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KRIS POV:
Nach dem Vorfall vorhin im Wohnzimmer, hatte ich, nachdem Luhan hinter sich die Haustür geschlossen hatte, versucht Tao loszuwerden, der wie eine Klette an mir hing und sich schon zum gefühlt tausendsten Mal entschuldigte und fragte, ob ich wirklich keine Schmerzen hätte und ob er sich meine Schulter mal ansehen dürfe. Ich verneinte immer und meinte, dass es mir gut gehe. Wobei ich genau wusste, dass er mir dies nicht abnahm. Aber ich wollte ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten, denn schließlich durfte er sich noch auf einiges mit Shuo einstellen, denn auch sein Heiligtum war bei Kais Action in Mitleidenschaft gezogen worden. Und wenn es um Shuos Heiligtum, die Vasen ging, kannte dieser keine Gnade. Ich machte mich auf den Weg Richtung Treppe um in mein Zimmer, das ich mir mit Tao teilte, zu gelangen, um die Trainingssachen, die ich jetzt dann benötigte herzurichten. Natürlich folgte mir Tao auf Schritt und Tritt, hatte dieser Typ nichts besseres zu tun? Genervt setzte ich mir meine Kopfhörer, die ich nach dem Unfall abgenommen hatte auf meine Ohren und drehte die Musik voll auf. Anscheinend war es keine gute Idee, die Treppe zu nehmen, denn der Schmerz zog wie ein Blitz durch meine Schulter, als ich einen Schritt getan hatte, schmerzerfüllt zog ich die Luft ein und biss mir auf die Unterlippe um ein Keuchen zu unterdrücken. Tao, der das mitbekommen hatte, weil er ja hinter mir war, eilte sofort zu mir und griff mich an der Taille um mich zu stützen, dankbar nahm ich die Hilfe an, achtete aber darauf meinen Gesichtsausdruck neutral zu halten. Ich wusste, dass Tao mich durchschaut hatte und wusste, dass mit meiner Schulter etwas nicht stimmte, dennoch tat er gut daran, seine Klappe für diesen Moment zu halten und nicht weiter nachzubohren, sonst hätte ich für nichts garantieren können...! Doch sobald wir unser Zimmer betreten hatten und er mich auf meinem, die Betonung liegt auf meinem Bett abgesetzt hatte fing er wieder an und wollte mir sogar mein Oberteil über den Kopf ziehen, als ich mich weigerte. Ich schlug seine Hand weg und schnauzte ihn an, was er sich dabei eigentlich dachte. Zerknirscht zog er seine Hand zurück und senkte seinen Blick, nun konnte ich nicht mehr in seine wunderschönen Augen sehen und das machte mich nur noch wütender. So drückte ich sanft mit zwei Fingern sein Kinn in die Höhe, damit er mich ansehen musste. Ich liebte das Strahlen seiner Augen, sie strahlten eine solche Lebensfreude aus, dass es fast schon wieder gruselig war. Ich genoss es wie er seine Augen aufriss, seine Wangen ein zartes rot annahmen und er meinen Namen stammelte: "Kr.r.r.is!" "Ja, Tao?", fragte ich unschuldig nach. Ich wollte etwas mit ihm spielen, deshalb zog ich sein Gesicht näher zu meinem, dass nur noch wenige Milimeter unsere Lippen trennten. Sie sahen so verführerisch aus! Man, Kris, du stehst doch nicht auf Jungs! Es würde mein Bad Boy Image zerstören. Sanft strich ich mit meiner Zunge über seine Unterlippe, verdammt war diese weich. Überrascht von meiner Action riss er die Augen noch weiter auf, wenn das überhaupt möglich war und seine Wangen wechselten von einem zarten rot in ein tief Dunkles. Doch bevor ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte, zog ich mich zurück, sprang vom Bett auf und lief ins Bad wo ich ohne ein weiteres
Wort die Tür ins Schloss fallen lies und absperte. Ich musste mich zuerst mal am Waschbecken abstützen um meine Gefühle, sprich meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen, und die Schmerzen in meiner Schulter. Langsam ging es wieder und ich schaffte es mich vom Waschbecken zu lösen und mir sogar mein T-Shirt über den Kopf zu ziehen, ohne vor Schmerzen aufzuschreien. Denn ich wusste das Tao noch immer auf dem Boden vor dem Bett saß und immer noch nicht überrißen hatte, was gerade fast geschehen wäre. Vielleicht war es auch besser so. Als ich es endlich wagte einen Blick in den Spiegel zu werfen, hätte ich es doch nicht tun sollen. Meine komplette Schulter war angeschwollen und blau, beziehungsweise violett angelaufen. Schnell schnappte ich mir irgend ein T-Shirt vom Kleiderhaufen auf dem Boden. Achja stimmt! Das war ja die Wäsche, die heute noch zu Shuo sollte, da ja heute unser offizieller Waschtag war. Genervt bückte ich mich sammelte den Berg von Wäsche ein, wobei ich mir ein schmerzerfülltes Aufschreien unterdrücken musste, denn würde Tao es hören, wo ich mir ziemlich sicher war, da er zu hundert Prozent im Zimmer auf mich wartete komplett ausrasten würde. Also versuchte ich so leise wie möglich die Türe zu öffnen und mich an Tao vorbeizuschleichen. Doch leider scheiterte ich kläglich daran, denn als ich das Zimmer betrat, stand Tao Oberkörper frei vor unserem Kleiderschrank und wühlte in seinem Stapel, anscheinend konnte er sich wieder mal nicht entscheiden, dies war mal wieder so typisch für unseren Panda. Anscheinend hatte ich angefangen zu starren! Das wurde mir jedoch erst bewusst, als die Badezimmer Tür in meine verletzte Schulter knallte und ich mir einen Schmerzensschrei nicht verkneifen konnte und so den kompletten Dorm zusammenschrie: "Schei...". Sofort war Tao bei mir, die Tatsache, dass er immer noch kein Oberteil an hatte ignorierte er komplett. "KRIS!Was ist los?", man konnte die Panik ganz deutlich aus seiner Stimme heraushören. Bevor ich jedoch antworten konnte, stürmten Lay, bei dem die komplette Schminke im Gesicht verteilt war und der einen Waschlappen in der Hand hielt, so wie Shuo ins Zimmer. "Was ist den hier...?", setzte Shuo an, doch als er uns sah, stoppte er abrupt. Tao ind ich mussten wohl ein sehr komisches Bild abgegeben haben, denn der kleinere war immer noch Oberkörper frei. Durch Shuos Starren, wurde es ihm wohl bewusst. Ihm stieg die Schamesröte ins Gesicht. Verdammt sah er süß aus! Doch eines störte mich gewaltig, nämlich die Tatsache, dass er nicht wegen mir sondern wegen Shuo rot wurde. Das war jetzt nicht mein Ernst! Ich war doch nicht etwa eifersüchtig?!
Ich wollte mich abwenden um meine Gefühle zu verbergen, doch anscheinend hatte mich das Glück heute komplett verlassen.Lay hatte es anscheinend bemerkt und wissend eine Augenbraue nach oben gezogen. Verflixt, jetzt wusste ich was ich heute noch zu tun hatte, nämlich  nach dem Training, zu unserem Einhorn und dies alles richtigstellen, bevor es alle wussten.
"Shuo lass uns gehen!", flüsterte Lay einem immer noch leicht verdattertem Leader zu, der nur stumm nickte. In diesem Moment war ich Lay so unglaublich dankbar und kurz bevor die Tür ins Schloss fiel, sprintete ich noch hindurch wobei ich Tao noch ein, " kannst du bitte meine Tasche mitnehmen, wir fahren in drei Minuten. Beil dich! Ich bring die Wäsche nur schon nach unten", zurief. Damit eilte ich aus dem Raum und trampellte die Treppe nach unten in den Keller.
Als ich wieder nach oben kam stand Tao bereits komplett angezogen vor der Tür und wartete. Seine Tasche hatte er sich über die Schulter gehangen, während er meine wie ein Schutzschild vor seinem Körper hielt, seinen Blick hatte er gegen den Boden gerichtet, der anscheinend sehr interessant zu sein schien. Verdammt war das süß! Wie ein kleiner dicker Panda wirkte er in seiner fetten, etwas zu großen Jacke..., hey stopp mal war das nicht meine Jacke? Was fiel ihm ein? Sie war meins! Und dies musste ich ihm auch klar machen!
"Was willst du mit meiner Jacke?", schnauzte ich unseren Kung-Fu Panda an, der vor Schreck einen Schritt zurückwich und dabei fast in den Schnee vor unserer Tür gefallen wäre, da er aus Versehen, die Tür geöffnet hatte. "I.. i.. ich ähhh..!". Ich schnitt ihm das Wort ab, " was wolltest du, hääh? Gib sie sofort her!" "Wieso sollte ich, häääh?", ging mich Tao an. Erstaunt stand ich da und bewegte meinen Mund doch ich bekamm keinen Ton heraus, woher nahm der Kleinere den Mut, das er sich mir entgegensetzte, mir dem Mister Galaxie höchst persönlich! "Na da staunst du, du kleiner möchte gern Bad Boy, was? Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?", ein hönisches Grinsen zierte sein Gesicht, "Dass sich der kleine ach so niedliche Panda auch mal zu Wehr setzen kann! Ich habe deine verdammten Spielchen so satt Kris! Du weist gar nicht wie sehr! Du weißt
gar nicht wie du andere damit verletzt! Vorallem mich!", den letzten Teil flüsterte er nur noch, während er mir den Rest knallhart an den Kopf geworfen hatte, ohne mit der Wimper zu zucken. Vor Schock bekamm ich nicht mal mit, wie sich DO an uns vorbeidrückte, erst als ich seinen Ellbogen in meine Rippe bekam, reagierte ich, zog Tao an der Hand hinter mir her Richtung Auto und lies mich ohne ein weiteres Wort auf den Fahrersitz fallen. Ich lies den Motor um während Tao die Taschen auf der Rückbank verstaute und sich danach mit einem demonstrativen Seufzer auf den Beifahrersitz sinken lies. Als er endlich saß trat ich das Gaspedal komplett durch, ich war wütend und das so ziemlich, dass ich es an meinem kleinen Baby ausließ.
Die Autofahrt verlief schweigend, aber es war nicht dieses angenehme Schweigen, sondern eher jenes welches immer dann entstand, wenn ein Unheil nicht mehr weit entfernt war. Sozusagen war es die Ruhe vor dem Sturm, wie es von den meisten Menschen genannt wird.
Auch als wir das Entertainment betraten und Seite an Seite in den Tanzsaal liefen hielt dieses verfluchte Schweigen an und ein ungutes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus.
Und dieses Gefühl begleitete mich den ganzen Tag hindurch, als wollte es mir etwas sagen.

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