundern wo wir so lange blieben.

"Wir reden zuhause weiter okay?"

Er löste sich aus der Umarmung und nickte kaum merklich.

"Okay, dann zieh ich mich auch schnell um und dann sehen wir uns gleich draußen."

Mit einem letzten Blick auf ihn verließ ich die Kabine und lehnte mich in meiner erstmal gegen die Wand.
Das Bild wie er so verletzlich und verzweifelt vor mir stand ging mir nicht aus dem Kopf.

Wieso hatte keiner etwas bemerkt?
Wir waren doch jeden Tag zusammen.
Es hätte mir auffallen müssen.

Von jetzt an würde ich mehr auf ihn achten und ihm helfen.
Ich werde für ihn da sein und ihn unterstützen.

Mit diesem Gedanken machte ich mich schnell fertig und ging zurück zu den anderen Membern, die schon auf mich warteten.

Im Auto setzte ich mich neben Taehyung der Musik hörte und mit geschlossenen Augen an der Fensterscheibe lehnte.

Ich werde dir helfen Kim Taehyung.

Secrets [Vkook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt