Kapitel 5

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Gestern Abend saßen Mrs Martin und ich einfach nur da und redeten über die verschiedensten Bücher.
Irgendwann wurde ich aber doch schon ganz schön müde und bin dann gegen 24:00 Uhr hoch in mein Zimmer.

Heute steht ja wie bekannt war nicht an, was heißt, dass ich den ganzen Tag lesen kann. Ich kannte in London schon jeden Fleck und hatte heute auch recht wenig Motivation irgendwo hin zu gehen.

,,Morgen", sagte Mr Abernathy, als er mich alleine in der Eingangshalle sah, ,,Was unternimmst du heute so?"
Lächelnd hob ich mein Buch an und deutete ihm an zu lesen.
,,Das ist doch schade, diese Stadt ist unglaublich schön", sagte er etwas verwirrt, da ich mir eine so schöne Stadt "entgehen" ließ.
,,Ich komme schon zurecht", sagte ich, ,,Aber vielen Dank."

,,Keine große Sache", sagte er lachend und schulterte seinen Rucksack, ,,na dann bis heute Abend."
,,Bis heute Abend."
Damit verschwand Mr Abernathy und ließ mich endlich wieder alleine. Ich möchte mich heute nicht wirklich mit jemanden unterhalten. Morgen ist mein 18. Geburtstag und ich feiere ihn nicht mit meiner Familie.
Irgendwie macht es mich unglaublich traurig hier zu sein und nicht mit meiner Schwester Kuchen zu backen und einen Mädelsabend zu machen.

,,Theresa?", fragte erneut jemand und riss mich aus meinen Gedanken. Ich war sauer und traurig, was bekanntlich eine schlechte Kombination.
,,Ja", gab ich ein wenig genervt von mir und realisierte erst jetzt mit wem ich sprach, ,,Es tut mir unglaublich leid, Mrs Martin. Ich wusste nicht, dass sie es sind."
Mrs Martin schaute mich immer noch überrascht an, schüttelte dann aber ihren Kopf und setzte wieder ein Lächeln auf.

,,Willst du nirgends hin?", fragte sie freundlich.
Heute trug sie ein rotes Sommerkleid mit einem leichten Blumenmuster, welch ihr außerordentlich gut stand.
Ihre Haare hatte sie leicht eingedreht und wie immer trug sie kein Make Up!

,,Oh nein, ich wollte heute etwas lesen", sagte ich nun viel freundlicher.
Man ist mir der ausraster von eben peinlich, was mich bestimmt rot anlaufen lief.

,,Ich war schon sehr oft hier und habe auch nicht so viel Lust", gab Mrs Martin lachend zu, ,,Morgen hast du also Geburtstag."
Den letzten Satz flüsterte sie eher, bestätigte sich aber dann selbst mit einem nicken.
,,Ja, leider nur alleine", hab ich zu und zwang mir ein Lächeln auf.

,,Naja allein ist jetzt etwas übertrieben", sagt sie lachen, ,,Aber ich verstehe dich. An meinem 18. Geburtstag war ich leider auch nicht bei meiner Familie."

Ich wusste leider nicht genau was ich antworten sollte, weshalb ich einfach nur nickte und mein Buch zur Seite legte.

,,Kannst du mir helfen die Sachen für morgen vorzubereiten?", fragte Mrs Martin nach Momenten des Schweigens.

,,Uhm klar", antwortete ich knapp und stand mit ihr auf.

Etwas verängstig stiegen wir in den Aufzug und gingen dann zu ihrem Zimmer.
Wow!
Eigentlich wollte ich nie ihr Zimmer betreten, dennoch fühlt es sich besser an, als ich zuvor dachte.
Die Angst verflog komplett und ich setzte mich zu ihr an einen kleinen Tisch in einer Ecke des Raumes.

,,Okay wir spielen heute Abend Bingo", begann sie und kramte alles hervor, ,,Nur muss man hierbei Leute suchen, die schonmal bestimmte Dinge getan haben, wie zum Beispiel...hm...jemanden geküsst."
Leicht überfordert nahm ich die Zettel in die Hand und laß mir einige 'Fragen' durch.

,,Einen salto können?", fragte ich skeptisch.

,,Glaub mir, dass ist einfacher als du denkst", sagte sie lachend und holte 2 Scheren aus ihrer Tasche, ,,wir müssten einfach nur die Blätter voneinander trennen."

Als sie mir die Schere überrascht hatte, berührten sich unsere Finger leicht, was mich rot werden ließ.
Bitte bemerkte es nicht! Bitte bemerkte es nicht!

,,Alles okay Tessa?", fragte sie überrascht.
Na toll!

,,Jap alles super", sagte ich möglichst selbstsicher, da ich jetzt wirklich stark bleiben musste.

,,Okay dann mal an die Arbeit", sagte sie lachend und begann die Blätter auseinander zu schneiden.

Eine gute Stunde lang taten wir dies, ehe wir leicht 'erschöpft' die scheren weglegten.

,,Puh", sagte sie, ,,Das war mehr Arbeit als erwartet.
Zustimmend nickte ich einfach nur und stapelte die Blätter ordentlich.

I hate that I'm still hoping || girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt