Palles Sicht
"Manu, ich verspreche dir, ich werde dich nicht auslachen oder sonst was. Bitte, wenn selbst deine Eltern dich verurteilen, dann muss etwas ja gewaltig schief gelaufen sein. Bitte, rede mit mir, ich-"
"Nein." Sagte mein Gegenüber ernst: "das ist es ja, wenn selbst meine Eltern mich verurteilen, wirst du es erst recht tun. Ich will meinen einzigen Freund nicht auch noch verlieren." Er stand auf und verließ die Mensa.
"Aber.. genau dafür gibt es doch Freunde" wisperte ich und senkte meinen Blick auf den Tisch.(...)
"Hey, hast du morgen Zeit?" lächelte ich und rempelte Manu verspielt an. Er drehte sich zu mir um und lächelte mich sanft an: "muss noch recht viel lernen, ich weiß nicht."
"Ich kann dir doch helfen, schließlich bin ich zwei Jahrgänge über dir. Zu irgendwas muss das doch gut sein." Kicherte ich: "welches Fach denn?"
"Mathe"
"Dann wird das mit dem Helfen wohl doch eher schlecht" grinste Ich, auch Manu begann zu grinsen.
"Ich schreib dir" erwiderte er und winkte, bevor er in den Bus einstieg und zu sich nach Hause fuhr.Es waren zwei Monate vergangen, seit unserem Gespräch am Mensatisch. Und ja, nun konnte man uns tatsächlich als Freunde bezeichnen. Wir waren in den Pausen zusammen und verbrachten sogar einige Nachmittage miteinander - wie echte Freunde.
Das einzige Problem war, dass mein Verdacht, ich könnte mehr empfinden, als bloße Freundschaft, sich leider bestätigte. Sehr bestätigte. Schon nach unserem dritten Treffen außerhalb der Schule war mir klar, dass ich mich in Manu verliebt hatte. In meinen einzigen Freund.Doch irgendwie tat es mir gut, es tat mir gut, wieder einmal glücklich zu sein. Wieder einmal verliebt zu sein, ein Kribbeln im Bauch zu spüren, und sich zu wünschen, den Gegenüber zu küssen.
Die letzten zwei Monate hieß es, wir gegen den Rest der Welt. Oder auch nur gegen den Rest der Schule - und Manus Eltern.Ich setzte mich auf mein Rad und radelte zu mir nach Hause, stellte das Fahrrad ab und betrat lächelnd die Wohnung: "Hallo Papa!" Rief ich und warf meinen Ranzen in eine Ecke.
"Morgen Patrick!" Ertönte es aus dem Keller, in welchem mein Vater gerade aufzuräumen schien. Schnell lief ich in mein Zimmer, schmiss mich auf mein Bett und sah auf mein Handy - und tatsächlich! Manu hatte mir geschrieben.
Ein vorsichtiges Kribbeln durchfuhr meinen Körper, schnell öffnete ich die Nachricht und las sie grinsend durch.
Hey Palette!
Kannst gegen 16 Uhr zu mir kommen, dann werde ich ne Pause vom Lernen einlegen. Können ja ein bisschen raus gehen :)
Schnell schrieb ich zurück, dass 16 Uhr sehr passend ist und sah zur Uhr, es war 14:37 Uhr.
Ich musste mir ja irgendwie die Zeit vertreiben, also machte ich mir Mittag und half meinen Papa danach im Keller, bis ich mich um 15:34 in den Bus setzte und zu Manu fuhr.(...)
"Hey, naaa" Manu riss grinsend die Haustür auf und nahm mich sanft in den Arm. Sofort erwiderte ich seine Umarmung und versuchte, ihn unauffällig fester an mich zu drücken.
Ich liebte es, seine Nähe zu spüren. Seinen Geruch zu riechen. Seine Haare an meiner Nasenspitze zu spüren. Seine Gedankengänge, seine Weltansichten. Seine strahlend grünen Augen. Seine weiche Haut, seine Stimme. Sein Lächeln, seine Lache. Ich liebte ihn.Manu löste sich aus der innigen Umarmung und lächelte mich an: "Wollen wir vielleicht in den Park gehen?"
Ich nickte und lächelte schnell zurück. Und schon setzten wir uns in Bewegung, einige Male striff sein Arm den Meinen, was mich sanft zusammenzucken ließ, aber gleichzeitig in mir ein wohliges Kribbeln auslöste."Setzen wir uns hier hin?" Fragte er, als wir am Park ankamen. Er deutete auf eine weiß lackierte Bank unter einem Baum, mit einem Blick auf die grüne Wiese und einen kleinen Springbrunnen in der Ferne.
Ich nickte, lächelte, und ließ mich auf der Bank nieder. Manu setzte sich ebenfalls hin und legte seinen Kopf an meine Schulter. Eine Gänsehaut breitete sich in mir aus, schnell legte ich meinen Kopf auch auf Seinen. Mein Herzschlag verdoppelte sich.
"Ich bin froh, endlich einen wahren Freund zu haben" wisperte Manu.
Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen: "Ich erst" erwiderte ich. ||
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give it all - Kürbistumor
Fanfictiones war ein komplett normaler Schultag für Patrick. Wie immer quälte er sich durch den Tag und schaffte es endlich für einige Minuten dem Unterricht zu entfliehen, indem er erzählte, er müsse zur Toilette. Wer weiß was passiert wäre, wenn er wann and...