Kapitel 1 Kassette 1/Seite A

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>>Gaston<<
Ich stand an einem blauen Spind. Genauer gesagt ist es mein blauer, langweiliger Spind wo ich meine Schulbücher, ein paar Fotos sowie anderes Krims-krams aufbewahre. Ich mein jeder Teenager bewahrt solche Sachen in seinem Blech-Kasten auf. Was außer Bücher sollte sonst darein?
Seufzend und etwas widerwillig drehte ich mich und setzte mich in Gang, stoppte aber kurz darauf wieder. Ich sah zwei Mädchen, ein blondes und ein braunhaariges, und beide standen vor dem Spind von Ihr. Von Nina Simonetti. Eines der vielen Mädchen unserer Schule, aber die einzige die vor 2 Wochen Selbstmord beging. Ich weiß nicht mal wieso, und so geht es wohl vielen hier.
Viele Briefe und Wünsche klebten an der Spindtür und in der Mitte war ein hinreißendes Bild von ihr, worauf sie lächelte. Ich konnte nur einzelne Wortfetzen des Gespräches hören, aber ich hörte wie das eine Mädchen sagte dass Nina so hübsch war, und das andere stimmte zu. In Gedanken stimmte ich ebenfalls zu, da sie wirklich wunderschön war. Sie machten ein Foto oder ein Selfie – ist ja auch egal wie das eigentlich heißt- und setzten ein Hashtag darunter, leider mit dem falschen Namen und dann gingen die beiden Mädchen. Ich guckte den beiden kurz hinterher, ehe ich dann auf den Spind zu lief, und kurz davor stehen blieb um mir nochmal alles genau ansehen zu können.

„Hey, was machst du'n da?“ pöbelte mich plötzlich Sebastian Villalobos an, weshalb ich ihn ansah.

„Nichts, ich wollte nur-...“ fing ich an, aber er unterbrach mich direkt.

„Suchst du was?“ fragte er als nächstes.

„Was sollte ich denn suchen?“
Er rückte ein stück näher an mich heran, und ich muss sagen das er wirklich scheiße aussieht. Seine Augen waren rot und dazu gab es ordentliche Augenringe. Seine Haare waren nicht wie immer gestylt, sondern wirkten platt, ungepflegt und matt.

„Kennst du überhaupt meinen Namen?“ fragte ich verwirrt, da ich es schon ein bisschen dreist fand, dass die beliebten immer denken jeden anpöbeln zu können, ohne die Person überhaupt zu kennen.

„Natürlich kenne ich den, Gaston.“
Plötzlich kam eine Lehrkraft auf den Flur und erinnerte uns daran, dass der Unterricht bereits begonnen hat. Während ich Sebastian immernoch ein wenig verwirrt anguckte, guckte er kurz zur Lehrkraft und wandte sich dann wieder an mich.

„Du bist nicht so unschuldig, Perida . Mich interessiert nicht was sie sagt.“ erzählte er, was meine Verwirrung nur noch steigerte, aber ehe ich genauer nachfragen konnte ging Sebastian mit dem Lehrer mit und ich stand nun alleine vor dem Spind und dachte über seine Worte nach. Ich fragte mich immer und immer wieder, was er denn damit meinte und auf wen er sich bezogen haben könnte, selbst als ich mich nun ebenfalls auf den Weg zum Unterricht machte.

Ich setzte mich auf meinen Platz und kritzelte aus Langeweile etwas auf meinen College-Block, während einige meiner Mitschüler mit ihrem Handy spielten, oder andere fast einschliefen und unsere Lehrerin, Mrs.Morales, redete die ganze Zeit weiter, wie man denn jemanden helfen kann, oder wie man die Symptome und Hinweise erkennen kann. Ist ja schön und gut das wir uns so damit beschäftigen, nur leider ein wenig zu spät...

„Mrs.Morales, können wir mit dem hier nicht solangsam mal aufhören?“ fragte plötzlich ein Klassenkamerad aufgebracht. Es herrschte Stille und unsere Sicht wechselte zwischen dem jungen und unserer Lehrerin.

„Es ist mehr als 2 Wochen her. Vielleicht sollten wir mal weiter machen.“ hing er noch hinten dran, bekam dafür aber harte Kritik und ein paar Beleidigungen der anderen.

„Wir werden nie damit fertig sein, Mr.Corsio. Es ist sehr wichtig die Zeichen zu erkennen, wenn jemand der euch nahe steht Hilfe braucht.“ erzählte Mrs.Morales und redete weiter, während mein Blick zu ihrem leeren Stuhl wanderte. Ich erinnerte mich an einen Tag, wo sie mit ihrer neuen Frisur noch bei uns saß.

An dem Tag hatte sie ein normales Shirt und eine Jacke an, hielt einen schwarzen Stift in  der Hand und notierte sich irgendwas auf ihrem Zettel. Ihr braunes Haar fiel ihr leicht über die Schultern, auch wenn sie sich ihre Haare deutlich kürzer schneiden gelassen hat.
Mrs.Morales redete über ein wichtiges Projekt, wurde jedoch von unserer Schulklingel unterbrochen und ein wildes durcheinander begann. Alle Schüler fingen an zu packen, genauso wie Nina.

„Deine Haare sind schön.“ sagte ich zu ihr, weshalb mich das Mädchen anguckte.

„Also die kürzeren Haare. Naja, die langen Haare fand ich auch gut...aber ich bemerke das ich hier irgendeinen Blödsinn rede.“ fiel mir auf und dann lächelte ich leicht nervös. Nina jedoch lächelte mir nur kurz zu.

„Danke Gaston.“ meinte sie und stand auf, verließ den Raum.

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Soooo leudeee, das erste Kapitel ist da. Ich entschuldige mich im voraus Schonmal für Rechtschreibfehler. Falls ihr welche findet, dürft ihr sie ruhig essen😌
Falls euch das Kapitel gefallen hat lasst mir doch ein Stern da💫❤🌹

13 Reasons Why - GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt